Liebe ist ein Nashorn
oder der längste (und peinlichste)Liebesbrief der Welt
Ulrike Leistenschneider
Kosmos, 2013
978-3440133569
12,99€
Verliebt sein ist gar nicht so einfach! Lea weiß nicht, ob es Schmetterlinge im Bauch sind – es fühlt sich eher an wie Nashörner, wenn sie Jan sieht. Aber ist das richtig so? Da sie nicht weiß, wie sie ihm das sagen soll, beginnt sie einen Brief zu schreiben und schreibt und schreibt und schreibt …
Lea hat mir richtig, richtig gut gefallen. Sie war nicht ganz so kindisch, aber auch nicht zu erwachsen. Sie benahm sich, wie Jugendliche es in der Pubertät tun sollten. Mal gab es Streit mit den Eltern, mal schüttelte Lea nur den Kopf – doch jedes Mal konnte ich sie verstehen.
Die Eltern waren grausig, aber im positiven Sinn, denn sie sind so schräg, dass der Leser Lea noch besser versteht und auch mal eine Auszeit braucht.
Ein Leben wie aus dem Bilderbuch und dann darf ich daran teilnehmen. Ich selbst fand meine Pubertät ja total langweilig, aber Lea hat es echt faustdick hinter den Ohren. Bei ihrer Familie war ich sehr gern und auch die Proben und die Schule waren mit Lea immer ein Erlebnis.
Einen Liebesbrief schrieben kann doch nicht so schwer sein, oder? Lea hat das Talent wirklich alles zu erzählen. Streiten sich ihre Eltern – rein damit! Will sie nicht zur Theaterprobe – rein damit! Sie schreibt ihr ganzes Leben auf. Und das besondere daran, sie zeichnet Figuren und Begebenheiten in diesen Liebesbrief. Es ist eher ein tolles Tagebuch, das wir lesen dürfen und das uns durch ihr ganzes Leben führt.
Ich weiß, dass es viele solcher Jugendbücher gibt, aber nicht alle reißen mich so sehr mit wie dieses. Erst mal ist Lea wirklich keine x-beliebige Figur und ich konnte sie prima in mein Herz schließen. Dann sind die Zeichnungen wirklich gut gelungen und tragen manchmal zum Lachen bei. Und dann … Tja, ich glaube das Beste ist der lockere Schreibstil, der wirklich einmalig ist. Alles wird leicht erzählt, da mag es noch die größte Katastrophe geben. Dieses Buch kann bestimmt auch Lesemuffel zu Leseratten werden lassen!
Ich erwähnte schon mal die Bilder, die “Lea” zeichnet. Sie passen super zum Text, verdeutlichen Situationen gut und bringen den Leser zum Lachen. Außerdem gefällt mir das Cover, denn es ist sehr auffällig und wer will nicht wissen, warum es Nashörner anstatt Schmetterlinge sind ? ;)
Kurz und schnell war ich mit diesem Buch fertig, aber es ist wirklich toll. Zeitweise wollte ich noch gut und gerne 100 Seiten mehr haben, weil es so schön, lustig und schräg war. Ich hoffe nicht, dass Lea noch einen Brief schreibt, denn die Wirkung würde verloren gehen. Aber die Autorin steht nun unter Beobachtung.