Die Kampfschrift der 343 Dreckskerle

Von Mark Petersen @der_aufschrei

Es nennt sich das älteste Gewerbe der Welt und wurde schon damals lange im Verborgenen betrieben. Prostitution hat im Laufe der Jahrhunderte viel durchlebt. Jetzt aber droht ihr in Frankreich die Illegalität – der Kampf gegen die Freier.

Ein Gesetzesvorhaben sorgt derzeit in Frankreich für viel Unruhe im leichten Gewerbe. So plant die Regierung den Besuch bei Prostituierten unter Strafe zu stellen. Die geplante Geldbuße soll 1.500 Euro betragen, bei Rückfalltätern ist das Doppelte fällig. Das Vorhaben – aus dem Familienministerium unterstützt – sieht in einem Verbot von käuflichem Sex die effektivste Maßnahmen gegen Menschenhandel oder Zuhälterei. Damit rutscht das älteste Gewerbe in die Illegalität ab! Unterstützt wird der Plan von einigen feministischen Magazinen. Sie erklären, dass 90 Prozent der Frauen heute Ausländer sind, die diesen Job nicht freiwillig machen. Die Zeitschrift “Cousette” bietet der Männerwelt mit 55 Fakten gegen die Prostitution gleich eine Argumentationshilfe mit an.

Der Widerstand gegen das neue Gesetz ist im Land sehr groß. Viele Frauen beanspruchen derzeit öffentlich ihr Recht und gehen mit Transparenten auf die Straße. Sie befürchten ein Leben im Untergrund, was der wirtschaftliche Tod wäre. Oft kann man lesen: Kunden angreifen bedeutet uns anzugreifen!

Nun bekommen die Prostituierten prominente Unterstützung. In einem “Manifest der 343 Dreckskerle” haben sich bekannte Franzosen aus Paris zusammengefunden, um gegen das Vorhaben anzugehen. Es sind Schauspieler, Schriftsteller, TV Moderatoren oder Journalisten, die sich zur käuflichen Liebe bekennen und ihre Vorliebe auf bezahlten Geschlechtsverkehr definieren. Zwar findet man keinen klaren Hinweis dafür, dass die Promis abends im Dunkeln durch den “Bois de Boulogne” in Paris streifen, doch fordern Sie klar und deutlich: ‘Hände weg von meiner Hure!’
In der Kampfschrift heißt es unter anderem:” Homos oder Heteros, sexueller Freigeist oder monogam, treu oder flatterhaft – wir sind Männer!” Sie wehren sich gegen den Vorwurf, frustriert oder gar pervers zu sein und haben einfach nur Lust auf unbeschwerten Sex. Zudem distanzieren sie sich deutlich von Gewalt oder Menschenhandel. Die Prominenten sehen sich als “Verfechter einer versteckten Repression, die sich als feministischer Kampf tarne”.

Das französische Gesetzesvorhaben wird die Prostitution ins Abseits drängen, aber sicherlich nicht besiegen! Männer, die den Besuch bei diesen Frauen lieben oder gar brauchen, werden sich von den angedrohten Strafen nicht beeindrucken lassen. Um Menschenhandel zu bekämpfen, muss eingegriffen werden, bevor die eingeschleusten Frauen auf der Straße stehen!

Google+

Joern Petersen