Die Krähe – Pellinor-Saga Band 3 | Buchrezension

Von Ladysaphira

Nachdem ich mich ja letzte Woche erst mal einem Krimi gewidmet habe und auch sonst im Moment die Zeit etwas knapp ist, geht es heute mit dem dritten Teil der Pellinor-Saga weiter.

Aber ich habe mich schon sehr darauf gefreut zu erfahren wie es weiter geht und wieder in Alison Croggons märchenhafte Welt einzutauchen.

Die Krähe – Pellinor-Saga Band 3

von Alison Croggon

Noch immer sind Maered und Cadvan auf der Suche nach dem Baumlied um Maereds Bestimmung zu enträtseln und den Kampf gegen die Dunkelheit aufzunehmen.

Was Maered bisher nicht wusste, ist, dass sie nicht die einzige Überlebende ihrer Familie war. Auch ihr Bruder Cai hatte überlebt und nachdem Maered und Cadvan ihn auf den Valverras-Ebenen gefunden haben, vertrauten sie ihn Saliman, einem alten Freund Cadvans an. Cai, der sich in der Zwischenzeit Hem nennt, soll nun unter der Anleitung Salimans die bardischen Tugenden und Fähigkeiten erlernen.

In der Stadt Turbansk trifft er auf Zelika, ein Waisenmädchen, das vor der herannahenden Dunkelheit flieht und freundet sich mit ihr an. Doch das Kriegsgeschehen holt sie ein und gemeinsam mit Saliman, Zelika und seiner zahmen Krähe Irc flieht Hem vor den herannahenden Truppen fliehr er in die alte, unterirdische Stadt.

Mein Eindruck:

Neue Perspektive

Band 3 der Saga befasst sich hauptsächlich mit Maered Bruder Hem und ist deshalb auch aus seiner Persepktive geschrieben. Hem, der wie seine Schwester Maered bisher eher auf sich gestellt war, ist ein eher misstrauischer Junge, der schwer Freunde findet. In der liebevollen Obhut Salimans taut er nach und nach ein wenig auf und schließt erste Freundschaften. Dank seiner besonderen Gabe – er beherrscht die Sprache der Vögel – schließt sich ihm die gerade flügge gewordene Krähe Irc an und wird sein ständiger Begleiter. Dank Alison Croggons einfühlsamer Art die Nöte, Sorgen und Ängste Hems zu schildern, habe ich den Jungen sehr schnell ins Herz geschlossen und mich an den Perpektivwechsel schnell gewöhnt.

Neue Freunde

Zu Hems neuen Freunden gehört auch Zelika, ein Waisenmädchen aus Baladh. Sie ist vor dem namenlosen Bösen nach Turbansk geflüchtet und hat ähnliche Erfahrungen wie Hem gemacht. Seit ihrer Flucht ist sie auf sich allein gestellt und versicht sich mehr schlecht als recht über Wasser zu halten. Allerding ist sie weniger schüchtern als Hem, statt dessen entpuppt sie sich als stur, kämpferisch und ein bisschen vorlaut :-) Sie und Hem scheinen die einzigen Kinder in Turbansk zu sein – was den beiden aber erst später auffällt.

Neue Orte

Handlungsort ist dieses Mal der heiße Süden der von Alison Croggon erschaffenen Welt, der ein wenig an die Märchen aus 1001 Nacht erinnert. Wie schon in den ersten beiden Bänden wird auch dieser Teil der Welt sehr plastisch und ausführlich beschrieben. Beinahe idyllisch scheint das Leben in und um Turbansk, Hems neuer Heimat, zu sein und ich kann mir fast einbilden all die fremden und aufrgenden Gerüche der Stadt zu riechen :-) Doch die Idylle wird leider schnell zerstört und weicht einer düsteren, unheimlichen Stimmung.

Neue Feinde

Das Heer des Namenlosen erobert die Stadt und dieses Heer besteht aus Kindersoldaten. Hem und die andere fliehen zwar, aber später ist Hem gezwungen, sich in das Lager der Feinde zu schleichen. Hier erlebt er ein ganz besonders düstere Seite des Krieges. Durch Manipulation werden dort Kinder zu Bestien gemacht, die ohne Reue und ohne Unrechtsbewusstsein alles niedermetzeln, was sich ihnen in den Weg stellt und nichts menschliches mehr an sich haben. Wer denkt dabei nicht unwillkürlich an die Kindersoldaten in Teilen Afrikas? Auch hier bleiben Alison Croggons Schilderungen sehr plastisch, sehr eindrucksvoll und vor allem sehr eindringlich.

Im Laufe des Buches werden manche Geheimnisse rund um den Namenlosen, Maered und Hem und die Aufgabe die die beiden erfüllen müssen ein wenig gelüftet. Allerdings nie wirklich ganz und so bin ich auf jeden Fall gespannt, wie sich die Geschichte im nächsten Teil weiterentwickelt und wie alles enden wird.

Mein Fazit:

Der Persepktivwechsel hat der Geschichte wirklich gut getan.  Insgesamt ist Teil 3 der Pellinor-Saga spannender geworden als die beiden ersten Bände ohne jedoch auf die vielen kleinen Details zu verzichten die Die Gabe und Das Rätsel so märchenhaft wirken lassen. Mir persönlich hat das gut gefallen, allerding würde ich Die Krähe (und damit eigentlich die komplette Saga) nicht uneigeschränkt für ein jüngeres Lesepublikum empfehlen, dazu sollte man genau wissen, wie die eigenen Kinder mit den teilweise doch recht grausamen Kriegsszenen klar kommen. Aus Sicht eines erwachsenen Lesers, der ich ja nun mal bin, bekommt Die Krähe von mir 5 von 5 Drachen.

 

Titel: Die Krähe – Pellinor-Saga Band 3
Autor: Alison Croggon
Verlag und Buchbestellung: Bastei-Lübbe
Genre: Fantasy
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-404-20002-3
Form: Taschenbuch,  572 Seiten
Preis: 8,99 €