Krefeld ist bekannt für seine Burg Linn. Doch am Donnerstag zog es viele in die Kulturfabrik, denn dort gaben sich Die Krupps die Ehre, um den Fans ihr neues Album „V- Metal Machine Music" vorzustellen. Doch sie waren nicht allein. Mit im Gepäck hatten sie zwei Supportacts. Diese bestanden aus den Bands Janosch Moldau und The Red Paintings. Mit solch einem Ausblick strömten die Besucher in Scharen an, um einen Konzertabend der besonderen Art zu sehen.
Pünktlicher Einlass erfolgte um 19.00 Uhr. Ehe die Gäste den Konzertraum betreten konnten, mussten sie vorbei an den Merchandiseständen. Dort konnten sie Bandzubehör in vielen Variationen erstehen. Von der einfachen CD bis hin zum schneidigen Hemd mit Bandemblem. Nebenbei tranken die Ehemänner ein kühles Blondes, während sich die Gattin ihrem Kaufrausch zuwandte. Um 20 Uhr jedoch zog es die Fans in den Konzertraum, denn es wurde Zeit für die erste Band des Abends: Janosch Moldau.
Mit sanften elektronischen Klängen brachte er die Menge zum Träumen. Gepackt von dieser sanften Atmosphäre klatschten die Besucher im Takt und genossen einen angenehmen Start in den Abend. Wer sich fürchtete, bei Die Krupps noch in dieser wohligen Lage bleiben zu können, durfte ganz beruhigt sein, denn The Red Paintings nutzen nahezu alle Sinne, um sie auf Krawall zu bürsten. Schon die Optik der australischen Punkrock/ Folkband ließ den Besucher nicht schlecht staunen. Neben zwei Damen in asiatischer Tracht sorgte Sänger Trash mit seinem russischen Gewand für Aufsehen. Während sie ihre Songs spielen, ist es anscheinend üblich, dass ein Maler eine Person mit aufwendiger Sonnengottmaske bemalt. Da diesmal der Maler nicht zugegen war musste diesen Part jemand aus dem Publikum übernehmen. Ihre Tracks kamen beim Publikum gut an, denn es war zu sehen, dass das ein oder andere Haupthaar durch die Gegend flog. Nach 40 Minuten war ihr Gig schon beendet und sie mussten die Bühne frei machen für den Hauptact. Spätestens als das Stahlofon auf die Bühne geholt wurde, kamen die Besucher in die Halle.
Als das Licht aus ging und die Hintergrundmusik verstummte war klar, dass nun endlich Die Krupps an der Reihe waren. Voller Elan und Tatendrang stürmten die Herren die Bühne und versetzten die Schar in Euphorie. Neben neuen Tracks wie „Fly Martyrs Fly" und „Alive In A Glasscage" fanden auch alte Tracks wie „To The Hilt", „Black Beauty White Heat" einen Weg auf die Playlist. Natürlich kam auch das Stahlofon zum Einsatz und während „The Machiniries Of Joy" schlug Jürgen Engler mit Passion auf das Rohrxylophon ein. Neben einer tanzenden Menge wurde auch ein Moshpit eröffnet und manche schaffte man es tatsächlich, sich zu den Klängen gegenseitig durch die Halle zu schubsen. Nachdem die Fans eine gelungene Mischung an Tracks von ihren Lieblingen zu lauschen bekamen, wurde es schon Zeit für den letzten Track „Bloodsuckers". Mit Jubel wurde die Band verabschiedet und viele blieben noch, denn wie es üblich ist, konnte man den Bands noch an ihren Merchständen einen Besuch abstatten und ihre neuerworbenen CDs signieren lassen.
Irgendwann wurde es aber Zeit, nach Hause zu gehen und so verließ auch der letzte Gast die Kulturfabrik.
Fazit: Wer in Krefeld war, konnte einen herrlichen Abend in seine Erinnerung aufnehmen. Die Vorbands waren gut gewählt. Die strikte Trennung von Elektro und Rock lieferte eine abwechslungsreiche Mischung. Ebenso verbreitete sich ihre gute Laune wie ein Virus bei den Besuchern aus. Die Tonqualität war einwandfrei und so konnte bester Hörgenuss geboten werden. Die Krupps lieferten eine grandiose Show mit wenig Aufwand. Die Fans waren begeistert. Wer glaubt, dass Die Krupps an Schwung verloren haben, konnte und kann sich noch eines besseren belehren lassen.