Die Leber gehört zu den sogenannten Darmanhangsorganen und spielt im Hundeorganismus eine große Rolle. Sie ist u. a. zuständig für die Produktion von Gallensaft (wichtig für Fettverdauung), speichert und wandelt Nährstoffe aus dem Darm um, regelt den Zuckerstoffwechsel, speichert Blut, bildet sogenannte Gerinnungsfaktoren und baut Toxine ab.
Entgiftungsorgan!
Vor allem die Entgiftungsfunktion steht in der heutigen Zeit im Zusammenhang mit vielen Erkrankungen beim Hund. Durch die überhöhten Medikamentengaben, schlechte Futtermittel und natürlich auch die Umweltbelastung wird das Entgiftungsorgan Leber so stark gefordert wie wahrscheinlich niemals zuvor. Lebererkrankungen wie z.B. die Hepatitis (Gelbsucht) kommen dagegen nur selten vor.
Erkrankungen der Leber, die auf eine erhöhte Schadstoffzufuhr zurückzuführen sind, können sich zwar vielfältig, jedoch auch relativ deutlich zeigen. Leidet ein Hund unter mindestens 4-5 der folgenden Symptome, sollte man dem Entgiftungsorgan Leber erhöhte Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Symptome einer Lebererkrankung:
- Juckreiz, Ekzeme, Ausschläge, starke Schuppung
- Augenerkrankungen (z.B. häufiger Ausfluss)
- Häufige Ohrenentzündungen
- Häufiger Durchfall, Verstopfung oder auch Blähungen
- Schlechter Maulgeruch
- Häufiger Befall von Parasiten
- Oft matt/müde oder auch leicht reizbar
- Brüchige Krallen
- Verstärkter Durst
- Mangelnder Appetit
Viele dieser Symptome sind Zeichen dafür, dass der Organismus versucht, etwas loszuwerden. Die Leber würde das normalerweise übernehmen, indem sie diese Stoffe bindet, bzw. umwandelt und die Schadstoffe dann über Nieren und Darm ausscheidet. Kommen aber mehr Schadstoffe rein, als die Leber “bearbeiten” kann, gelangen diese “Überschüsse” auf verschiedenen Wegen in den Organismus, was die Leber ja eigentlich verhindern möchte.
Symptombehandlung
Kommt ein Hund z.B. mit einer wiederkehrenden Entzündung der Ohren in die Tierarztpraxis, wird häufig einfach ein Antibiotikum verordnet, um die Bakterien, die wohl beteiligt sind, zu eliminieren. Oft wird auch ein Mittel gegen Parasiten eingesetzt, wenn z.B. Milben beteiligt sein sollen, oder eine Pilzinfektion wird diagnostiziert, ein Mittel gegen Pilzinfektionen wird also eingesetzt. Es gibt auch Kombiprodukte, welche diese Komponenten alle gleichzeitig “behandeln”. Manch ein Hundehalter hat diese schon vorsorglich Zuhause, weil die Entzündung ja immer wieder kommt, die Böse …
Als Empfehlung zur Vorbeugung gegen solche Reaktionen wird dem Hundehalter häufig gesagt, er soll die Ohren regelmäßig reinigen (dabei haben Ohren, die gesund sind, einen guten Selbstreinigungsmechanismus), beobachten, lüften und Parasiten fernhalten (natürlich mit Chemie ).
Die Ursachen für diese wiederkehrende Symptomatik werden häufig jedoch im dunklen gelassen. Dabei ließe ein ganzheitlicher Blick auf den Hund durchaus schon eine Einschätzung der Schadstoffbelastung zu (oben genannte Symptome). Auch eine Kontrolle der Leberwerte könnte hilfreich sein bei der Diagnose der Ursache solcher Symptome. Sind diese erhöht (auch nur leicht!), ist klar, in welche Richtung man schauen sollte.
Ganzheitliche Behandlung
Treffen von den oben genannten Symptomen mindestens 4-5 zu, ist eine Leberproblematik sehr wahrscheinlich. Natürlich sollte anhand von Blutuntersuchungen etc. immer ein Krankheitsgeschehen abgeklärt werden, da natürlich auch weitere Erkrankungen vorliegen können. Eine Leberbehandlung nach ganzheitlicher Vorgehensweise ist bei diesen vorliegenden Symptomen jedoch i. d. R. angeraten. Das Organ Leber ist ausgesprochen regenerationsfähig, weshalb sich eine Therapie nach ganzheitlicher Vorgehensweise mit großer Wahrscheinlichkeit bezahlt macht.
