Die Jungen haben`s auch nicht leicht mit uns

Von Hotnewsblogger @hotnewsblogbywg
Was bedeutet eigentlich Jugend in der heutigen Zeit? Natürlich kann man in vielen Bereichen die heutigen jungen Menschen nicht mit der Jugend vor 50, 70 oder mehr Jahren vergleichen! Ganz einfach, die Zeit hat sich verändert und zwar gravierend! Und die Jungen haben`s auch nicht immer leicht mit uns.

Hat unsere Jugend keine Zukunft? 


Gab es damals die Kriegs- und Nachkriegsjugend, die Armut und dann die Aufbruchstimmung ins Wirtschaftswunder, so kann man dies bestimmt in keiner Weise mit heute vergleichen. Sicher, wir leben hier in Sicherheit, in doch guten Verhältnissen (Ausnahmen bestätigen die Regel) und wir können fast alles kaufen, um unsere elementarsten Bedürfnisse zu befriedigen.
Wir können uns Ferien leisten, die Welt erkunden und könnten somit glücklich und zufrieden sein. Aber sind wir es? Der Mensch will immer mehr. Das Streben nach Macht ist gross, kennt keine Grenzen, doch irgendetwas bleibt dabei auf der Strecke.
Vielfach ist es das Familienleben und wer sind die Leidtragenden? Unsere Jugend! Doch immer wieder hört man den Ausspruch: Die heutige Jugend ist zu nichts zu gebrauchen, sie hat keine Verantwortung, sie verlangt nur und will nichts geben, und so weiter und so fort und viel blablabla. Ehrlich gesagt, mir hängen solche Sprüche zum Hals heraus.
Natürlich gibt es sie: die arbeitsscheue Jugend, die herumlungert, trinkt und Drogen  nimmt, sich gegen jedes und alles stellt. Die Unbelehrbaren, die Frechen, die Schlägertypen, die nicht die geringsten  Hemmungen haben, jemanden zu verletzen oder gar zu töten. 
Aber sind das nur die Jungen? Und ist das neu? Nein, es hat sie immer gegeben und es wird sie immer geben.
Natürlich habe auch ich keine Vorliebe für solche Menschen, doch sicher trägt die Erziehung und unser Umfeld einiges dazu bei, dass sich diese Menschen nicht in unsere Gesellschaft einfügen können oder wollen. 

Aber meine persönlichen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass unsere Jugend im Grossen und Ganzen schwer in Ordnung ist. Und leicht haben sie es sicher auch nicht. Zu viele Einflüsse von aussen stürzen auf sie ein, die sie gar nicht verarbeiten können. 
Schon wenn sie klein sind, fängt es an. In der Schule werden immer mehr und höhere Anforderungen gestellt. Es gibt bestimmt gute Lehrer, aber meistens sind auch sie überfordert und es fehlt ihnen die Zeit, sich auf einzelne Schüler einzulassen. 
Wenngleich mir da ein wenig das Verständnis fehlt, waren doch in meiner Klasse damals 35 bis 40 Kinder, mit nur einer Lehrperson, der ich noch viel verdanke. Wo findet man das heute?

Dann die Sorge, eine Lehrstelle zu finden. Und hat man das glücklich geschafft, die Angst, kann ich weiterhin bei meiner Firma bleiben und wenn nicht, finde ich wieder Arbeit!
Und wir? Nehmen wir uns eigentlich genügend Zeit, um mit unseren Kindern über deren Ängste und Sorgen zu reden? Hören wir eigentlich noch zu oder winken wir gleich ab. Es geht doch einzig und allein nur ums ZUHÖREN! Wie viel Unglück könnte man vermeiden, würden wir, ach die so selbstherrlichen Erwachsenen, einfach uns die Zeit nehmen zuzuhören. 
Dann würden wir vielleicht auch das sehen, was nicht ausgesprochen wird oder wenn unsere Kinder unglücklich sind. 
Aber wollen wir das? Wollen wir ihre seelischen Leiden bemerken? Oder sind wir so mit unseren eigenen, oft so unwichtigen Problemen beschäftigt, dass uns dazu das nötige Einfühlungsvermögen abhanden gekommen ist.

Ich kenne viele Jugendliche, die nett, höflich, hilfsbereit und arbeitsam sind. Die Eigenverantwortung übenehmen, oft mehr als so mancher Erwachsene. Davor ziehe ich den Hut. Und sie müssen eine eigene Meinung haben, ob dies nun für uns richtig oder falsch ist, die Erfahrungen muss jeder für sich selber machen. 
Und ehrlich: Wären Ihnen Duckmäuser und ewige Ja-Sager lieber? Denken wir doch zurück an die Hitler-Jugend und den Soldaten, wo unbeugsamer Gehorsam verlangt wurde, keine eigene Meinung durfte herrschen, man hatte nur die Befehle auszuführen. Was dabei herauskam, wissen wir alle.

Und wenn wir uns in der Nachkriegszeit nicht gegen unsere Eltern aufgelehnt hätten, die nur zu gerne dieses System weitergeführt hätten (ich meine jetzt den Gehorsam), wo stünden wir heute?
Also, lasst unsere Jugend wie sie ist! Der Grossteil ist schwer in Ordnung, leider hört man nur immer von den anderen.
Lernt, ihnen zuzuhören, diskutiert mit ihnen, gebt Ratschläge, wenn es gewünscht wird und spielt euch nicht als Besserwisser auf.
Wir haben sicher mehr Erfahrungen, aber auch die heutige Jugend weiss sehr viel, das sollten wir akzeptieren, ohne dass es uns peinlich sein muss. 
Und wenn wir erreichen, dass sich junge Menschen noch gerne mit uns unterhalten, uns nicht langweilig finden, dann haben wir schon viel gewonnen. Meint ihr nicht auch?