Die Hutterer sind eine täuferische Kirche, die auf Jakob Hutter (ca. 1500-1536) zurückgeht und deren rund 45.000 Mitglieder in den USA und Kanada in Gütergemeinschaften (Bruderhöfe, engl. colonies) leben. Sie sprechen Hutterisch (ein altertümlicher Dialekt des Deutschen), lernen Hochdeutsch in der Schule und sprechen auch Englisch. Sie wohnen isoliert in dünn besiedelten Gegenden und halten sich streng an ihre Glaubensregeln. Sie leben von der Landwirtschaft, nutzen anders als die Amischen jedoch modernste Landmaschinen und Computer.
Aufgrund ihres Glaubens wurden die Hutterer über die Jahrhunderte hinweg verfolgt. Sie lebten von 1528/1538 bis 1622 in Mähren und Niederösterreich, von 1546 bis 1770 in Ungarn, von 1767 bis 1770 in der Walachei, von 1770 bis 1874 in Russland und ab 1874 in Nordamerika.
Die Hutterer siedelten sich zuerst in South Dakota an, wo sich ein Teil der Auswanderer als Farmer selbstständig machten und sich den Mennoniten anschlossen. Der andere Teil gründete colonies, von denen die meisten während des ersten Weltkrieges geschlossen nach Kanada gingen. Die Hutterer weigerten sich, Kriegsdienst zu leisten, Kriegsanleihen zu kaufen und ihre deutsche Kultur abzulegen. Jahre später kehrte ein Teil der Hutterer aus Kanada zurück und es wurden weitere Bruderhöfe in den USA gegründet. Auf einem Bruderhof leben gewöhnlich zwischen 120 und 150 Menschen. Wird diese Zahl überschritten, kommt es per Los zu einer Teilung der Gemeinde und es wird ein neuer Bruderhof gegründet.
Die Hutterer leben heute zu 75 Prozent in Kanada (British Columbia, Alberta, Manitoba, Saskatchewan) und zu 25 Prozent in den USA (Washington, Oregon, Montana, Nord-Dakota, Süd-Dakota und Minnesota).