Die Insel der besonderen Kinder. Ransom Riggs

Buchrezension.
Die Insel der besonderen Kinder. Ransom Riggs. 2013. Originalausgabe 2011.

Es gibt eine Insel, auf der Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben und Monster, die das Leben der Kinder gefährden. Im Kindesalter glaubt Jacob seinem Großvater diese Geschichte, doch im Alter von 16 Jahren hat er das alles längst als Humbug abgetan. Das ändert sich, als sein Großvater unter äußerst merkwürdigen Umständen stirbt. Jacob entdeckt Hinweise darauf, dass es die Insel wirklich geben könnte und begibt sich auf die Suche nach den besonderen Kindern. Doch wenn es die Kinder gibt, so sind auch die Monster real.

Der Roman hat einen einfachen, flüssigen Schreibstil und lässt sich bequem lesen. Die Handlung hat mich von Anfang an mitgenommen, in eine sehr Ideenreiche und phantastische Welt. Besondere Erwähnung müssen hier die Bilder finden, welche fiktiv in die Geschichte integriert sind und sich hauptsächlich als alte Fotografien besonderer Kinder darstellen. Für mich haben diese vergilbten Schwarz-Weiß-Aufnahmen den Gruselfaktor, den die Geschichte tendenziell schon in sich birgt, zusätzlich gesteigert. Ohne zu viel verraten zu wollen, erinnert mich die Geschichte insgesamt sehr an eine Mischung aus Peter Pan und Alice im Wunderland.

Schade finde ich es, dass der Autor nicht mehr aus seinen Ideen heraus geholt hat. Es steckt unglaublich viel Potential in dem Roman, doch oft greift der Autor auf einfache oder halbherzige Lösungen zurück. So hat mich beispielsweise das erste Auseinandertreffen mit den sogenannten besonderen Kindern etwas enttäuscht. Leider ist auch leicht auszumachen, welche Charaktere dem Autoren etwas bedeuten und welche lediglich bestehen, weil es sich so gehört. Hier hätte der Fokus bei der Charakterwahl und -zeichnung mehr auf dem Vorantrieb der Handlung und dem Aufrechterhalten der Spannung liegen sollen.

Weiter merkt man dem Roman an, dass es lediglich der Auftakt einer Reihe ist. Denn gegen Ende bleibt so einiges ungewiss, was für mich noch zu diesem Band gehört hätte. Es wirkt weniger abgeschlossen, als vielmehr unterbrochen. Der Folgeband bietet hoffentlich eben jene Aufklärung, welche diesem Buch am Ende fehlt.

Trotz der vielen Kritikpunkte würde ich wieder zu dem Buch greifen. Denn der Roman ist trotz seiner Schwächen besonders und bietet kurzweilige Unterhaltung. Bebilderung sowie Ideenreichtum, nicht zuletzt diese Mischung aus Peter Pan und Alice im Wunderland, haben es mir sehr angetan. Wer weiß, vielleicht war dies nur der holprige Anfang und der nächste Band überzeugt in Sachen Charakterzeichnung und Spannung umso mehr?

Weiter gibt es die Geschichte inzwischen nicht mehr nur als gleichnamige Filmadaption, sondern auch in Form eines optisch ansprechenden Comics.


buch_inselkinderArt: Taschenbuch

Erschienen: 01.08.2013

Umfang: 416 Seiten

ISBN: 978-3-426-51057-5

Preis: 12,99 € [D]

Verlag: Droemer Knaur



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