Die HALLOWEEN-Filme von John Carpenter bis Rob Zombie

Erstellt am 28. Oktober 2015 von Denis Sasse @filmtogo

Welche Filmreihe könnte besser zu HALLOWEEN passen als...HALLOWEEN? Der Meuchelmörder Michael Myers, versteckt hinter seiner recht emotionslos-eintönigen Maske, der zumindest im ersten Teil noch mit schleichenden Bewegungen und schwingenden Messer die Teenies der Kleinstadt Haddonfield brutal zur Strecke bringt, darunter die heutige Scream Queen Jamie Lee Curtis, die allerdings das Final Girl des Franchise darstellen dürfte. Wenn eine ganze Filmreihe schon nach dem Tag des Horrors und Grusels benannt ist, so sollte man doch auch einen ausführlichen Blick auf diese werfen. Hier also die HALLOWEEN-Reihe, gestartet in 1978 von Regisseur John Carpenter, der uns danach noch wunderbare Filme wie DIE KLAPPERSCHLANGE, DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT, BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA oder SIE LEBEN bescherte.

DER ERSTE HALLOWEEN VON JOHN CARPENTER

Noch bevor wir in HALLOWEEN von John Carpenter irgendetwas zu sehen bekommen, beginnt diese markante Musik, die heute noch von jedem erkannt wird. Diese gruselige Pianomelodie im eintönigen 5/4-Takt von John Carpenter selbst eingespielt. Vielleicht eine der bekanntesten Melodien zusammen mit der drohenden Gefahr von DER WEIßE HAI oder dem verspielt-imposanten Thema eines INDIANA JONES. Entschuldigung, beinahe hätte ich STAR WARS vergessen.

Der Film selbst vereint gleich mehrere Thematiken, die heute noch in vielen verschiedenen Filmen immer und immer wieder aufgegriffen werden: Wir bekommen den umherziehenden Massenmörder, hier jedoch nicht ins Übernatürliche gezogen, wie es vor allem durch Freddy Krueger in der NIGHTMARE ON ELM STREET-Reihe geschehen ist, Michael Myers entpuppt sich schlicht als psychisch gestörter Massenmörder seit Kindheitstagen. Hier also das kleine Kind, das mordend mit dem Messer auf die eigene Schwester einsticht, allerdings nicht besessen von einem Dämon, sondern von der puren Boshaftigkeit. Und Jahre später, wenn der Film einen Tag vor HALLOWEEN des Jahres 1978 einsetzt, gilt das Haus des kleinen Kindes als Haunted House, womit ein weiteres typisches Horrorfilmmotiv eingebettet wird.

Der Film verfolgt aber nicht nur Michael Myers, sondern öffnet drei Erzählstränge. Wir werden sowohl in die verfolgende Beobachterperspektive des Mörders versetzt, als auch in die Sicht dessen Verfolgers Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence), als auch der späteren Scream Queen Jamie Lee Curtis in der Rolle der Laurie Strode. Zwischen Myers und Loomis entwickelt sich die klassische Dracula/Van Helsing-Beziehung, das Monster und der Jäger, während Curtis als Hauptopfer herhalten soll, die sich in diesem Fall aber durchaus zur Wehr zu setzen weiß.
HALLOWEEN begründet mit vielen klassischen Horrorfilm-Stereotypen die Regeln des Genres, später amüsant durch die von Wes Craven geschaffene SCREAM-Reihe referiert: Jungfrauen leben sichtlich länger als sexuell aktive Teenager, überhaupt wird lasterhaftes Verhalten, Zigaretten und Alkohol, mit dem Tod gestraft. Und wenn jemand die Worte „Ich bin gleich wieder da" von sich gibt, dann wird man vergeblich auf dessen Rückkehr warten.

HALLOWEEN ist ein Klassiker auf vielen Ebenen. Der klassische Killer, der klassische Jäger, das klassische Opfer. Wunderbare, einprägsam-eingängige Musik. Aus heutiger Sicht sicherlich einige banale Schockmoment, die John Carpenter allerdings atmosphärisch zusammengefügt hat. Michael Myers ist gerade so bedrohlich, weil wir als Zuschauer lange Zeit durch seine Perspektive die Opfer beobachten. Er ist immer präsent, tritt aber erst sehr spät gegenüber seinen Opfern in Erscheinung. Das ist schlicht stark. Auch heute noch.

