Die kalte Zeit

DSC_0338Die kalte Zeit

Susanne Kliem

Leporello, 2010

978-3936783407

9,90 €
Amazon

Weihnachtsbäume überall, aber wo sind die Spitzen hin? Als Konrad Verhoeven die ersten Bäume schlagen will, trifft ihn fast der Schlag: Alle unbrauchbar, verstümmelt! Er ist ruiniert! Alle in der Familie haben einen Plan sogar Gesa, die Tochter von Konrad. Damit sind aber nicht nur Vater und Ehemann nicht einverstanden, denn plötzlich geraten sie in das Visier von mächtigen Feinden….

Die Protagonisten:

Das Ermittlerteam möchte ich kurz vorstellen und zwei Figuren, die mir sehr gut gefallen habe. Der Rest würde, wie bei einem Krimi üblich, viel zu viel verraten ;)

Tom Zagrosek & seine Ermittlungspartnerin Wiebke: Ich habe den ersten Fall der beiden nicht gelesen, kann also nur mein Urteil aus diesem Buch fällen. Wiebke ist mir zu blass, kaum ein Wort sagt sie und wenn ist die Situation so schnell vorbei, dass ich nichts über sie gelernt habe.

Zagrosek gefällt mir zwar besser, aber scheinbar fehlen mir wichtige Punkte um zum Beispiel, die Beziehung mit seinem alten Kollegen zu verstehen. Manchmal sind mir seine Gedanken zu fern und für mich unbrauchbar.

Konrad Verhoeven: Dieser Mann hat es mir angetan. Ich mochte seine kantige Art, seine schroffen Worte und seine versteckte Verletzlichkeit. Dafür hatte ich ein Vorbild in meinem Kopf und dieser Charakter ist wirklich toll gelungen.

Gesa: Sie ist die Tochter von Konrad, hat einen Sohn und ist glücklich verheiratet. Im Buch beginnt ihre Fassade zu bröckeln und der Leser bekommt immer mehr den Eindruck, dass sie zuhause sehr gedeckelt wird  und auch sonst nicht viel von sich hält. Super Einblick in die Psyche und auch eine nachvollziehbare kleine Wandlung, die hier verfolgt werden kann.

Die Kulisse:

Niederrhein? War ich noch nie. Tannenbaumschonung? Niemals eine gesehen. Umso interessierter war ich die Beschreibungen des Hofes und der Arbeitsschritte zu lesen. Sie sind nie zu lang, aber auch nicht zu kurz.

Wie der Leser im Nachwort lesen kann, gibt es einige Lokalitäten wirklich und unser kleines Dorf eher nicht ;) Aber das macht nichts, denn für mich war es durch die Beschreibungen so real, als ob ich morgen dort meinen Weihnachtsbaum kaufen würde.

Die Handlung:

Erst bin ich etwas reserviert, weil Weihnachtsbäume und ein Krimi für mich kein stimmiges Duo ergeben. Aber ich habe mich getäuscht.

Die Verstümmelung von Weihnachtsbäumen geschah tatsächlich, also beruht die Geschichte auf einer wahren Tatsache. “Interessant”, denke ich noch und bin schon im Buch abgetaucht. Es ist tatsächlich ein guter Krimistoff, wenn eine Firma fast vor der Pleite steht, der Konkurrent an Fahrt gewinnt und der Markt, unglaublich aber war, hart umkämpft ist.

Interessant sind die vielen Handlungsstränge, denn jede Figur hat eine andere, manchmal haarsträubende Idee, die Firma und die Familie zu retten. Und dann sind da noch diese vielen Feinheiten, die die Figuren interessant machen. Oft dachte ich: “Oh, der könnte es sein, weil…” Oder: “Warum macht er das? Ist er nun verdächtig?”

Natürlich gibt es auch ein Ermittlerteam, dass ich in Ordnung finde, aber mich nicht vom Hocker reißt. Wiebke bleibt meiner Ansicht nach etwas blass hinter Zagrosek zurück. Außerdem finde ich, dass Eingliederungsproblem von einem alten Kollegen fast keines ist. Irgendwie gibt es zu wenig Reibungsmomente dafür, dass es schwierig sein soll.

Ansonsten hat es mich überrascht, dass alle Handlungsstränge ein tolles gemeinsames Ende gefunden haben.

Die Gestaltung:

Was mich ein wenig ärgert: ich lese sehr vorsichtig, trotzdem sieht mein Buch nach einmal lesen sehr gebraucht aus. Die dunkle Farbe ist zwar passend, aber sehr anfällig.

Die Bewertung:

Ich vergebe trotz kleiner Abstriche vier Bücherpunkte und werde nächstes Jahr ein neues Exemplar verschenken, die passende Person dafür habe ich schon im Sinn ;)

Die kalte Zeit



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