Im Kaokoveld im Nordwesten von Namibia leben die "Himba", ein Herero-Stamm. Ein Reiseführer schreibt, dass sie ihre bisherige Lebensweise im Gegensatz zu anderen Herero-Stämmen beibehalten haben. Sie leben in kleinen Clans, sind Hirten und Halbnomaden und besitzen hauptsächlich Rinder, aber auch Ziegen und Schafe.
Es gibt Tourismus, der uns Zivilisationsmenschen diese glücklichen Menschen, von denen es vielleicht noch 10.000 gibt, zeigen und zum Nachdenken anregen soll. Die namibische Regierung sieht in ihnen allerdings keine glückliche Menschen, sondern nur arme Menschen, die man glücklich machen muss. "Die sogenannte traditionelle Lebensweise der Himba, die in den westlichen Ländern immer so hoch gehalten wird, ist aus Armut geboren. Warum haltet ihr in Europa Armut für schützenswert?", soll ein namibischer Politiker gefragt haben.
Südlich von Opuwo, der Hauptstadt des Kumene Distrikts: In einem staubtrockenen Tal mit dornigen Büschen und Mopane-Bäumen hämmert eine junge Himba-Frau mit einem Knüppel auf einen dürren Baumstamm ein. Erster Kontaktversuch, man will wissen, was sie den vorhat. Dem himba-kundigen Führer erklärt sie, dass sie Brennholz schlagen muss. Bei der herrschenden Hitze keine leichte Aufgabe, auch ihr steht der Schweiß auf der Stirn. Sie weist der Touristengruppe den Weg zu ihrem Dorf. Das Dorf besteht aus ein paar kreisrunden Hütten, das von einem Zaun von Baumstrümpfen und Ästen geschützt wird. Der Dorfvorsteher sitzt im Schatten eines kleinen schattenspendenden Bäumchens auf einem unbequemen Campingstühlchen. Er hat sich bereit erklärt, dass die Gruppe der Weiß-Gesichter sich sein Dorf anschauen kann. Etwas ermattet ist er auch zu einem Meinungsaustausch bereit. Er ist der Gründer des Dorfes, sein Vater war ebenfalls Dorfhäuptling. Er darf mehrere Frauen haben, die erste wird ihm von seinem Vater aufs Auge gedrückt, die weiteren darf er sich selbst aussuchen. Das Dorf ist also auch gleichzeitig seine Familie. Die Frauen sitzen arbeitend und schwatzend unter schattenspendenden Dächern. Bei den Besuchern interessiert ihn vor allem Familienstand und Anzahl der Kinder. Über die geringe Anzahl des weißen Nachwuchses ist er äußerst erstaunt. Wie man das denn schaffe, dass man kein Kind, nur eins oder zwei habe, will er wissen. Von der Pillenwirtschaft hat er noch nichts gehört, findet aber diese Möglichkeit höchst interessant. Außer ihm sieht man keine Männer im Dorf. Sie sind alle mit dem Vieh auf Futtersuche. Das Wasser wird von einem lachenden Mädchen auf Eseln von einer weit entfernt liegenden Wasserquelle herangeschafft. Die Aufgabe findet sie nicht schwer und es mache ihr Spaß. Sie erklärt auch, dass es für die Erledigung der Aufgaben im Dorf keinen Plan gebe, jeder wisse, was er zu tun habe. Eine Herde Ziegen stürzt sich auf die Wassereimer. Die jungen Mädchen verlesen Mais und zerstampfen ihn. Eine alte Frau sieht gelangweilt an den Fremden vorbei, KInder quengeln. Die große Eintracht scheint im Dorf zu herrschen. Es gibt weder Fernsehen, Radio noch sonstige zivilisatorische Errungenschaften und die Leute scheinen trotzdem glücklich und zufrieden zu sein.
Zurück nach Opuwo: Auch hier sind die auf Grund ihrer mit einer rotbraunen Farbschicht eingecremten Körper unverkennbaren Himbas überall zu sehen. Hier scheinen sie aber weit von dem Glück eines kleinen Dorfes entfernt zu sein. Bettelnd ziehen einige durch die Straße, viele versuchen hartnäckig, Schmuck an den Käufer/in zu bringen. Es sind diejenigen, die der Versuchung der Zivilisation nicht widerstehen konnten. Die Welt der Konsumgüter hat von ihrem Geist Besitz ergriffen. Dazu gehört, dass viele alkoholabhängig werden. Das Glück der Dörfer liegt weit weg, ein Zurück gibt es wohl nicht mehr. Hat sich ihr Leben verbessert?
Nun plötzlich scheint denjenigen, die sie mit ihrer Zivilisation korrumpiert haben, die Erkenntnis zu kommen, dass man sie eigentlich davor schützen muss. Es gibt Stimmen, die die Himba vor den Gefahren der Zivilisation – erkennend, dass sie uns nur Wohlstand, aber wenig Glück gebracht hat - bewahren möchten. Eine Art Park, in dem sie nach ihren Sitten und Bräuchen leben könnten schwebt ihnen vor. Das wird vermutlich nicht funktionieren, letzte intakte Strukturen, die den Menschen kein Leben der großen Güter, aber Zufriedenheit bieten, werden durch den Sog der zivilisatorischen Errungenschaften zerstört. Keine guten Aussichten für die letzten Himbas.
