Die Königin von Saaba - Ihre Nachfahren haben sich bis heute genetisch unvermischt erhalten

Im Jemen auf der arabischen Halbinsel lebt ein uraltes Volk

Die Königin von Saaba (1, 2) aus dem heutigen Jemen ist nur eine alttestamentarische Legende. Keine Legende ist, daß bei einer genetischen Untersuchung von 169 Nachfahren ihres Volkes herauskam, daß sich diese vielleicht seit 10.000 Jahren unvermischt erhalten haben.


Zur Zeit der Araber ist in den letzten tausend Jahren durch den Sklavenhandel afrikanische Genetik in den Jemen gekommen. Aber nicht in Teile des Landesinneren wie die Region von Maarib, der früheren Hauptstadt des Reiches von Saaba (1, 2). Hier scheint sich bis heute eine Genetik erhalten zu haben, die repräsentativ ist für die Genetik des vorkupferzeitlichen Nahen Ostens überhaupt (!!!), bzw. sogar für die Genetik der "Natufier", also jener Völkergruppe, die im Nahen Osten erstmals - am Oberlauf von Euphrat und Tigris - zum Ackerbau übergegangen ist (3):

"Individuen aus Maarib scheinen genetisch unbeeinflußt geblieben zu sein von afrikanischen genetischen Einflüssen und haben deshalb Genome, die die jemenitische genetische Herkunft widerspiegeln wie sie vor der Vermischung mit Afrikanern vorlag. Diese Herkunft war vergleichbar mit jener Genetik wie sie vorlag während der Bronzezeit in entfernten nördlichen Regionen des Nahen Ostens. Nach der Bronzezeit hat es im Süden und Norden des Nahen Ostens unterschiedliche Entwicklungen gegeben: im Norden vermischten sich die Levantiner mit eurasischen Populationen, die Steppen-Genetik mitbrachten, und deren genetischer Einfluß niemals bis zum Jemen reichte, wo sich die Menschen stattdessen mit Afrikanern mischten, die zu der genetischen Struktur führte, die man heute im Nahen Osten beobachten kann."*)

Im Jemen in Maarib hat sich also vorkupferzeitliche nahöstliche Genetik ziemlich rein erhalten wie sie sonst im Nahen Osten nur noch seltener wird besichtigt werden können. Selbst genetisch nicht arabisierte religiöse Gruppen wie die Drusen und Kopten haben ja dennoch bronzezeitliche iranisch-neolithische Genetik in sich wie sie typisch war im antiken Mittelmeerraum. Ma'rib war in der Antike die Hauptstadt des Reiches von Saba (1). 24 v. Ztr. wurde die Stadt - allerdings erfolglos - von den Römern belagert.

Wichtig ist es den Forschern auch zu betonen, daß afrikanische Genetik seit der Eiszeit bis zum Mittelalter Einfluß auf den Jemen hatte, der sich heute noch in ihren Genomen widerspiegeln würde. Und das, so möchten wir anfügen, obwohl doch - archäologisch gesehen - die Vorfahren der Natufier im Fruchbaren Halbmond - sehr ähnlich lebten wie die Buschleute in Südafrika (wiederholt aufgesuchte Camps in ähnlicher Verteilung in der Landschaft usw.). Und das außerdem, obwohl der Jemen ja ziemlich dicht an Afrika grenzt.

Man darf sich allerdings wundern, daß in der Studie von "Steppen-Genetik", also von indogermanischer Genetik, die Rede ist. Ob das nicht von den Genetikern mit der kaukasus-neolithischen Genetik verwechselt wird, die ja doch viel verbreiteter ist im Nahen Osten seit der Kupferzeit? Oder sollten uns neuere Erkenntnisse zu dieser Thematik bislang entgangen sein, obwohl wir ja versuchen, alle neueren Studien dazu (4) im Auge zu behalten?

*) Original: "Individuals from Maarib appear to have been genetically isolated from the African gene flow and thus have genomes likely to reflect Yemens ancestry before the admixture. This ancestry was comparable to the ancestry present during the Bronze Age in the distant Northern regions of the Near East. After the Bronze Age, the South and North of the Near East therefore followed different genetic trajectories: in the North the Levantines admixed with a Eurasian population carrying steppe ancestry whose impact never reached as far south as the Yemen, where people instead admixed with Africans leading to the genetic structure observed in the Near East today."

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Saba_(Antike)
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Ma%27rib
  3. Insight into the genomic history of the Near East from whole-genome sequences and genotypes of Yemenis. Marc Haber, Riyadh Saif-Ali, Molham Alhabori, Yuan Chen, Daniel E Platt, Chris Tyler-Smith, Yali Xue, bioRxiv 749341; 29.8.2019, doi: https://doi.org/10.1101/749341 https://www.biorxiv.org/content/10.1101/749341v1
  4. Bading, Ingo: Die genetische Geschichte der Alten Ägypter Die Geschichte der afroasiatischen Sprachfamilie insbesondere in Ostafrika, 8. Juli 2019, https://studgendeutsch.blogspot.com/2019/07/die-genetische-geschichte-der-alten.html

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