Die lange Nacht der Museen in Berlin

Am 28. Januar 2012 findet in Berlin die 30. Lange Nacht der Museen statt, während der dem Publikum von 18:00 bis 2:00 Uhr morgens des folgenden Tages die Türen der Museen offen stehen. Nicht weniger als 70 Museen sind es, welche die Besucher auf eine andere Art und Weise an die Kunst heranführen möch-ten. Auch in diesem Jahr ist wieder ein vielseitiges und unterhaltsames Programm geboten, welches die Kulturliebhaber dank des besonderen Bus-Shuttle-Services zwischen den Museen ganz bequem genießen können.

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Traditionell ergänzen Poesielesungen, Tanzveranstaltungen sowie Theater- und Konzertvorstellungen das nächtliche Programm, bei dem die Kultur das Zentrum aller Aktivitäten bildet. Anlässlich des Geburtstages Friedrichs des Großen finden die Feierlichkeiten in diesem Jahr gleichzeitig auch in Brandenburg statt. So werden am 28. Januar verschiedene Sammlungen rund um die Figur des einstigen Preußischen Herrschers präsentiert.

Friedrich der Große wurde am 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Als Sohn von Friedrich Wilhelm I und Sophie Dorothea von Hannover aus dem Hause Hohenzollern wurde Friedrich der Große im Jahre 1740 König in Preußen und herrschte 46 Jahre lang.

Während seiner Jugend interessierte er sich erstmals, bestärkt durch seiner Mutter, für die französische Literatur und wurde zum begeisterten Leser, während er gleichzeitig eine rege Korrespondenz mit den Philosophen der Aufklärung pflegte. Diese Beziehung zu den Intellektuellen seiner Zeit stand im Widerstand zu seiner Zurückweisung der Disziplin, welche ihm der Hof und dessen militärischen Traditionen stets auferlegen wollten.

Aufgrund seiner Homosexualität und der Zurückweisung der Brutalität seines Vaters, der die Enthauptung seines Liebhabers, des Leutnants Hans Hermann von Katte vor dessen Augen anordnete, wurde er zwei Jahre lang ins Gefängnis gesperrt und bekam zeitweilig seinen prinzlichen Status aberkannt. Drei Jahre später, 1732, ging er die Zwangsehe mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern ein, was ihn als Kronprinz wieder rehabilitierte.

Im Jahre 1739 schrieb Friedrich der Große den „Antimachiavell”, in dem er die Vision von Machiavelli aufs Äußerste kritisierte, da er der Ansicht war, dass es Machiavellis Denken über die Macht an Moral fehlte, und forderte eine größere Wertschätzung der Ethik von Seiten der Regierungen. Seine kritische Sichtweise ließ ihn im ständigen Ideenaustausch mit den Philosophen seiner Zeit stehen, zu denen auch Voltaire zählte. Ihm widmete Friedrich der Große ein interessantes Gedicht über den Orgasmus, um ihm dadurch zu vermitteln, dass die Leidenschaft und die Gefühle eines Preußen ebenso intensiv sein können wie die eines Südeuropäers.

Während seiner Herrschaftszeit inmitten des aufgeklärten Despotismus wurden verschiedene Reformen, wie zum Beispiel der Preußische Rechtscode beschlos-sen, laut dem es die Pflicht des Gesetzes ist, die Schwachen der Gesellschaft zu schützen. Darüber hinaus wurde die Folter abgeschafft und die Unabhängigkeit der Justiz eingeführt. Als großer Reformist, sowie Liebhaber der Kunst und Wissenschaft öffnete Friedrich der Große den Philosophen, Musikern und Schrift-stellern seiner Epoche die Türen zu Schloss Sanssouci.

Für mehr Informationen http://www.lange-nacht-der-museen.de/


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