Die Hypophyse und die Bedeutung für die naturheilkundliche Behandlung

Von Doris Jäger @naturheilzentru

Die Bedeutung der Hypophyse und dem damit eng verknüpften Hormonsystem mit seinen jeweiligen Auswirkungen für den Gesamtorganismus ist für die naturheilkundliche Behandlung/Therapie von besonderer Bedeutung. Kaum jemand kann die Hypophyse einordnen und doch können die Auswirkungen auf den Menschen enorm sein, sollte sie ihre Arbeit nicht wie geplant verrichten.

Was ist die Hypophyse?

Die Hypophyse ist eine kleine Hormondrüse im menschlichen Gehirn. Sie liegt in etwa auf der Höhe der Nase mitten im Kopf und liegt auf dem sogenannten „Türkensattel“. Man unterscheidet grundsätzlich:

  • Hypophysenvorderlappen
  • Hypophysenhinterlappen
  • Hypophysenstiel

Der Hypophysenstil ist die Verbindung zum Hypothalamus.

Folgende Hormone werden durch den Hypophysenvorderlappen produziert:

  • Somatotropin (Wachstumshormon)
  • Corticotropin (Nebennierenrinde stimulierendes Hormon)
  • Thytrotropin (Schilddrüsen stimulierendes Hormon)
  • Follitropin (follikelstimulierendes Hormon)
  • Lipotropin
  • Lutropin
  • Prolactin
  • Endorphin
  • Melanotropin

Der Hypophyenhinterlappen zeigt sich für Oxytocin und Adiuretin verantwortlich.

An welchen Beschwerden ein Betroffener leidet, der an einer Unterfunktion leidet, hängt davon ab, welche Botenstoffe von der Hirnanhangdrüse nicht mehr ausreichend hergestellt werden.

Die Diagnose erfolgt anhand Urin- und Blutuntersuchungen, Stimulationstests, einer Magenresonanztomographie oder mittels Computertomographie.

Hypophyseninsuffizienz

Bei der Hypophyseninsuffizienz, die auch Hirnanhangsdrüsenunterfunktion genannt wird, kann die Hirnanhangdrüse aufgrund einer Veränderung im Körper ihre Aufgaben nicht mehr ausreichend erledigen. Bei der Unterfunktion nimmt die Produktion der Botenstoffe ab. Das hat zur Folge, dass ein Mangel an wichtigen Hormonen entsteht.

In der Regel tritt die sogenannte partielle Unterfunktion auf, so dass nur ein oder wenige Hormone davon betroffen sind. Tritt eine komplette Unterfunktion auf, die sehr selten ist, spricht man von der Simmondschen Krankheit.

Wird eine partielle Unterfunktion nicht behandelt, geht sie in der Regel in weiterer Folge in eine komplette Hirnanhangsdrüsenunterfunktion über.

Ursachen

Die Ursachen liegen in einer Veränderung der Hirnanhangdrüse selbst, einer Veränderung des Hypothalamus oder in einem Unterbruch des Hypophysenstils. Die Veränderungen im Bereich der Hirnanhangdrüse liegen meist ursächlich in einem gutartigen Tumor oder Entzündungen, Infarkten, Blutungen, Verletzungen oder Operationen. Auch die Veränderungen des Hypothalamus sind nicht selten auf die angeführten Ursachen zurückzuführen.

Hypophysenüberfunktion

Zur Überfunktion kann es durch einen Tumor kommen, der Hormongewebe nachahmt. Hormonproduzierende Tumore werden Adenome genannt. Die häufigste hormonproduzierende Tumorart in der Hypophyse ist der gutartige Prolaktinom am Hypophysenvorderlappen.

Bei Frauen bleibt die Regelblutung aus und der Sexualtrieb nimmt deutlich ab. Es kann auch zu einer Milchproduktion kommen. Bei Männern äußert sich diese Art der Erkrankung in Form von Impotenz und sexueller Unlust.

Symptome einer Hypophysen-Fehlfunktion

Die Symptome einer Hypophysen Fehlfunktion können die folgenden sein:

  • Kopfschmerzen
  • Sehbeeinträchtigungen
  • Gewichtsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • Störungen des Sexualtriebes
  • Gedächtnisstörungen
  • niedriger Blutdruck
  • Appetitlosigkeit
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit
  • Wesensveränderungen

Als Folge der hier angeführten Symptome können Betroffene in weiterer Folge an einer Depression erkranken. Die Depression kann aber auch direkte Folge eines Hormonmangels sein. Insbesondere eine Überaktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Depressionen.

