Die Liebe ist ein seltsames Ding!

Von Wernerbremen

Meine heutige Morgennotiz
Ihr Lieben,

ich erinnere mich noch genau – ich war gerade 12 Jahre alt geworden -, dass täglich im Radio das Lied von Connie Francis gespielt wurde:
„Die Liebe ist ein seltsames Ding…“
Ich möchte, um Euch das zu verdeutlichen, zwei Zitate einander gegenüberstellen:

"Liebe ist spontan. Sie lässt sich nicht kontrollieren. Man kann Liebe nicht machen. Und je mehr man macht, desto mehr entschlüpft sie. Du musst ihr erlauben zu geschehen."

(Unbekannter Autor)
Liebe ist das Wichtigste, damit Kinder zu starken Persönlichkeiten heranreifen können. Es genügt aber nicht zu sagen: „Ich habe Dich lieb!“, die Liebe zu unseren Kindern und Enkelkindern muss sich auch in unserem Verhalten und unseren Taten zeigen.“
(Alexander Rykow)

Wenn man diese beiden Zitate liest, so scheinen sie sich gegenseitig auszuschließen, aber das hat damit zu tun, dass das Wort LIEBE im Deutschen so schrecklich missverständlich ist:

Der Eine versteht darunter die Liebe zwischen Mann und Frau,
ein Zweiter die Liebe zu seinen Kindern und Enkelkindern,
ein Dritter sein Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen,
ein Vierter seinen Einsatz für hungernde Menschen in dieser Welt.
Die alten Griechen waren, was die Sprache betrifft, in vieler Hinsicht viel klüger, als wir es heute sind.

Die alten Griechen unterschieden bei der Liebe zwischen Eros und Agabe.
Eros bezeichnet die Liebe zwischen Mann und Frau und schon finden wir die Aussage des ersten Zitats bestätigt. Die Liebe zwischen Mann und Frau, die kann man nicht kontrollieren, das stimmt, sie geschieht oder sie geschieht eben nicht!

Agabe ist dagegen im alten Griechenland der Begriff gewesen für die Liebe, welche die Liebe zu unseren Kindern und Enkelkindern, zu unseren Mitmenschen und den Hilfsbedürftigen in unserer Welt meint.

Mutter Theresa, Beispiel der Liebe zu unseren Mitmenschen


Und für die Agabe gilt das zweite Zitat.
Die Liebe zu unseren Kindern und Enkelkindern, zu unseren Mitmenschen und zu den Hilfsbedürftigen in dieser Welt ist nicht beliebig, sondern wir können uns bewusst, anders  als bei der Liebe zwischen Mann und Frau (Eros), dafür entscheiden, Liebe in diese Welt hineinzutragen.
Dennoch scheitern viele Menschen mit ihrem guten Willen, Liebe in diese Welt hineinzutragen, sie werden müde, sie sind entmutigt, sie geben auf.
Das liegt oft daran, dass diese Menschen vergessen, dass 3 wichtige Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Liebe in dieser Welt hineintragen zu können:

1. Du musst mit Dir selbst ins Reine kommen, Du musst anfangen, Dich selbst zu lieben. Wenn Du Dich sich nicht selbst liebst, wenn Du nicht auf Deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche achtest, darfst Du Dich nicht wundern, wenn das Feuer der Liebe zu anderen Menschen bald in Dir erlischt.
2. Es bringt wenig, wenn Du beginnst, jemanden lieben zu wollen, ihm Deine Liebe zeigen zu wollen, wenn Du in Wirklichkeit von früher noch einen tiefen Groll in Deinem Herzen gegen ihn hegst. Geh zunächst hin, räume das aus, was Euch trennt und dann geh hin und fange an, ihm Deine Liebe zu zeigen.
Wenn Du das nicht tust, wird der Groll in Dir, der nicht ausgeräumt wurde, irgendwann die Flamme der Liebe in Dir zum Erlöschen bringen und dann bist Du wütend auf Dich selbst, weil Du glaubst, ihn nicht genug geliebt zu haben.
In Wirklichkeit hast Du nur die wichtige Voraussetzung vergessen, erst Deinen Groll auszuräumen, das, was zwischen Euch steht.

3. Die dritte und wichtigste Voraussetzung ist, dass die Liebe wie das Wasser eines Brunnens ist.
Wenn Du ein Brunnen bist, der nicht durch eine Quelle gespeist wird, dann wirst Du bald trocken sein und kannst keinem Menschen mehr Liebe schenken. Ein Brunnen, der Menschen mit seinem frischen Wasser erfrischt, muss an eine unterirdische Quelle angeschlossen sein, die ihn speist.
Die Liebe, sie durchhält, die nicht aufgibt, die tapfer jeden Tag beschließt, ihr Licht in diese Welt zu tragen, um diese Welt ein wenig heller und menschlicher zu machen, hat drei Quellen:

Die erste Quelle ist die innere Zufriedenheit
, das Einssein mit sich selbst, die Liebe zu sich selbst.

Die zweite Quelle ist die Dankbarkeit
  für das Leben, das uns geschenkt wurde, für die Möglichkeiten, die uns eröffnet wurden, für all das, was wir haben und sind. Die Dankbarkeit, heute leben zu dürfen und das tun zu dürfen, was wir für richtig halten.
Die dritte Quelle ist die Freude. Wer keine Freude in sich verspürt, kann auch keine Liebe schenken. Die Freude ist der Antriebsmotor der Liebe.
Lerne, Dich an den kleinen Alltäglichkeiten, an Deinen Kindern und Enkelkindern, an Deiner Partnerin, Deinem Partner zu freuen, lies frohmachende Bücher, schließe Dich einem Kreis fröhlicher Menschen an, geh hinaus in Gottes herrliche Natur und Du wirst Freude erfahren.
Ihr Lieben,

ich hoffe, dass Ihr viel Liebe in Euch spürt und dass Ihr die Kraft findet, diese in unsere kalte Welt, die nach Liebe schreit, hinauszutragen.
Ich wünsche Euch heute einen kraftvollen Tag, einen Tag mit Fröhlichkeit und Zuversicht und ich grüße Euch liebevoll aus Bremen

Euer alter Geschichtenerzähler Werner

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt.