Die Killerplauze verschätzt sich
Letztlich entschieden 14 Kilometer über den Hauptgewinn von 500.000 Euro. Dabei hatten Kandidat Klaus Hermann und Raabinator Stefan Raab bei der letzten Aufgabe, dem Entfernungen raten, in der neunten Runde kräftig versagt. Sie schätzten die Entfernung zwischen Magdeburg und Marburg auf 165 und 465 Kilometer. Die Mitte zwischen den Schätzungen war folglich 315 Kilometer, der exakte, demnach richtige Mittelwert der Routenplaner sagte 301 Kilometer und schon war der Münsteraner Klaus um eine halbe Million Euro reicher.
«Schon» ist natürlich relativ, denn die wahrscheinlich längste Samstagabendshow Deutschlands dauerte mal wieder weit bis Mitternacht, erst um 1.10 Uhr stand der Gewinner im Kampf Kandidat gegen Killerplauze fest. Dabei hatte sich die Niederlage für den Gastgeber schon früh abgezeichnet. Nach fünf Spielen führte der Herausforderer bereits mit 14:1 Punkten.
Auch im aufwändigsten Spiel des Abends geht der Moderator eher als Häuptling Zitterbacke vom Feld: Beim Schiessen versagen Raab in der dritten Runde die Nerven, er ballert fröhlich überall hin, nur nicht auf die Mitte der Zielscheibe. So kann der Taekwondo-Kämpfer Klaus mit etwas ruhiger Hand seinen Rückstand aus den ersten beiden Feuerrunden wieder wettmachen und einen komfortablen Vorsprung auf Raab herausschiessen. Nach diesem elften Wettkampf steht es 41:25.
Danach ist Raab nur noch ein Sieg in der altbewährten Disziplin Blamieren oder Kassieren vergönnt. Denkbar knapp entscheidet er das Duell unter Leitung von Raab-Clown Elton für sich und kann das große Duell spannend halten. Nach einem Sieg im Bälle-in-Eisenbahnwaggons-werfen zieht mit Herausforderer Klaus mit einem Matchball in die vierzehnte Runde ein. Dort ist er letztlich im entscheidenden Moment einen Müh’ oder eben 14 Kilometer weniger ungenau als Raab. Endstand: 68:37. Damit war Raabs zweite Niederlage in Folge besiegelt. Vor vier Wochen hatte der Polizeimeister Gil im Stechen 1,5 Millionen Euro abgeräumt.
Der Marathon lockt im Showzweikampf mit dem übermächtigen RTL-Supertalent immerhin 3,2 Millionen Zuschauer vor die Fernseher. Über fast fünf Stunden gestreckt war auch der Marktanteil ordentlich (13,9 Prozent). Deutlich besser sah es da in der jüngeren Zielgruppe aus. 2,2 Millionen Jüngere sahen zu, was immerhin fast jeder Vierte war (22,3 Prozent Marktanteil). Um die nächste halbe Million wird dann erst kurz vor Weihnachten wieder gekämpft.
Bestes Zitat: «Ich würd’ gern heute einen Rekord aufstellen bis zehn vor zwei» Stefan Raab frei nach dem Motto «Sieg oder Spielabbruch»
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«Schlag den Raab» – Die Killerplauze verschätzt sich
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