„Schattenmund" war mein erstes Buch von Marie Cardinal und es hatte mich sofort fasziniert! Ein Buch das ich nicht rezensiert habe, da ich damals eben noch keine Rezis schrieb. Ein Buch, das autobiografisch ist und von sieben Jahren Psychoanalyse berichtet.
Im anderen Buch (Die Irlandreise) geht es zwar auch um die Frage „Wer bin ich?", doch das Buch ist anders, da es in diesem Buch nicht nur um eine Einzelperson geht, sondern auch um den Aspekt der Ehe.
„Die Irlandreise- Roman einer Ehe" von Marie Cardinal erschien 1985 bei rororo.
Inhalt
Cardinal schreibt in diesem Buch über Simone und Jean Francois. Simone macht sich Gedanken über ihre Ehe und vergangene Liebesbeziehungen.
Meinung
Stil
Cardinal schreibt sehr feinfühlig. Es kommen immer wieder Stellen zum Innehalten und Nachdenken. Passagen, wo man als Leser versucht, selber Antworten zu finden.
„Wer war sie?(...)Was heisst das: leben?" (S. 214)
Spannung
Obwohl es kein Action Buch ist, macht es mir bei diesem Buch nichts aus, dass Spannung fehlt. Sie fehlt auch nicht, das Buch kommt einfach ohne Spannung aus. Es ist aus psychologischer Sicht so interessant, so vielschichtig, das man immer weiterlesen muss, da man als Leser diese Frau kennenlernen und verstehen will.
Aufbau
In dem Buch steckt noch gewissermaßen eine zweite Geschichte: Die Geschichte der Mary Mac Laughlin. Eine Geschichte, die Simone mit ihrem Mann entwickelt und ohne sein Wissen niederschreibt. Anfangs. Bis sie ihm am Ende die Notizen zu lesen gibt. Interessant die Gedanken, die sie dann hat.
„Einsamkeit, in der ich diese verrückte Frau kennenlernen kann. Mich selbst. Sie wird befreit aus den weißen Seiten steigen..."(S. 246)
Für Simone ist das Schreiben dieser Geschichte also nicht nur ein Produzieren einer Fantasiegestalt oder mögliche Nacherzählung des Lebens der Frau, die am Strand gefunden wurde, sondern eher Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vergangenheit, Vergangenheitsbewältigung.
Fazit
Wieder mal ein schönes Buch von Cardinal.