DIE NAHTLOSE ANKNÜPFUNG HALLOWEEN 2

In seiner allerersten Spielfilm-Regiearbeit durfte Rick Rosenthal 1981 das Horrorfilmzepter der HALLOWEEN-Reihe von John Carpenter übernehmen um die Fortsetzung der Michael Myers-Filme zu inszenieren. Später wird Rosenthal den 2002er Titel HALLOWEEN: RESURRECTION ebenfalls unter seine Regie nehmen. Carpenter blieb seinem erschaffenen Franchise im Hintergrund erhalten. Gemeinsam mit Debra Hill ist er für das Drehbuch zu HALLOWEEN 2 verantwortlich. Umso weniger verwunderlich, dass dieses Sequel zu Beginn gar ein paar Minuten des ersten Teils zurückspult. So können wir noch einmal die letzten Momente des ersten Teils erleben, mit wenigen Szenen aus anderer Perspektive gezeigt. Dann knüpft Carpenters und Hills Skript nahtlos an, beginnt die Handlung am 31. Oktober 1987.

Dr. Loomis, erneut von Donald Pleasence gespielt, kann es kaum fassen: „Ich habe ihn erschossen, sechsmal! Er kann nicht menschlich sein!" Michael Myers wurde nicht nur erschossen, er ist von einem Balkon im zweiten Stock des Hauses in die Tiefe gestürzt. Dennoch ist er wieder auf den Beinen und wieder ist Loomis auf der Jagd nach dem psychopathischen Massenmörder, während Jamie Lee Curtis' Laurie nach der Auseinandersetzung mit dem Killer ins Krankenhaus eingeliefert wird, sich aber auch dort nicht in Sicherheit wiegen kann.
Es wirkt alles wie ein Add-On zum ersten Teil. Ein schönes Gefühl, eine solche Fortsetzung erleben zu dürfen. Was Jahrzehnte später als perfide Marketingstrategie dafür sorgt, dass wir Teenie-Franchise-Bücher entzweit sehen um öfters ins Kino gelockt zu werden, wird hier noch mit dreijähriger Pause geschickt miteinander verstrickt. Das Drehbuch von Carpenter und Hill spielt geradezu mit dieser Möglichkeit. Und die Dramaturgie schwindet dabei an keiner Stelle. Man könnte die ersten beiden Halloween-Filme back-to-back schauen und jeder einzelne Höhepunkt der Handlung würde funktionieren.

Einen Unterschied der sich jedoch sofort aufdrängt ist die Vergrößerung des Casts. Laurie wird auf einmal von Krankenhauspersonal umgeben (das dann nach und nach dezimiert wird), Dr. Loomis arbeitet mit der städtischen Polizei zusammen. Nur Michael Myers streift weiterhin unheimlich und allein, die Szenerie beobachtend, wie ein erbarmungsloser Jäger durch die Landschaft, vorzüglich durch das Haddonfield Memorial Krankenhaus.

Im Gegensatz zum 1978er Original erfahren wir dieses Mal einige Hintergrundinformationen zu Michael Myers. Es kommt die Verbundenheit zu Laurie heraus, damit zugleich auch seine Motivation, ausgerechnet dieses Mädchen immer und immer wieder heimzusuchen. In einem kurzen Randkommentar bemerkt Dr. Loomis außerdem, dass Myers inzwischen 21 Jahren alt sei.
Das Ende des Films könnte man als endgültig betrachten, gerade auch mit einer kleinen Vorausschau auf den desaströsen dritten Teil der Reihe, in dem Michael Myers leider Gottes überhaupt nicht mehr vorkommt.

HALLOWEEN 3 GANZ OHNE MICHAEL MYERS

Ein Mann läuft durch die Straßen der Nacht, wird verfolgt, vermutlich von seinem Peiniger. Wir befinden uns, das zeigt uns eine Bildunterschrift, eine Woche vor HALLOWEEN irgendwo in den USA. Der Mann kommt irgendwann zu Atem, nur um von einem Anzugträger bedrängt zu werden, der wenig später von einem Auto zerquetscht wird. Was das alles zu bedeuten hat, das wissen wir nicht. Aber schon bald erscheint der Titel HALLOWEEN 3 und wir sind noch verwirrter. Wo ist denn Michael Myers? Wo ist Dr. Loomis? Wo ist denn das altbekannte Setting von Haddonfield hin verschwunden?
Es ist wohl der größte Horror der ganzen HALLOWEEN-Reihe, dieser dritte Teil, der weder Michael Myers, noch Dr. Loomis oder die Scream Queen Jamie Lee Curtis vorzuweisen hat. Eigentlich ist HALLOWEEN 3: SEASON OF THE WITCH (oder in Deutschland: DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG) nicht einmal ein Horrorfilm, sondern eher ein Spionagethriller, der irgendwas mit dem mystisch-schottischen Stonehenge und ferngesteuerten Robotern zu tun hat. Das fühlt sich mehr wie eine ausgedehnt-abgedrehte Folge der TWILIGHT ZONE an, als nach einem Film der HALLOWEEN-Reihe.

