Durch seine lange Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum, die erst spät
durch Salzimporte aus Frankreich geschwächt wurde, war Lüneburg sehr früh Mitglied der Hanse
geworden, die sich 1158 in Lübeck zunächst als Bund einzelner Kaufleute, 1356 (auf dem ersten
allgemeinen Hansetag) als Bund von Handelsstädten zusammenfand. Das Lüneburger Salz war notwendig,
um die in der Ostsee, und vor Norwegen gefangenen Heringe einzupökeln und so konserviert als
Fastenspeise im Binnenland anzubieten. Eine große Rolle spielte der Heringsmarkt der Schonischen
Messe. So wurde Lüneburg zusammen mit Bergen und Visby (den Fischlieferanten) und Lübeck
(dem Handelspunkt zwischen Ostsee und Binnenland) rasch zu einer der wichtigsten und reichsten
Städte der Hanse. Das Salz wurde im Mittelalter zunächst auf dem Landwege über die Alte
Salzstraße nach Lübeck befördert. Mit Eröffnung des Stecknitz-Kanals im Jahr 1398 setzte
sich der Transport auf dem Wasserweg in die Lübecker Salzspeicher durch.
Um 1235 entstand das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, das wiederholt in verschiedene Linien
geteilt und wieder zusammengeführt wurde. Die so immer wieder entstehenden Teilstaaten, die
staatsrechtlich im Rang von Fürstentümern standen, erhielten ihre Namen in der Regel nach ihrer
jeweiligen Residenz. So entstand zwischen 1267 und 1269 erstmals ein Fürstentum Lüneburg, und
Lüneburg wurde die Residenzstadt. Im Zuge des Lüneburger Erbfolgekriegs warfen 1371 aufständische
Bürger die Fürsten aus der Stadt und zerstörten die landesherrliche Burg auf dem Kalkberg sowie
das nahe Kloster. Die damit und durch den Landfrieden von 1392 erkämpften Rechte einer freien
Reichsstadt konnten bis 1637 verteidigen werden. Das Geld blieb nun in der Stadt, die reichen
Häuser und Kirchen entstanden.
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