Das wollten wir nicht. Wir wollten unsere Buben nicht dem Spott und Hohn aussetzen, wenn sie eine Übung nicht auf Anhieb kapierten oder wenn sie einen Ball statt profimässig mit dem Innenrist mit einer laienmässigen Spitzguge trafen.
So suchten wir weiter, nach einem Verein, der es nicht ganz so verbissen ernst mit der fussballerischen Nachwuchsplanung nahm. Doch nach einem weiteren ernüchternenden Probetraining waren wir drauf und dran, die teuer erstandenen Fussballschuhe an den Nagel zu hängen, wäre da nicht eine spezielle Fussballschule gewesen. Eine, bei welcher die Freude am Spiel im Vordergrund stand.
Unsere Buben spielten fortan glücklich und zufrieden Fussball. Doch, au weja, auch diese Fussballschule führt einmal im Jahr ein Turnier durch. Und daran nehmen nicht nur die altersgemischten und dadurch sozial höchst kompetenten Mannschaften zum Plausch, sondern auch deren Eltern ziemlich verbissen teil: „Ich verstehe nicht, weshalb so kleine Kinder mitmachen dürfen!“ „So können die Grossen bestimmt nicht gewinnen!“ „ Diese Kleinen sind für die Grossen ein rechter Frust!“ „Es ist höchste Zeit, dass die Gruppen aufgeteilt werden!“.
Als Eltern des jüngsten und kleinsten Teilnehmers ist es nicht einfach, sich solche Sprüche kommentarlos vom Spielfeldrand anzuhören. Doch zivilisiert und diszipliniert beisst man sich auf die Zunge und lacht sich bei der Rangverkündigung ins Fäustchen: Eben genau die Mannschaft mit dem breitesten Altersspektrum hat das Turnier gewonnen! Und während man erhobenen Haupts mit den beiden Buben an der Hand nach Hause marschiert, denkt man sich: „Tja Leute, auch Messi war einmal klein, ist er ja immer noch. Unser Buben aber können noch wachsen!“
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