Was steckt hinter Pfarrer Sebastian Kneipps Wasserkuren?
Viele sind schon durch das eiskalte Wasser eines Kneipp-Beckens spaziert.
Doch was ist dran an diesen Wasserkuren, worauf beruht ihre Wirkung?
Die Geschichte hinter der Wasserkur nach Sebastian Kneipp
Pfarrer Kneipp litt an Tuberkulose. Dabei muss er ziemlich verzweifelt gewesen sein, denn zu seiner Zeit hatten viele Menschen diese Erkrankung und starben häufig auch daran. Dieses Schicksal hätte ihn womöglich auch ereilt, wenn er nicht eine Lösung gefunden hätte. So las er im Jahre 1849 in einem Büchlein von Dr. Johann Siegmund Hahn über „die Kraft und Wirkung des frischen Wassers“. Kneipp zögerte nicht lange und wendete die dortigen Empfehlungen bei sich selbst an. So kam es, dass er sich völlig von der Tuberkulose erholte. Fortan machte er die Wasseranwendungen zum Gegenstand der Behandlung vieler Menschen und geriet damit unter scharfe Kritik der Mediziner, nicht zuletzt, weil er selbst keiner war. Pfarrer Kneipp hat also die Wasserkuren nicht entdeckt, sondern hat sie öffentlich berühmt gemacht. Bis heute hat sich die Kneipp-Kur durchgesetzt und erfreut sich großer Beliebtheit.
Wirkungsweise der Wasserkur nach Sebastian Kneipp
Hintergrund der Wirkung von Wasseranwendungen soll der Temperaturreiz sein. Das heißt, Kalt- und Warm-Anwendungen führen zu entsprechenden Reaktionen und Wirkungen im Körper. Warmwasser-Anwendungen setzt man ein, um den Körper zu entspannen und bei Unterkühlung aufzuwärmen. Dementsprechend kommt sie zur Anwendung bei Erkältungen, Muskelverspannungen und kalten Füßen. Kaltanwendungen demgegenüber setzt man ein, um den Körper zu aktivieren. Also beispielsweise den Stoffwechsel anzuregen, die Abwehrkräfte zu stärken, als Reaktion eine aktive Wiedererwärmung sowie bessere Durchblutung des Gewebes zu erzielen und Schmerzen zu lindern.
Somit zählt die Kneipp-Wasserkur zur Regulationsmedizin, die heute in weiten Kreisen von Ärzten und Heilpraktikern empfohlen wird.