Da der Gewinn bisher schon immer ein drolliges, europäisches Würfelspiel war, muss man aber auch akzeptieren, wenn tatsächlich einer der vielen singenden und tanzenden Artisten, das Glück des Gewinns hat. Dass man auch miesepetrig dieses Glück in Frage stellen kann, zeigen rumänische Vertreter der Schlagerzunft. Marcel Pavel, der mit seiner Partnerin Monica Anghel, 2002 am Wettbewerb teilgenommen hatte und damals auf dem 9. Platz landete, schiesst den Vogel mit einer Verschwörungstheorie ab: "Lena gab eine miserable Vorstellung. Sie sollte nicht in den Analen der Musik auftauchen. Sie hätte Letzte statt Erste werden sollen. Ihr hat die (Wirtschafts-)Krise geholfen. Deutschland ist das einzige Land, das eine solche Show in der Zeit der Rezession organisieren kann. Im Vergleich zu Deutschland haben alle anderen Länder mehr verdient", gab der Sänger zum Besten und fabuliert noch etwas von "Geopolitik", weil er der Ansicht ist, dass die Abstimmenden kalt kalkulierend ihre Stimmen nach geographischen Kriterien abgegeben hätten.
Auch der Fernsehregisseur Titus Munteanu erklärte: "Der deutsche Beitrag hat mir nicht gut gefallen. Das war eine unangenehme Erfahrung. Ich hätte sie lieber in der Mitte des Klassements gesehen." Dafür lobt er den rumänischen Beitrag, der immerhin auf dem 3. Platz landete.
Also eine grosse Verschwörung der Eurovision, um den potentesten nächsten Veranstalter auf diese Art und Weise zu nominieren? Unterschwellig kommt da wieder einmal der rumänische Komplex duch, dass man wirtschaftlich völlig bedeutungslos sei. Man würde ja nicht einmal in der Lage sein, eine Show dieses Umfangs organisiert zu bekommen, wenn man gewinnen würde. Letzthin wäre es ja dann folgerichtig, dass Europa nicht für den rumänischen Beitrag stimmt, weil ja alle Stimmberechtigten nur in wirtschaftlichen und nicht musikalischen Kategorien denken.
Frust, Frust, Frust.........
Informationsquelle: Evenimentul Zilei, Eurovision 2010: "Lena s-a prezentat lamentabil. Trebuia să fie ultima"