Betroffene, die an einer Überfunktion leiden, leiden deutlich häufiger an einer Depression. Gleichzeitig kann es zu einer deutlichen Persönlichkeitsveränderung kommen. In der Regel spricht man hier von der sogenannten Akromegalie.

Zudem kann es zu ausgeprägten körperlichen Veränderungen kommen. Menschen, die davon betroffen sind, haben in der Regel ein deutlich geringeres Selbstvertrauen und sind oft unsicher. Sie sind leichter reizbar, haben starke Stimmungswechsel und regen sich nicht selten plötzlich auf.

Sanfte Unterstützung der Hypophyse

Die Naturheilkunde und Traditionell Chinesische Medizin (TCM) bieten eine Reihe an Möglichkeiten der Unterstützung der wichtigen Arbeit der Hypophyse. Betroffene können diese Therapien begleitend zur schulmedizinischen Therapie, aber auch für sich alleine zum Einsatz bringen. Im Vorfeld sollte jedoch eine ausführliche Anamnese beziehungsweise medizinische Abklärung erfolgen.

Akupunktur und die Traditionell Chinesische Sichtweise

Durch die Akupunktur des „Extrapunkt Yintang“, der sich zwischen den Augenbrauen befindet, wird versucht den Energiefluss anzuregen. Damit soll der hormonelle Ausgleich angeregt werden. Gleichzeitig wirkt die Stimulation dieses Punktes angstlösend. Dieser Akupunkturpunkt ist auch als das „dritte Auge“ bekannt.

Blockaden des „dritten Auge“ – Achtung: hier bezieht sich die chinesische Medizin auf die Zirbeldrüse, nicht auf die Hypophyse – äußern sich körperlich laut Traditionell Chinesischer Medizin körperlich durch Kopfschmerzen oder Erkrankungen der Sinnesorgane. Seelisch hat der Betroffene mit Konzentrations- oder Lernschwierigkeiten zu kämpfen. Zudem sind Betroffene nicht selten überängstlich.

Die Hirnanhangdrüse steuert das Knochenwachstum und reguliert die Aktivität der übrigen endokrinen Drüsen. Gleichzeitig ist sie maßgeblich den folgenden Organen zugeordnet: Niere, Nebennieren, Haut, Knochen, Schilddrüse, Hoden und Eierstöcke. Eine Fehlfunktion hat direkte Auswirkungen auf die Körpertemperatur, den Sexualtrieb, Hunger und Durst.

Änderung des Lebensstils

Wichtig für alle Betroffenen ist, dass sie ihren Lebensstil ändern. Die Reduktion von Stress steht im Mittelpunkt, sowie eine ausgewogene, gesunde Ernährung.

Versuchen sie im Berufsalltag Stress zu reduzieren und planen sie ausreichend Pausephasen ein. Wie schon so oft in unseren Beiträgen erwähnt, sollten sie des Öfteren ein ruhiges Date mit sich selbst einplanen.

Nicht weniger wichtig ist ausreichend Bewegung in der Natur. Natur beruhigt und erdet. Täglich sollten sie sich dafür mindestens 30 Minuten Zeit nehmen.

Achten sie zudem auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Verzichten sie auf Schweinefleisch, industriellen Zucken und Fertigprodukte. Nehmen sie viel frisches Obst und Gemüse auf ihren Ernährungsplan. Insbesondere Lebensmittel mit einem hohen Vitamin B Anteil sollten jetzt auf ihrem Speiseplan stehen.

Verzichten sie auf Alkohol und Nikotin.

Weiterführende Informationen

Weitere interessante Artikel, die sie interessieren könnten:

Da es sich um eine nicht zu unterschätzende Störung mit teilweise weitreichenden Auswirkungen handelt, sollten Betroffene unbedingt eine fachärztliche Hilfe, sowie begleitende Therapien in Anspruch nehmen. Zudem sollten sie sich überlegen, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen.

Naturheilzentrum Doris Jäger

Frickenescherweg 5, 6923 Wolfurt