rororo Verlag
464 SeitenISBN 9783499269226
rororo Verlag
Preis: 12,-€
Taschenbuch
erschienen 04/2015
Rabbit Hayes wird bald sterben. Damit ihre letzten Tage so erträglich wie möglich werden, ist sie in ein Hospiz verlegt worden. Sie ist erst 40 Jahre und allein erziehende Mutter der 12-jährigen Tochter Juliet. Die Ungewissheit, wohin Juliet nach dem Tod ihrer Mutter geht, ist fast schlimmer als der Gedanke, bald nicht mehr da zu sein. Ihre große Familie unterstützt Rabbit, so gut sie können. Aber ihre Eltern Molly und Jack sind schon über 70 Jahre alt. Bei ihrer Schwester Grace fehlt es jetzt schon an Platz und ihr Bruder Davey lebt eher in den Tag hinein und ist als Musiker viel unterwegs. Das ist schwierig, zumal Juliet noch nicht weiß, wie schlecht es wirklich um ihre Mutter steht.
Meine Meinung
Mädels, holt die Taschentücher raus, ohne werdet ihr das Buch nicht überstehen, aber keine Bange, es gibt auch ein paar Lachtränen.
Ja genau, ich habe mal wieder einen Taschentuchaktivator gelesen, die ziehen mich wohl magisch an.
Rabbit, eigentlich Mia, ist 40, als sie in's Hospiz geht. Bei Brustkrebs ist das heutzutage leider garnicht so unglaubwürdig. Dementsprechend ist diese Geschichte sehr realistisch geschrieben, wie ich finde.
Hier spielt Trauer natürlich eine große Rolle, Abschied vom Leben, von Allen, die Rabbit stets um sich hat. Ihre Familie ist groß und auch ihre engsten Freunde sind häufig bei ihr, um sie zu unterstützen, so gut es geht. Am schwersten fällt es dabei ihren Eltern, die nichts unversucht gelassen und sich auch über Irland hinaus stets um neue Therapiemöglichkeiten informiert haben. Klar, dass es ihnen schwer fällt, ihre Tochter gehen lassen zu müssen.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit. So erfährt der Leser, wie Rabbit auf die Welt kam, wie sie aufwuchs, sich verliebte, kennt bald ihre Ängste und ihren Kampf gegen den Krebs. Jeder weiß etwas aus ihrem Leben zu berichten, egal ob lustig oder traurig, so ist es nun mal im Leben, es ist nicht immer alles rosarot. Also darf beim Lesen hier nicht nur geweint, sondern genausoviel gelacht werden.
Der Schreibstil ist unkompliziert und erfrischend und durch den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart auch sehr lebhaft und abwechslungsreich ohne zu verwirren.
Im Verlauf werden die bewußten Abschnitte von Rabbit immer weniger, denn ihrem Krankheitsverlauf entsprechend driftet sie durch die starken Schmerzmittel immer weiter ab in Schlafphasen.
Und umso deutlicher wird allen Beteiligten klar, dass Entscheidungen getroffen werden müssen, die keinen Aufschub mehr dulden. Das ging mir beim Lesen immer wieder sehr nahe, obwohl man ja weiß, dass es nicht zu ändern ist. Aber allein die Vorstellung, dass man nicht dabei ist, wenn die Tochter ihren Schulabschluß macht, heiratet, Kinder bekommt, solche Gedanken berühren mich immer wieder auf's neue.
Nichts in diesem Buch ist übertrieben oder kitschig, es wird nichts geschönt, auch nicht, wenn Rabbit vor lauter Schmerzen ausrastet.
Unterm Strich
Ich finde es wirklich gut gelungen, von Anfang bis zum Ende, mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Lachern und Tränen. Darum vergebe ich 6 Sternthaler.
Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren und verbrachte dort ihre frühe Kindheit. Wegen einer Krankheit in ihrer engsten Familie zog sie als Teenager nach Kerry, wo Onkel und Tante sie als Pflegekind aufnahmen. Nach der Schule studierte Anna ziemlich unwillig Marketing. Nebenbei stand sie auch als Comedienne auf der Bühne, doch ihre wahre Liebe galt dem Schreiben, das sie bald zum Beruf machte. Bei der künstlerischen Arbeit lernte sie ihren späteren Ehemann Donal kennen. Die beiden leben heute zusammen mit ihren drei Hunden und zwei Katzen in Dublin.Quelle: rororo Autorenseite
Bereits ihr Debüt «Weil du bei mir bist» war international ein Bestseller. Mit dem Roman «Die letzten Tage von Rabbit Hayes», in dem Anna McPartlin viel von ihrer eigenen Vergangenheit verarbeitet hat, rührte und begeisterte sie unzählige Leserinnen und Leser und landete einen Riesenerfolg.