Auch wenn das Eigenheim Träume beflügeln kann, sollten Interessenten einen kühlen Kopf bei der Baufinanzierung bewahren. Schließlich geht es darum ein tragfähiges Finanzierungskonzept bis zur vollständigen Tilgung des Kredits zu finden. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit existenziellen Risiken, wie einer Berufsunfähigkeit oder gar dem Tod des Partners. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Eigenheimfinanzierung absichern können.
Risiken bei der Baufinanzierung
Zu einer verantwortungsbewussten Finanzberatung gehören auch kritische Fragen: Was ist, wenn das Einkommen sinkt oder weitere Kinder auf die Welt kommen? Was passiert, wenn ein schwerer Schicksalsschlag die Familie heimsucht? Kann man sich den Kredit auch noch leisten, wenn die Zinsen stark steigen sollten? Angesichts der Euphorie, die ein frisch bezogenes Eigenheim auslöst, dürfen die Antworten auf diese elementaren Risiken nicht vernachlässigt werden.
Risiko: Steigende Zinsbelastung
Ein probates Mittel gegen diese Gefahr ist, dass man von vornherein so viel Eigenkapital wie möglich anspart und notfalls mit der Hausfinanzierung noch ein wenig wartet, bis man dieses beisammen hat. Dafür wird man von der Bank auch mit einem günstigeren Zinssatz belohnt.
Für einen soliden Plan gilt folgende Faustregel: Die Hypothekenkosten (also Bauzins, Tilgung und Nebenkosten summiert) sollten nicht mehr als ein Drittel des Bruttoeinkommens eines Haushaltes betragen.
Bauherren sollten bereits vor Abschluss des Kreditvertrages verschiedene Szenarien durchgespielt haben. Was passiert, wenn der Zinsen bei der Anschlussfinanzierung auf vier Prozent steigen? Was, wenn sie bei sechs Prozent stehen? Kann man sich dann das Haus immer noch leisten? Gemeinsam mit dem Finanzexperten lassen sich Kombinationen finden, die diese Risiken minimieren können. Beispielsweise lässt sich für die Anschlussfinanzierung ein Bauspardarlehen aufnehmen, dass die aktuell günstigen Zinsen für die Zukunft sichert. Aber auch hier muss die zusätzliche monatliche Belastung berücksichtigt werden.
Gefeilt gegen böse Überraschungen bei der Anschlussfinanzierung ist man mit dem Volltilgerdarlehen.
Risiko: Tod und Invalidität
Doch genügt das, um die Immobilie auch bei Invalidität oder Tod halten zu können?
Gegen diese Gefährdungen gibt es eine Reihe von Restschuldversicherungen, die bei den schwersten Schicksalsschlägen zumindest die finanziellen Sorgen lindern können.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann, bei einer ausreichend hohen BU-Rente, auch die Raten einer Immobilienfinanzierung weiter bedienen. Allerdings müssen gerade in dieser Sparte die Angebote und Konditionen der Versicherer genau geprüft werden, denn es gelten Karenz- und Wartezeiten, die eigenständig überbrückt werden müssen. Ferner ist es sinnvoll zu prüfen, was die Gesellschaft genau unter Berufsunfähigkeit versteht, nicht, dass es im Fall der Fälle heißt: „Sie können aber in einem anderen Job weiterarbeiten.“
Wesentlich einfacher ist die Absicherung des Todesfallrisikos. Das probate Mittel hierfür ist die Restschulversicherung, eine Risikolebensversicherung, deren Versicherungssumme sich der verbleibenden Restschuld anpasst und so keine Versorgungslücke zulässt. Bereits ab geringen monatlichen Beträgen lässt sich so die Eigenheimfinanzierung über die gesamte Laufzeit absichern. Von einigen Banken, wird dies sogar für das Zustandekommen eines Darlehens vorausgesetzt, jedoch sind Verbraucher nicht dazu verpflichtet das Angebot anzunehmen.
Besser selbst vergleichen
In vielen Fällen ist es sogar günstiger, einen vom finanzierenden Institut unabhängigen Makler mit der Suche nach einer Restschuldversicherung zu beauftragen. Worauf Sie dabei achten müssen, wurde bereits an dieser Stelle zusammengefasst.
Wir fassen zusammen
Zu einer sicheren Finanzierung gehören:
- Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Szenarien der Zinssteigerung.
- Die Absicherung des Invaliditätsrisikos.
- Besonders bei Familien unverzichtbar: Die Absicherung des Darlehens durch eine Risikolebensversicherung.
Das Team von haus-finanzieren.org wünschte, dass es an dieser Stelle mit den Versicherungen und den damit verbundenen Mehrkosten für Häuslebauer zu Ende wäre. Jedoch benötigen Bauherren während der Bauphase eine Reihe von unverzichtbaren und in einigen Fällen vorgeschriebener Policen, die wir in einem unserer kommenden Beiträge vorstellen werden.