Die Liebe öffnet die Tür zum Leben

Von Wernerbremen

Nein, ich habe mich nicht in der Jahreszeit geirrt,
ich träume bereits wieder vom Frühling
Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine alte arabische Legende erzählen, nacherzählt von Peter Graf v. Eysselsberg:
„Die Liebe öffnet die Tür zum Leben

Ein junges Mädchen verirrte sich einst im finsteren im Wald. Es war dunkel und unheimlich. Tiefe Furcht stieg in dem jungen Mädchen auf. Verzweifelt suchte es den Weg nach Hause.
Auf seiner Suche kam es an eine kleine Hütte, aus dessen Fenster ein warmes helles Licht leuchtete. Es lief, so rasch seine Füße es trugen, auf das Häuschen zu und klopfte leise an die Tür. 


Eine Stimme antwortete von drinnen: "Wer ist da?"
Das Mädchen antwortete vernehmlich: "ICH!"

Da breitete sich ein großes Schweigen aus. Sogar die Blätter des Waldes hielten inne in ihrem Rauschen. Nur aus dem Häuschen war ein leises Weinen zu hören.

Das Mädchen kauerte sich vor die Tür. Es dachte nach über das Wort, das es gesagt hatte und das zum Schweigen und Weinen geführt hatte: ICH. Ganz langsam und allmählich wuchs in ihm die Erkenntnis, dass sich der Mensch verwandeln muss, wenn er in das Haus der Geborgenheit und Liebe, Wärme und Freude Einlass finden will.
Am Morgen ging es noch einmal an die Tür und klopfte erneut. Wieder fragte von innen eine Stimme: "Wer ist da?" Nun antwortet es: "DU!"
Da öffnete sich die Tür und das Mädchen durfte eintreten in die warme, helle Stube voller Licht und Leben.“

Quelle: Raymonde Graber

Ihr Lieben,
das Weihnachtsfest ist ein Fest der Geschenke, nicht des Geschenkt-Bekommens.
Im Vordergrund stehen nicht ICH und MEINE Wünsche, sondern das DU und seine Wünsche und Sehnsüchte. 

In der Vorfreude der Adventszeit überlegen wir, wie wir anderen Menschen, unseren Lieben, unserer Partnerin, unserem Partner, unseren Kindern und Enkelkindern, unseren Freunden und Bekannten eine Freude machen können. 
Wir überlegen, mit welchem Geschenk wir ihnen eine Freude machen können. Es steht nicht der Gedanke im Vordergrund: Was werde ich wohl geschenkt kriegen?

www.weber-grill.de


Das ist das tiefe Geheimnis unserer heutigen kleinen Geschichte:

Wenn wir in unserem Leben das ICH in den Vordergrund stellen, wenn wir vor allem an uns und unseren Vorteil denken, dann werden wir immer einsam bleiben, dann bleiben wir, um das Bild aus unserer Geschichte zu verwenden, vor der Tür, im Dunkeln des Lebens.

Wenn wir aber erkennen, dass das DU in einem glücklichen Leben im Vordergrund steht, dass wir selbst am glücklichsten werden, wenn wir dem anderen Menschen beschenken, ihm helfen, glücklich zu werden, ihn ermutigen, ihn trösten, ihn lieben, ihm Hoffnung machen, dann geht die Tür zum Leben auf in seiner ganzen Fülle, in seiner ganzen Schönheit und in seinem ganzen Licht.

Dann nehmen wir teil an der Gemeinschaft mit anderen Menschen, dann werden wir auch von anderen Menschen geliebt, getröstet, ermutigt.
In diesen Tagen kam aus der Nachbarschaft ein achtjähriger Junge an meine Wohnungstür und überreichte mir eine kleine Tüte mit selbst gebackenen Keksen. 
Ganz stolz erzählte er mir, dass er diese Plätzchen zusammen mit seiner Mutter extra für mich gebacken habe, um mir eine Freude zu machen. Und dann sagte der Junge etwas, das mich tief im Herzen berührt hat:
„Herr Forneberg, ich bekomme gerne etwas geschenkt, dann freue ich mich jedes Mal sehr, aber wenn ich anderen Menschen eine Freude mache, dann freue ich mich noch viel, viel mehr!“
Ich muss sagen, dieser achtjährige Junge hat sehr viel begriffen.
 
Ich wünsche Euch allen, dass Ihr dieses Geheimnis des Lebens begreift und dass sich auch Euch die Tür öffnet zum hellerleuchteten, vom warmen Licht der Liebe und der Zuneigung durchfluteten Haus des Lebens.
Vor etlichen Jahren, als ich noch jung und stark war, bestieg ich in einem wunderbaren Sommer zusammen mit meinem älteren Sohn, der damals 10 Jahre alt war, von der österreichischen Seite her die Zugspitze. Das war ein einmaliges Erlebnis.

www.alpinforum.de

Ich kannte mich mit dem Bergsteigen aus, weil ich über fast 25 Jahre immer wieder in Oberbayern Urlaub machte und dort in dem Haus eines Mitglieds der Bergwacht wohnte, von dem ich sehr viel gelernt habe und der mich auf etliche Bergtouren mitnahm.
Mein älterer Sohn konnte trotz seines jungen Alters Wanderkarten lesen wie kein Zweiter und so entwickelten wir uns zu einem eingespielten Bergsteigerteam.
Als wir damals auf der Zugspitze ankamen und uns nach der Anstrengung des Aufstiegs ausruhten und an einem köstlichen Mahl labten, da sagte mein Sohn zu mir einen Satz, der sich mir unauslöschlich eingebrannt hat: „Papa, Du und ich, wir zwei, sind die stärkste Partei!
Er wollte damit ausdrücken, dass wir, wenn jeder seine Fähigkeiten einbringt, gemeinsam ein unschlagbares Team sind.
Wenn ich nur an mich selbst denke, nur an mein eigenes ICH, nur an meinen Vorteil, dann werde ich im Grunde meines Herzens immer einsam sein.
 
Wenn ich aber erkenne, dass das DU das Entscheidende ist, um im Leben glücklich zu werden, dann werde ich niemals einsam sein und dann entsteht aus dem ICH und dem DU wahrhaftig ein unschlagbares Team.
Ich wünsche Euch eine wunderbare glückliche zweite Wochenhälfte mit Mut, Zuversicht und Hoffnung und grüße Euch herzlich aus dem weihnachtlichen Bremen

www.busreisen.de


Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen