Die Gilis sind drei kleine Inseln vor Lombok, der grossen Nachbarinsel von Bali. Gili Trawangan ist die grösste, auch als Partyinsel verschrien. Gili Air die ruhige, die aber dennoch ein paar Tauchschulen, ein paar Restaurants und zumindest eine Party pro Woche hat. Und dann ist da noch Gili Meno, der Winzling, auf dem es komplett ruhig und langweilig (im positiven Sinne) ist.
Ich fahre erstmal nach Gili Trawangan. Nicht, weil ich unbedingt Party haben will, sondern weil mir im Boot von einem Mitreisenden gesagt wurde, dass die Insel den Schnitt aller drei Inseln darstellt und ganz toll sei. Seis drum, es ist tatsächlich eine Partyinsel, allerdings trotzdem wunderschön. Bei meinem ersten Tauchgang sehe ich gleich eine riesige Schildkröte. Was allerdings für mich nicht geht ist der ca. 10 Meter breite Streifen abgestorbener Korallen, den man überqueren muss, bevor man ins Wasser kommt. Schnittverletzungen sind da nicht ausgeschlossen. Das Nachtleben? So, wie man sich das vorstellt, wenn australische und englische Abiturienten feiern: Augelassen, ein bisschen billig und für mich relativ überflüssig.
Strand Gili Trawangan
“Hahnenkampf” Gili Trawangan
Deswegen treffe ich letztendlich die richtige Entscheidung, zwei Inseln weiter zu fahren und genau das zu finden, was ich von den Gilis erwarte:
- Klares Wasser
- Ich habe selten so klares Wasser gesehen wie hier. Man könnte ein Würstchen reinwerfen und zusehen, wie es in 10m Tiefe von den Fischen zerfetzt wird.
- Sand fast ohne abgestorbene Korallen
- Kein Fusspeeling-Extreme, keine Angst vor Schnitten. Einfach ins Wasser und nur über die ab und zu vorhandenen Quallen nachdenken müssen ist einfach herrlich!
- Wenig Menschen
- Gut, es gibt natürlich auch hier Touristen. Und da die Insel winzig ist, sieht man die auch. Aber es verteilt sich einfach perfekt. Es ist überhaupt kein Problem, eine Liege am Strand zu ergattern. Auch nachmittags. An den letzten vier Tagen wurde es immer leerer, irgendwann musste man sich schon fast anstrengen andere Touris zu sehen.
- Entspannte Einheimische
- Da die Einheimischen hier wie sie selbst sagen sowieso dauernd im Urlaub sind, haben sie entsprechend eine fantastische Laune. Egal, wohin man geht und jemanden trifft, man wird immer angelächelt, gefragt, wie es einem geht usw….und meistens ohne, dass einem im Anschluss irgendwas verkauft wird. Gut, am Anfang nervt es ein wenig, wenn wirklich JEDER, dem man begegnet einen fragt, ob man was zum Rauchen kaufen will, aber ab dem zweiten Tag wissen alle, dass man nichts will und sie fragen auch nicht mehr. Jedenfalls liegt der Gedanke nahe, dass Gras hier auch sehr viel mit der Grundentspanntheit der Menschen zu tun hat….
- Viel Natur um mich rum
- An Land Grün (Flora), im Wasser bunt (Fauna). Dazwischen einfach nur weiss (Sand).
- Verdammt leckeres Essen
- Jeden Abend präsentieren die Restaurants an grossen Tischen, was sie heute wieder an frischen Fischen, Fleischspiessen oder Meeresfrüchten anzubieten haben. Absolut empfehlen kann ich die Zipp Bar. Red Snapper, White Snapper, Thunfisch, Prawns, Fischspiesse, Octopus…..ALLES lecker! Und für ein Essen zahlt man in der Nebensaison durchschnittlich 4-5 Euro. Die Bestellung kann manchmal etwas schwierig sein, da auch hier die Entspannung der Bedienung manchmal sehr gross sein kann, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es im Grunde völlig egal ist, was man bekommt, weil alles gut schmeckt.
- Ausblick
- Man blickt eigentlich immer über türkis-grünes Wasser auf die Insel Lombok. Morgens sonnig und grün. Mittags Wolkentürme. Nachmitags und nachts fantastische riesige Gewitter. Mich wundert nicht, dass die Insel so wahnsinnig grün ist.
Der Strand in Gili Air mit Blick auf Lombok
Das öffentliche Freiluftaquarium in Gili Air
Gili Air ist bisher der Strandhöhepunkt meiner Reise. Ich war gleich am ersten Tag absolut begeistert und entspannt. Man passt sich dem sehr langsamen Inselleben an und verschiebt seinen Tagesrhytmus. Morgens mit den Hähnen und dem Muezzingeplärr aufstehen. Frühstücken. An den Strand. Lunch am Strand. Nach Hause zum Duschen, im Garten sitzen und dem Grillengebrüll zuhören. Wieder an den Strand zum Sonnenuntergangsbier. Einen bunten Fisch essen. Dabei den nächtlichen Gewittern auf Lombok zusehen. Früh ins Bett gehen.
Auch wenn an den letzten Tagen das Wetter nicht mehr mitgespielt hat und die Regenzeit ihre letzten Schauer und Gewitter gezeigt hat: Ich komme garantiert wieder!