Die Kamelienblüte am Comer See

Von Isiano

Wie wäre es in diesem Jahr mit einem langen, sonnigen Osterwochenende am Comer See? Dort bietet im Frühjahr die zarte, elegante Blütenpracht der Kamelien den Besuchern einen spektakulären Kontrast zu der gewaltigen Bergwelt ringsherum. In den Parks der berühmten Villen, in Gärten und an Uferpromenaden leuchten unzählige Kamelienblüten. Seit über 40 Jahren findet zu Ostern in Gravedona, im 1585 erbauten Palazzo Gallio, die Mostra delle Camelie statt. In diesem Jahr vom 31. März bis 01. April 2013. Diese Kamelienausstellung ist ein wahrer Leckerbissen für Blumenliebhaber. Höhepunkt der Ausstellung ist die Prämierung der schönsten Züchtungen und Pflanzen. Kamelien gehören ursprünglich zu den Teestrauchgewächsen und waren zunächst vor allem in ostasiatischen Ländern, wie Vietnam, Nepal und China beheimatet. Dort waren und sind ihre Blüten ein Symbol für Harmonie und Freundschaft. Kamelien wachsen als immergrüne Sträucher oder Bäume und entfalten ihre zarten Blüten zu Anfang des Frühjahrs. Im besonderen Klima des Comer Sees gedeihen sie besonders gut. Zu der traditionellen Kamelienausstellung im Palazzo Gallio gehört alljährlich auch eine Kunstausstellung mit Werken einheimischer Künstler. Außerdem finden oft im Rahmen dieser Veranstaltung, sowie regelmäßig in den Sommermonaten Konzerte  im Palazzo Gallio statt.
Erstmalig wurden Kamelien in Europa im Jahre 1739 in den Gewächshäusern von Thorndon Hall in Südengland gezeigt. Diese Pflanzen wurden vermutlich von Missionaren oder englischen Seeleuten eingeführt. Aus zwei Zeichnungen, die von diesen Kamelien angefertigt wurden, kann man ersehen, dass sie rote Blüten hatten. Im 19. Jahrhundert kam die Kamelie sehr in Mode und wurde von Alexandre Dumas in seinem Roman „Die Kameliendame“ verewigt, der später als Vorlage für Verdis Oper „La Traviata“ diente.