Die kalte und die heiße Progression

Von Klaus Ahrens

Der neue Finanzminister und Vizekanzler von der SPD, Olaf Scholz, wollte ja die Bürger wegen der zurzeit enorm hohen Steuereinnahmen jetzt endlich auch einmal entlasten, was bei manchem unangemessene Vorfreude ausgelöst hat.

Denn bei Spiegel Online und anderen Newsdiensten erfährt man nun ernüchternde Details zu den „Entlastungsplänen“  des sozialdemokratischen Finanzministers.

Nur vier Euro mehr im Monat für Normalverdiener

Denn die groß angekündigten Entlastungen lassen jemandem der mit 2.000 € brutto auskommen muss, gerade mal vier Euro mehr pro Monat im Portemonnaie. Wer ein Bruttogehalt von 3.000 € hat, kann dann über fast lächerliche sechs Euro mehr verfügen. Und wer zumindest einen Zehner mehr haben möchte, sollte schon mehr als 5.000 € monatlich verdienen – sonst klappt das auch bei ihm nicht.

Und wie immer rein gar nichts für die Abgehängten

Schuld soll wohl die sogenannte „Kalte Progression“ sei, also ein unproportionaler Anstieg der Steuern bei kleinen Erhöhungen des Einkommens. Es gibt aber auch einen Effekt bei den Ärmsten der Armen (und das sind bei uns in Deutschland Millionen!), was ich gerne „Heiße Progression“ nenne, denn bei den betroffenen brennt die Hütte jeden Monat – und in der letzten Woche des Monats ist meist nur noch Tütensuppe drin…

Wer so wenig hat, dass er gar keine Steuern mehr bezahlen muss, hat von den soganannten „Entlastungen“ nicht einen einzigen Cent mehr im Monat zur Verfügung. Für diese immer weiter wachsende Gruppe ist diese Ankündigung von Entlastungen Fake News im Reinformat!

Christlich wie die Höllenhunde

Und das, obwohl ja die Regierungskoalition von der CDU in Person von Angela Merkel geführt wird.

Ich frage mich ja schon lange, warum die Kirchen der CDU und der CSU nicht das „C“ im Namen, das ja für christlich stehen soll, nicht verbieten. Vielleicht, weil die Abgehängten auch keine Kirchensteuer mehr zahlen können? *grübel*

Foto: Frank Schwichtenberg, CC BY-SA 3.0