Dass es in Thailand anders läuft als in Europa sollte man sich als Besucher bewusst sein - das gilt auch für die Arbeit der Polizei, die für Recht und Ordnung zu sorgen hat. Nicht nur, dass die gesetzlichen Grundlagen etwas unterscheiden. Die Ausführung mag auch anders sein. Strafen werden direkt in der Polizeistation bezahlt. Ein Strafzettel den man wegen Fahren ohne Helm bekommt ist dafür innert 24 Stunden "gültig" - also, wenn man auf der Weiterfahrt ins Hotel noch einmal damit erwischt wird, muss man nicht noch einmal zahlen. Korruption war früher ein Problem - hat sich aber wesentlich verbessert, auch weil man Touristen, die ein wichtiger Teil der Wirtschaft sind, nicht vergraulen will. So ist man als Besucher auch nicht automatisch "Schuld" oder derjenige, der bei einem Unfall sowieso zahlen muss, nur weil man Tourist ist. Dennoch sollte man sich auch hier an die Gesetze halten, auch wenn sie uns gelegentlich etwas unsinnig oder unnötig einschränkend vorkommen. Das Rauchen von E-Zigaretten in der Öffentlichkeit ist verboten, das Rauchen allgemein (zum Beispiel am Strand oder im Restaurant) wurde stark eingeschränkt und sollte nur in den ausgewiesenen Zonen stattfinden. Geldscheine (mit dem Antlitz des Königs) dürfen nicht verschmutzt oder beschädigt werden. Der Verkauf von Alkohol ist an religiösen Feiertagen ganz verboten. Für das Führen von Fahrzeugen braucht es einen gültigen Führerschein - für Besucher aus Deutschland zum Beispiel nicht nur den normalen Führerschein, sondern auch den internationalen (und zwar den von 1926, nicht den neueren). Bei der Einreise muss ein gewisser Betrag in Bar vorgewiesen werden können...
Das sind gesetzliche Grundlagen. Nichts dran zu rütteln. Man sollte sich hier auf keinen Fall auf Aussagen wie "ich hatte bisher keinerlei Probleme damit und ich komme schon seit X Jahren nach Thailand" verlassen. Wenn etwas passiert (nach einem Unfall zum Beispiel) oder wenn man kontrolliert wird (an der Grenze oder bei Strassenkontrollen), dann zählt nur das Gesetz und nicht die Erfahrungen, die viele Reisende vielleicht gemacht haben, weil sie Glück hatten und nie kontrolliert wurden / nicht passiert ist. Es drohen dann nicht nur Abweisung (bei der Einreise) und hohe Geldstrafen oder Haft unter Bedingungen, die man wirklich nicht kennenlernen will, sondern auch grosse Probleme mit der Versicherung, die man eventuell hat. Diese müssen nämlich in so einem Fall nämlich nichts übernehmen - und machen es auch nicht. Damit kann man sich nicht nur den Urlaub ruinieren, sondern grad den Rest des Lebens.
Bang Niang
Es gibt für Besucher mit Problemen eine spezielle Touristenpolizei. Die müssen sich genauso an die Gesetze halten und sie durchsetzen wie die Polizei, aber sie sprechen die Sprache der Urlauber (zumindest englisch, manchmal auch deutsch und französisch) und setzen sich für sie ein. Ein solcher Polizist ist Andy Kessler - er ist Deutscher und wohnt und arbeitet in Khao Lak.
Seit 1997 ist Andy Kessler in Thailand. Nach dem Tsunami 2004 hat er in Phuket bei der Immigration Kommunikation und Hilfe geleistet. Danach ging er zur Touristenpolizei, wo er sich hochgearbeitet hat und dann zur Thaipolizei gewechselt hat.
Später zog er nach Khao Lak um, wo sie ihn ebenfalls in die Polizei aufgenommen haben. Zusammen mit Stephan Dietrich hat er die 3 Tägige Weiterbildung zum Ersthelfer absolviert. Zu seinen Aufgaben gehört aber nicht die Rettung, er ist mit seinem guten Thai, Englisch und Deutsch für die interne Kommunikation verantwortlich und versucht zum Beispiel Versicherungsprobleme zu lösen oder ein Krankenhaus zu finden (das die Versicherung annimmt und den Patient aufnehmen kann). Daneben findet man ihn aber auch in Uniform auf der Strasse bei Verkehrskontrolle und - leitung.
Ihm hat Khao Lak zum Beispiel die Ampelanlage in Bang Niang zu verdanken, denn genau wie Stephan von der Rescue sieht er im Verkehr des Highway 4 die grösste Gefahr.
Das alles macht er übrigens neben seiner Arbeit im Tourunternehmen Treffpunkt Khao Lak Tours. Sicherer kann man eigentlich gar nicht unterwegs sein in Khao Lak - und nach dem was ich gehört (und gesehen) habe, kümmert er sich bestens um seine Besucher.
Grosser Dank an Andy für seinen Einsatz!
Stephan Dietrich (links) und Andy Kessler (rechts) - die Helfer von Khao Lak