Die Jury bei Deutschland sucht den Superstar (DSDS) hat es schon nicht leicht: Unter 35.000 Bewerbern soll sie einen neuen Chartstürmer finden, doch die Quoten der RTL-Castingshow schwächeln – mit 5,22 Millionen Zuschauern verzeichnete sie zuletzt den schlechtesten Wert seit 2005 – und jetzt laufen auch noch verschmähte Kandidaten Sturm. Immer öfter lassen sich die Superstar-Anwärter Dieter Bohlens Sprüche nicht mehr gefallen und pöbeln frech zurück.
Erst vor einer Woche war es Kosmetikern Shole, die bereits zum zweiten Mal beim Casting aufschlug und die Fassung verlor. Weil Bohlen und Co. sie für ihre gequälte, vor allem aber qualvolle Interpretation von Genie In A Bottle (Christina Aguilera) zu Recht kritisierten, wurde die von ihrem Talent überzeugte Kandidatin zur Furie. «Ich seid gar keine richtige Jury – was habt ihr denn erreicht? Ich gehe jetzt nach Amerika, da hat man mehr Ahnung. Alles A***löcher!», wetterte sie.
Nur eine Folge später machte die 17-jährige Karla ihrem Ärger über ihr negatives Juryurteil Luft. «Ihr könnt mich am A*** lecken!», rief sie unter Tränen, nachdem ihr die drei Juroren einhellig attestiert hatten, dass sie nicht singen könne. Später entschuldigte sich die rassige Brasilianierin für ihren Ausraster.
Da muss die Security ran
Ganz anders als Anouar Chauech, der sich in der fünften Folge der Castingshow im Ton vergreift. Der 16-Jährige ist Kinderpfleger in der Ausbildung, hat dafür aber eine ziemlich derbe Wortwahl. In seiner Vorstellung verkündet er noch großspurig: «Die werden mich lieben, sehr lieben.» Als er dann aber vor Bohlen und seinen Jurykollegen Bruce Darnell und Natalie Horler steht, ist davon nicht viel zu spüren.
Der achso selbstbewusste Kandidat wird vom Chefjuror erstmal abgekanzelt: «Dein Selbstbewusstsein ist im A***. Guck’ doch mal, wie du dastehst, wie ‘ne Flasche in der Kurve. Das ist nix.» Anouars anschließende Tanzeinlage, die aus einem simplen Ausfallschritt besteht, und auch seine Gesangseinlage machen das leider nicht besser.
Zwar hat man bei DSDS stimmlich gesehen schon durchaus schlechtere Kandidaten erlebt, doch gemessen an dem Anspruch, einen Superstar finden zu wollen, ist Bohlens Urteil nachvollziehbar: «Wir brauchen dich hier nicht.» Was darauf folgt, ist ein Wasserfall an Pöbeleien seitens des frustrierten Kandidaten, von denen «krank im Kopf» und «doof» noch die harmlosesten sind. Auch das böse A-Wort fällt wieder. Im Treppenhaus geht die Hasstirade dann munter weiter, die Anouar den drei Juroren zuruft.
«Wieso lässt du Menderes weiter?», fragt er Bohlen und quäkt wie der DSDS-Dauerkandidat, der schon in der nächsten Folge seinen obligatorischen Staffelauftritt haben wird. Eine Antwort bleibt ihm der Poptitan schuldig. Da kann Anouar noch so sehr auf ein Vieraugengespräch mit ihm pochen – er wird von der Security zusammen mit seinem Zwillingsbruder, der der Jury vor dem verkorksten Vorsprechen noch viel Ahnung zugesprochen hatte, aus dem Gebäude komplimentiert.
Fuchsschwänze für die Jury
Nun mag manch ein Zuschauer sagen: Endlich schießt mal einer zurück. Bohlen nimmt schließlich auch kein Blatt vor den Mund. Nur sollten die Kandidaten das nach bereits acht Staffeln DSDS eigentlich wissen und sich auf vernichtende Sprüche gefasst machen. Und wer Kritik, mag sie auch noch so unangenehm und unschön verpackt sein, so ungalant entgegnet wie Anouar, der geht in die Showgeschichte allenfalls als schlimmste Castingzicke ein.
Dass die Jury auch ganz handzahm sein kann, beweisen Bewerber wie die 26-jährige Isabelle, die mit einer Akustikversion von Born This Way (Lady Gaga) überzeugt und dabei ausnahmsweise mal nicht dem Bohlen-Schema der sexy Blondine oder der rehäugigen Latina entspricht. Stattdessen hat Isabelle den Kopf halb kahlrasiert und trägt ihre Tattoos und Piercings zur Schau. Bohlen findet: «Du bist ein toller Typ, kannst gut singen und passt toll zu DSDS.»
Im Austausch für den Recall-Zettel gibt’s von der Sängerin dann für jeden noch einen «geilen Fuchsschwanz». «Endlich mal ‘ne Jury mit Style», schwärmt Bohlen, während sich Darnell darüber wundert, warum ausgerechnet er das pinke Exemplar überreicht bekommt. Wer ihn in derselben Sendung mit Horler beim Laufstegtraining beobachtet hat, kann sich das wohl selbst denken. Vom Chefjuror gab es für den Catwalk jedenfalls Häme: «Das sieht völlig scheiße aus. Wenn du so in die Mottoshows gehst, denken die Leute, du hast nicht mehr alle Latten am Zaun.» Darnell nahm das – anders als Anouar – zum Glück gelassen.
Wer es außerdem in die nächste Runde geschafft hat, sehen Sie in unserer Fotostrecke.
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«DSDS» – Die Kandidaten pöbeln zurück
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