Die Therapie
Um die Leber in ihrer Funktion zu unterstützen oder gar zu regenerieren sind die folgenden Faktoren maßgeblich. Auf den ersten Blick mag diese Vorgehensweise sehr umfangreich erscheinen. Zum einen basiert ein durchschlagender Erfolg aber auf der ganzheitlichen Vorgehensweise, was bedeutet, man sollte sämtliche mögliche Faktoren behandeln. Zum anderen sind auch einfach meist mehrere Faktoren beteiligt und beeinflussen sich gegenseitig.
- Eine Optimierung der Ernährung ist natürlich unumgänglich. Was nützt es denn, wenn man die angereicherten Schadstoffe entfernt, trotzdem aber weiterhin neue hinzukommen. Hierbei sollte zum einen auf eine ausreichende Zufuhr der Nährstoffe geachtet werden, zum anderen auf eine geringe Schadstoffbelastung. Am besten erreicht man das mit einer Frischfütterung. Auch eine Ausschlussdiät kann sinnvoll sein, vor allem, wenn der Hund schon mit allergischen Symptomen reagiert. Die Ausschlussdiät sorgt zum einen für eine Beruhigung, zum anderen findet man heraus, ob der Hund Nahrungskomponenten nicht verträgt und kann diese (vorübergehend) ausschließen. Der Fleischanteil sollte je nach Fütterung reduziert werden, um die Ammoniakproduktion zu senken, welche ebenfalls zu Leberbelastung führen kann. Man sollte auf hochwertige Proteinquellen zurückgreifen wie z. B. Eier, Fisch (fettarm), Milchprodukte wie Joghurt oder Hüttenkäse, außerdem helles Fleisch wie z.B. von Huhn oder Pute. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass der Fettgehalt nicht zu hoch ist. Mindestens 50 % der Rationen sollten aus pflanzlichen Quellen bestehen.
- Eine Entgiftung ist unbedingt durchzuführen! Diese kann z.B. mit Fangocur durchgeführt werden oder auch mit einem Zeolith . Wie man eine Entgiftung durchführt, habe ich HIER schon erklärt.
- Eine Darmsanierung ist ebenfalls angeraten, um die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen und so den Organismus und das Immunsystem effektiv zu unterstützen. Hierfür eignet sich z.B. Symbiopet oder auch Pro Em San von Tisso (ist ein Produkt für Menschen, kann man auch für Tiere anwenden). Noch mehr zur Darmsanierung gibt es HIER.
- Zur weiteren Unterstützung der Leberfunktion kann eine Kräuterkur angewendet werden. Dafür kann man fertige Mischungen wie das entgiftende Detox von Hirtengold anwenden oder z. B.das Leber-Fit von Bergsiegel. Natürlich kann man auch selber Kräutermischungen herstellen, diese sollten auf jeden Fall Mariendistel enthalten, DAS Leberkraut.
- Der Vitalpilz Reishi (chinesischer Name Ling Zhi) ist ebenfalls eine gute Unterstützung bei Leberproblemen und kann kurweise als Unterstützung gegeben werden. Er wirkt immunmodulierend, vitalisierend und schützt die Leber.
- Natürlich sollte die Belastung auch weiter minimiert werden, z.B. sollten die Futterkomponenten aus biologischem Anbau, bzw. tierisches aus artgerechter Haltung kommen. Fleisch aus Massentierhaltung ist stark belastet, z.B. mit Medikamenten. Man kann Fleisch etc. vielleicht direkt von einem Bauernhof mit eigener Schlachtung erwerben, oder z.B. im Barf karnivor Shop bestellen. Jegliche Medikamentengaben sollten genau auf ihre Sinnhaftigkeit hin überprüft werden, auf chemische Behandlungen wie Wurmkuren, Spot-ons und Impfungen sollte zumindest vorübergehend gänzlich verzichtet werden. Besonders auf die Spot-ons auf chemischer Basis sollte eigentlich prinzipiell verzichtet werden!
Wie schon weiter oben erwähnt, ist die Leber in hohem Maße regenerationsfähig, vorausgesetzt man gibt ihr die Möglichkeiten dazu. Wichtig ist natürlich, auch nach der Therapie die Lebergesundheit im Auge zu behalten. Es ist weiterhin sehr wichtig, die Schadstoffzufuhr so minimal wie möglich zu halten. Auch regelmäßige (vorbeugende) Entgiftungskuren, Darmsanierungen und Kräuterkuren können helfen, die Leber gesund zu erhalten.