John Carpenter und Debra Hill haben den dritten Teil produziert, das Drehbuch und die Regie kommen von Tommy Lee Wallace, der 1990 immerhin noch den Fernseh-Zweiteiler ES nach der Romanvorlage von Stephen King drehte. Ihm darf man allenfalls die konfuse Story anlasten, die Grundidee stammt dennoch von Carpenter selbst, der jährlich zu HALLOWEEN abgeschlossene Filmstoffe ins Kino bringen wollte, nachdem er seine Saga um Michael Myers mit dem zweiten Teil als abgeschlossen ansah. Wenn man diesen dritten Teil anschaut, ist er allenfalls deswegen erträglich, da man aus heutiger Perspektive weiß, dass es viele Jahre später zur Rückkehr von Michael Myers kommen wird.

Hier geht HALLOWEEN 3 aber erstmal soweit, dass man in einer Szene den ersten HALLOWEEN-Film im Fernsehen zu sehen bekommt. Michael Myers wird zur Filmfigur gemacht, jede Mythologie um ihn wird damit abgewürgt. Stattdessen bekommen wir diese Robo-Männer in schnieken Anzügen, die ebenso leblos durch die Szenerie stapfen wie Michael Myers, der dabei - jetzt wird man es spätestens merken - weitaus mehr Flair und Atmosphäre verbreitet, als diese mechanischen Pappmänner.

Der Film selbst bietet nicht viel zum Gruseln, nur eine nerv-tötende Fernsehwerbung, die immer wieder verlauten lässt, dass schon sehr bald HALLOWEEN sein wird und alle Kinder brav ihre HALLOWEEN-Masken tragen sollen. Der Silver Shamrock Konzern steckt hinter der Werbung und den Masken. Der Plan heißt: Alle Kinder sollen sterben. Die Masken sind das entsprechende Mordwerkzeug. Mehr Verschwörung als wirklich Horror. Der Film endet unvollendet im Open End, die Werbung, die das Massaker beginnen soll wird ausgestrahlt, der letzte Aufschrei „Stoppt es!" verhallt.
Ebenso versandet der gesamte Film, der das Gefühl von Überlänge aufkommen lässt. An diesen Film sollte man sich immer zurück erinnern, wenn man die noch kommenden HALLOWEEN-Teile verurteilen möchte. Auch bei sinkender Qualität ist Teil 3 schlicht nicht mehr zu unterbieten.

IN HALLOWEEN 4 KEHRT MICHAEL MYERS ZURÜCK

Unter der Regie von Dwight H. Little und ohne Beteiligung von John Carpenter (außer das seine HALLOWEEN-Titelmelodie weiterhin genutzt werden durfte) kehrte Michael Myers mit HALLOWEEN 4 zurück. Zehn Jahre nach dem Original dürfen wir uns wieder in Haddonfield einfinden, wo Myers - quasi von den Toten auferstanden - nun wieder Jagd auf eines seiner Familienmitglieder macht: Jamie, die Tochter von Laurie (Lee Curtis aus den ersten beiden Teilen), ein sieben Jahre junges Mädchen, das von Alpträumen ihres mörderischen Onkels geplagt wird.

Haddonfield ist nicht mehr dieselbe Stadt wie sie es einmal war. Das sieht auch Dr. Loomis, Donald Pleasence kehrt zurück, wenn auch geschunden durch seine Erlebnisse mit dem Massenmörder. Die Bevölkerung von Haddonfield weiß um die Mythen von Myers. Man kleidet sich zu HALLOWEEN in Michael Myers-Masken, während der aufgebrachte Mob mit Gewehren loszieht, als bekannt wird, dass der Mörder wieder unter ihnen weilt. Auf die Polizei möchte man sich nicht verlassen, die war schon beim letzten Auftritt des Maskenträgers gänzlich überfordert.

Hier nimmt sich später Wes Cravens SCREAM-Reihe seine Anleihen, wenn der Killer im Film selbst mythologisiert wird. Das macht sowohl den Reiz der SCREAM-Filme aus, als auch in diesem Fall von HALLOWEEN oder später A NIGHTMARE ON ELM STREET (ebenfalls von Wes Craven), wo wir gar die Dreharbeiten eines NIGHTMARE-Films innerhalb eines NIGHTMARE-Films als Handlung bekommen.

