In der Musik weiß man ob der Existenzt von Eunuchensängern gegen Ende der ersten Periode des Byzantinischen Imperiums im 5. Jahrhundert. Die Kaiserin Ella Eudossia hatte einen Eunuchen als Chormeister, der sich Brisona nannte, und der die Castrati in den byzantinischen Chören einführte. Einige Experten sagen, dass die spanischen Soprano Falsetti vielleicht Castrati waren, bis Spanien nicht mehr unter dem Einfluss der Araber stand. Es gibt aber auch Jahrhunderte, in denen es keine Nachweise für Castrati gibt. Erst im Italien des 18. Jahrhunderts tauchen wieder kastrierte Kinder aus Spanien auf. Der Herzog Alfons II de Ferrara war einer der ersten, der sich für diese „neuen“ Sänger begeisterte. Viele Päpste rekrutierten diese Sänger für ihre Chöre. Angeblich war einer der erste Sänger im päpstlichen Chor der Spanier Francisco Soto de Langa gegen 1592. Diese Sänger erreichten die höchsten Noten, die normalerweise nur Frauen erreichten, die aber nicht in Liturgien singen durften. 32 Päpste lauschten in der Sixtinischen Kapelle dem Gesang der Castrati. Die Praktik war weder legal noch anerkannt, denn viele Kinder starben an den Infektionen, die durch die OP ausgelöst wurden. Für diejenigen, die keinen Ruhm erlangten, sah man einen Platz in irgendeinem Chor irgendeiner Kirche vor, und es gibt Hinweise darauf, dass diese Kinder sich später prostituieren mussten.
Einige der bekanntesten Castrati waren Matteo Sassano (Matteuccio), Nicolo Grimaldi (Nicolini), Gaetano Majorano (Caffarelli), Giocchino Contio (Gizzielo), der letzte „Castrati“, Alexandro Moreschi, starb 1922.
Der bekannteste war aber Carlo Broschi, der auch als Farinelli bekannt war. Er studierte in Neapel mit NIccoló Porpora Gesang. Farinelli hatte eine unglaublich weite Stimmbreite im Mezzosopran, sei es alt oder bariton. Sein Debut fand 1720 statt und war ein voller Erfolg, weshalb er danach in vielen europäischen Hauptstädten sang. Das Publikum liebte seine Virtuosität und Einzigartigkeit und wurde von seiner Gesangkunst in Bann gezogen.
1973 Wurde er Teil des Hofs von Philipp V von Spanien, der an Melancholie litt. Aber wenn Farinelli für ihn sag spürte der König wie seine Apathie verflog, weshalb er sich nie wieder von ihm trennte und es ihm verbot vor Publikum zu singen.
Man sagt Farinelli nach von allen respektiert, immer von Frauen umgeben worden zu sein und überall geliebt worden zu sein. Paradoxerweise starb er in Bologna in Einsamkeit.
Der belgische Regisseur Gerard Coribau setzte 1994 dieser einzigartigen Figur mit dem Film „Farinelli, der Castrati“ mit Stefano Dionisi in der Hauptrolle ein Denkmal.