Die Katze, die nicht sterben wollte – Rezension

Frau Sabienes sagt

katze

Die Katze, die nicht sterben wollte von Inger Frimansson

Beth und Ulf verbringen wie in jedem Jahr die Sommermonate in ihrem Sommerhaus außerhalb von Stockholm. Aber es steht schlecht um ihre Beziehung. Sie schweigen sich an und trinken viel zuviel. Eines Abends entdecken sie in der Scheune einen Fremden, Beth fühlt sich bedroht und erschlägt ihn mit einer Axt. Sie überredet Ulf, den Mann am Rande des Grundstücks zu vergraben. Beide versuchen verzweifelt, mit der Schuld zurechtzukommen, aber es will ihnen nicht gelingen. Als Ulf und Beth‘ Schwester Juni zu Recherchearbeiten nach Afrika fahren, drängt Beth sich ihnen als Begleitung auf. Aber sie kommt nicht zur Ruhe und entfremdet sich immer mehr von ihrem Mann, ihrer Schwester und ihrer Umwelt.
Kaarina lebt auf einem der Höfe in der Nähe des Sommerhaus‘ und vermisst schmerzlich ihren Freund, einem alleinlebenden Außenseiter, der gerne durch die Wälder streift. Bis sie hinter einem rotgestrichenen Haus eine Katze sieht. Und einen grausigen Fund macht.

Inger Frimansson

Inger Frimansson, Jahrgang 1944 wuchs auf Gotland, in Småland und in Jönköping auf. Sie arbeitete lange Jahre als Journalistin und erlebte erst im Alter von 40 Jahren ihr literarisches Debüt. In Schweden machte sie sich einen Namen als Autorin von  Kriminalromanen und Psychothrillern, sowie Kinder- und Jugendbücher. Inger Frimansson lebt nun in der Nähe von Stockholm.

Die Katze, die nicht sterben wollte – Meine Meinung

Dieses Buch hat in Deutschland einige negative Rezensionen einstecken müssen. Ich hätte mich diesen Einschätzungen im ersten Drittel fast angeschlossen … und war dann plötzlich begeistert!

Dies ist kein Psychothriller im herkömmlichen Sinn. Es ist eher ein Psychogramm einer neurotischen, soziopathischen Frau mit einem hohen Aggressionspotential und ihres Lebenspartners, der sich anscheinend bereits seit Jahren zurückzieht. Es beinhaltet mit Kaarina auch die Beschreibung eriner einfachen Frau, die gelernt hat, worauf es im Leben ankommt: Liebe, Verlässlichkeit, Arbeit für den Lebensunterhalt.
Ihr seht schon: Dies ist ein sehr moralisches Buch. Frimansson lässt dann auch noch Tiere (zum Beispiel die besagte Katze) erscheinen, die Beth spontan ablehnen und sie sogar scheinbar ohne Grund angreifen, – ein typisches Stilelement in Fabeln und Märchen.
Was mich aber am Meisten an diesem Buch fasziniert hat, ist der eindringliche, tiefgründige Stil, mit dem Frimansson uns an dem ganzen Wahnsinn, der im Kopf dieser Frau stattfindet,  teilhaben lässt.

Wenn man ein Buch von einem skandinavischen Autor mit der Bezeichnung „Psychothriller“ in den Händen hält, denkt man vielleicht an einen Mankell oder an das Aurorenduo Hjörth und Rosenfeld. Und ist dann enttäuscht, wenn sich kein unbekannter Täter durch die schwedischen Landschaften mordet. Ich denke, das viele der negativen Rezensionen von diesem Irrtum herrühren.

Bibliografisches:

  • Titel: Die Katze, die nicht sterben wollte
  • Originaltitel: Katten som inte dog
  • Autor: Inger Frimansson, Paul Berf (Übersetzung)
  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: btb Verlag (2005)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442733723
  • Preis: 14,80 € (Taschenbuch), 6,99 € (Kindle) Anscheinend harrt die Printausgabe auf eine neue Auflage, denn sie wird im Moment auf Amazon nur über Drittanbieter vertrieben
  • Bestelllink: Die Katze, die nicht sterben wollte: Roman

 Mit dieser Rezension beteilige ich mich an Daggis Buchchallenge 2015, Aufgabe 59: Lese ein Buch, das Ihr mit verbundenen Augen aus dem SuB gezogen habt.

Foto: Die Katze, die nicht sterben wollte ©frau-sabienes.de
Text: Die Katze, die nicht sterben wollte – Rezension ©frau-sabienes.de
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