Die Haut als Gewand

„Die Haut als Gewand“ – Lichtprojektionen zur Heilig Rock-Wallfahrt in Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier  

Das Städtenetz QuattroPole, das Bistum Trier und das Erzbistum Luxemburg starten am Montag, 16. April, eine Lichtprojektion zur Heilig Rock-Wallfahrt 2012 an der Saarbrücker Ludwigskirche. Die Veranstaltung in Saarbrücken bildet den Auftakt einer Reihe, die im Anschluss daran in die QuattroPole-Städte Metz, Luxemburg und Trier reisen wird. Im Zeitraum von jeweils einer Woche werden die Fassaden von vier Kirchbauten in ein außergewöhnliches Licht gerückt: Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Häute von Tieren, Menschen und Pflanzen an die Gebäude projiziert.

 

Ein QuattroPole-Projekt im Rahmen der Heilig Rock-Wallfahrt nach Trier

 

Zur Wallfahrt vom 13. April bis 13. Mai 2012 erwartet Trier um die 500.000 Pilgerinnen und Pilger. Inhaltlich steht beim Projekt des Künstlerpaares Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher der Heilige Rock selbst im Mittelpunkt – als Gewand und zwar als Gewebe, als Textur und als Struktur. Die Künstlerin Katarina Veldhues über ihre Arbeit im Städtenetz: “Haut ist Wärme und Energie und in ihrer Verwundbarkeit ein organisches Gewand, – ganz nah orientiert an dem Heiligen Rock als PilgerkleidDies ist ein sehr menschliches Bild und ein Bild, das alles Lebendige zusammen führt”. Auch die Bewegungen innerhalb des QuattroPole-Städtenetzes, das Pilgern selbst, wird zum Thema der Projektionen, die von Stadt zu Stadt wandern.

 

Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher sehen Bauwerke als Körper an. Oft entwickeln sie ihr Material aus der Organik, wobei der mikroskopische Blick entscheidend ist: das Kleinste im Großen, das mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist. Das Thema des Künstlerpaares ist seit ihrem ersten Projekt mit der Guardini Stiftung Berlin der

Übergang, der Zustandswechsel, die Grenzüberschreitung, die Vergänglichkeit.

 

Projektionszeiträume in Saarbrücken, Metz, Luxemburg und Trier

 

Die Ludwigskirche in Saarbrücken wird bis Sonntag, 22. April, beleuchtet. Von Montag, 23. April, bis Sonntag, 29. April, wird die Lichtprojektion an der Cathédrale St. Étienne in Metz sowie von Montag, 30. April, bis Sonntag, 6. Mai, an der Cathédrale Notre-Dame in Luxemburg stattfinden. Den Abschluss bildet der Dom St. Peter in Trier, dem Ort der Heilig Rock-Wallfahrt, wo die Projektion vom 7. bis zum 12. Mai zu sehen ist.

Bisherige Projekte von Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher

 

Vorläufer war die Projektion menschlicher Haut auf einen Christuskorpus in einem Kirchenraum bei Köln. Es folgte, 1998, die Projektion eines breit ausgelegten ”Rasters” als Gewebe und “als ein mathematisches (Sinn)-Bild der Unendlichkeit” auf die gesamte Westfassade des Kölner Domes auf Einladung des Metropolitankapitels der Hohen Domkirche und des Erzbistums Köln. Die Gesamtinstallation com//passion in der Kasseler Kirche St. Elisabeth entstand 2007 zur Begleitausstellung der Kirchen zur documenta 12 und ist eine Arbeit mit dem Sonnenlicht. 2010 erhielt das Künstlerpaar für seine Erweiterung der Projektionskunst im öffentlichen Raum den Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz.

 

Weitere Informationen, Bilder der Lichtproben sowie Vita der Künstler gibt es in Kürze im Internet unter www.quattropole.org



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