Sergio Leone (1929-1989) war ein italienischer Regisseur.
Er revolutionierte den klassischen Western: Sergio Leone. Seine Figuren sind keine selbstlosen und idealisierten Sheriffs, die bösen Ganoven stil- und formvollendet das Handwerk legen. Sie sind auch keine Helden des Wilden Westens, die zarte Fräuleins aus den Fängen der bösen Indianer befreien. Leone bringt Antihelden auf die Leinwand: Zwielichtige, gleichgültige , gewaltbereite und durch und durch eigennützige Ganoven und Einzelgänger. Genau damit aber machte Leone seinerseits Helden: Clint Eastwood zum Beispiel, der als "Joe" seine Revolverkünste für eine Handvoll Dollar verkauft.
Sergio Leone, geboren 1929 in Rom, saugt das Filmgeschäft mit der Muttermilch auf. Seine Eltern sind Pioniere des italienischen Kinos, er hinter, sie vor der Kamera. Bei Sergio entscheidet sich das erst später. Seine ersten Jobs am Set reichen von Statistenrollen bis zur Regieassistenz. Bis sich Leone seinen eigenen Halunken widmen kann, muss er erst einmal die verbrecherische Regierungsclique um Benito Mussolini aussitzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sammelt Leone monumentale Erfahrungen und wirkt unter anderem bei den opulenten Historien-Klassikern "Ben Hur" und "Quo Vadis" mit. Aber der geborene Römer spürt, dass den Filmen über das Römische Imperium nicht die Zukunft gehört. Er versucht sich im Westerngenre - mit durchschlagendem Erfolg. An strahlenden John Wayne-Mustermännern hat man sich Mitte der 1960er Jahre sattgesehen. Stattdessen setzt Leno auf einen ganz anderen Typ Mann: Sein "Joe" ist ein düsterer und unnahbarer Söldner. Auch was sein Team betrifft, beweist Leone ein brilliantes Gespür. Clint Eastwood, der zweite Garant für den Triumph der "Dollar"-Trilogie, wird von Leone entdeckt. Der Dritte im Bunde ist Ennio Morricone, dessen experimentierfreudige Filmmusik den typisch atmosphärischen Sound der Italowestern prägt. Für's Auge kombiniert Leone in seinen Streifen beeindruckende Panoramaschwenks, in denen die Menschen zu bedeutungslos kleinen Figürchen schrumpfen, mit eindringlichen Nahaufnahmen der meist wettergegerbten Gesichter seiner Charaktere. Obwohl Leone sich nicht auf das von ihm erfundene Genre beschränkt (er hat unter anderem auch "Es war einmal in Amerika" gemacht), ist seiner größter Wurf der Kultitalowestern "Spiel mir das Lied vom Tod" (siehe Clip). Sergio Leones Werk wird seinen eigenen Tod (heute vor 25 Jahren) überdauern..