Es gibt Tourismus, der uns Zivilisationsmenschen diese glücklichen Menschen, von denen es vielleicht noch 10.000 gibt, zeigen und zum Nachdenken anregen soll. Die namibische Regierung sieht in ihnen allerdings keine glückliche Menschen, sondern nur arme Menschen, die man glücklich machen muss. "Die sogenannte traditionelle Lebensweise der Himba, die in den westlichen Ländern immer so hoch gehalten wird, ist aus Armut geboren. Warum haltet ihr in Europa Armut für schützenswert?", soll ein namibischer Politiker gefragt haben.
Südlich von Opuwo, der Hauptstadt des Kumene Distrikts: In einem staubtrockenen Tal mit dornigen Büschen und Mopane-Bäumen hämmert eine junge Himba-Frau mit einem Knüppel auf einen dürren Baumstamm ein. Erster Kontaktversuch, man will wissen, was sie den vorhat. Dem himba-kundigen Führer erklärt sie, dass sie Brennholz schlagen muss. Bei der herrschenden Hitze keine leichte Aufgabe, auch ihr steht der Schweiß auf der Stirn. Sie weist der Touristengruppe den Weg zu ihrem Dorf. Das Dorf besteht aus ein paar kreisrunden Hütten, das von einem Zaun von Baumstrümpfen und Ästen geschützt wird. Der Dorfvorsteher sitzt im Schatten eines kleinen schattenspendenden Bäumchens auf einem unbequemen Campingstühlchen. Er hat sich bereit erklärt, dass die Gruppe der Weiß-Gesichter sich sein Dorf anschauen kann. Etwas ermattet ist er auch zu einem Meinungsaustausch bereit. Er ist der Gründer des Dorfes, sein Vater war ebenfalls Dorfhäuptling. Er darf mehrere Frauen haben, die erste wird ihm von seinem Vater aufs Auge gedrückt, die weiteren darf er sich selbst aussuchen. Das Dorf ist also auch gleichzeitig seine Familie. Die Frauen sitzen arbeitend und schwatzend unter schattenspendenden Dächern. Bei den Besuchern interessiert ihn vor allem Familienstand und Anzahl der Kinder. Über die geringe Anzahl des weißen Nachwuchses ist er äußerst erstaunt. Wie man das denn schaffe, dass man kein Kind, nur eins oder zwei habe, will er wissen. Von der Pillenwirtschaft hat er noch nichts gehört, findet aber diese Möglichkeit höchst interessant. Außer ihm sieht man keine Männer im Dorf. Sie sind alle mit dem Vieh auf Futtersuche. Das Wasser wird von einem lachenden Mädchen auf Eseln von einer weit entfernt liegenden Wasserquelle herangeschafft. Die Aufgabe findet sie nicht schwer und es mache ihr Spaß. Sie erklärt auch, dass es für die Erledigung der Aufgaben im Dorf keinen Plan gebe, jeder wisse, was er zu tun habe. Eine Herde Ziegen stürzt sich auf die Wassereimer. Die jungen Mädchen verlesen Mais und zerstampfen ihn. Eine alte Frau sieht gelangweilt an den Fremden vorbei, KInder quengeln. Die große Eintracht scheint im Dorf zu herrschen. Es gibt weder Fernsehen, Radio noch sonstige zivilisatorische Errungenschaften und die Leute scheinen trotzdem glücklich und zufrieden zu sein.
Zurück nach Opuwo: Auch hier sind die auf Grund ihrer mit einer rotbraunen Farbschicht eingecremten Körper unverkennbaren Himbas überall zu sehen. Hier scheinen sie aber weit von dem Glück eines kleinen Dorfes entfernt zu sein. Bettelnd ziehen einige durch die Straße, viele versuchen hartnäckig, Schmuck an den Käufer/in zu bringen. Es sind diejenigen, die der Versuchung der Zivilisation nicht widerstehen konnten. Die Welt der Konsumgüter hat von ihrem Geist Besitz ergriffen. Dazu gehört, dass viele alkoholabhängig werden. Das Glück der Dörfer liegt weit weg, ein Zurück gibt es wohl nicht mehr. Hat sich ihr Leben verbessert?
Nun plötzlich scheint denjenigen, die sie mit ihrer Zivilisation korrumpiert haben, die Erkenntnis zu kommen, dass man sie eigentlich davor schützen muss. Es gibt Stimmen, die die Himba vor den Gefahren der Zivilisation – erkennend, dass sie uns nur Wohlstand, aber wenig Glück gebracht hat - bewahren möchten. Eine Art Park, in dem sie nach ihren Sitten und Bräuchen leben könnten schwebt ihnen vor. Das wird vermutlich nicht funktionieren, letzte intakte Strukturen, die den Menschen kein Leben der großen Güter, aber Zufriedenheit bieten, werden durch den Sog der zivilisatorischen Errungenschaften zerstört. Keine guten Aussichten für die letzten Himbas.