Zwei Leistungen müssen besonders hervorgehoben werden, die diesem Film seinen eigenen und neuen Charakter verleihen. Mit HALLOWEEN 4: MICHAEL MYERS KEHRT ZURÜCK zeigt Kameramann Peter Lyons Collister wie schön schaurig man Michael Mysers ins Filmbild setzen kann. Er zeigt nicht nur das Schreckgespenst durch Haddonfield ziehend, sondern lässt ihn mit der Umgebung verschmelzen, lässt Dunst- und Nebelschwaden aufziehen oder stellt ihn seinen Opfern theatralisch gegenüber.

Und auch die damalige Jungdarstellerin Danielle Harris spielt das perfekte kleine Mädchen zwischen plagenden Alpträumen und traurigen Schicksal. Denn schon bald wird sie das gleiche Outfit tragen wie einst der junge Michael Myers, als er seine Familie mit dem Schlachtermesser zur Strecke brachte. Und Dr. Loomis wird haltlos schreien, wenn er am Ende dieses Teils all seine Bemühungen der vergangenen Jahre dahinrinnen sieht. Das Morden ist vererbbar, dass wird Jamie unter Beweis stellen - im grusligen Clownskostüm, natürlich mit Maske.

MICHAEL MYERS WILL RACHE IN HALLOWEEN 5

Teil 5 der HALLOWEEN-Reihe versucht den Erfolg des Sprungs von Teil 1 und Teil 2 nachzuahmen, setzt also am Ende von Teil 4 an, spult einige Minuten zurück und zeigt uns erneut den Ablauf des Endes des vorherigen Teils, erneut mit einigen anderen Perspektiven, so dass recht schnell und einfach erklärt ist, wie Michael Myers auch dieses Mal wieder überleben konnte. Dass das nicht mehr ganz menschlich ist, sollte inzwischen klar werden. So wird dieser Film zum Ende auch noch eine neue Mythologie einführen, die im Folgefilm erklärt wird - wenn auch eher weniger zufrieden stellend.
Hier kehren die aus Teil 4 bekannten Gesichter zurück. Donald Pleasence gibt sich erneut als Dr. Loomis und spätestens hier sollte er als Konstante dieser Reihe akzeptiert worden sein, obwohl er gerade im Zusammenspiel mit Jungdarstellerin Danielle Harris (erneut in der Rolle der Jamie Lloyd) fast wie ein gruseliger alter Opa wirkt, der das Mädchen schlicht als Beute einsetzt, um Michael Myers zu fangen. Loomis ist sich durchaus der Gefahr bewusst, die von Myers ausgeht. Im Film selbst jedoch nimmt man ihn immer mehr wie einen wirren, selbst nicht ganz psychisch gesunden Mann wahr.
Danielle Harris lässt in HALLOWEEN 5: DIE RACHE DES MICHAEL MYERS eine ähnlich starke Performance folgen wie noch im vorherigen Teil. Ihre Jamie Lloyd ist dieses Mal jedoch stumm, verarbeitet die Erlebnisse des vierten Films, muss aber auch nach ihren Taten am Ende des letzten Films mit extremen Hänseleien und Anfeindungen klar kommen. „Das Böse Kind muss sterben" ist da auf einem Zettel um einen Stein gebunden, der durchs Fenster geflogen kommt, anderswo erkennt man aber ebenso, dass man „Halloween in dieser Stadt eigentlich verbieten sollte". Wie wahr. Denn HALLOWEEN ist auch dieses Mal wieder Schauplatz einiger Todesfälle mitsamt einem Massaker im Polizeirevier, das gar nicht auf Myers' Konto geht, sondern durch eine Sekte verübt wird, die allerdings erst im nächsten Teil wirklich von Belang sein wird.

Man merkt jedoch schon, dass die Handlung keine geradlinige Einfachheit mehr bietet, sondern immer weiter ins komplexe Storytelling geführt wird - keine gute Entscheidung. Manchmal ist es schwer, diesem Konstrukt zu folgen, das Ende der 70er Jahre so simpel begonnen hat. Jetzt hat Jamie auch noch eine mentale Verbindung zu Michael, weiß immer wo er als nächstes Auftauchen wird. Ihre Verschwiegenheit macht diese Vorhersehungen allerdings einen Strich durch die Rechnung, während Loomis beginnt das kleine Mädchen zu rütteln und zu schütteln, damit sie mit den Worten heraus rückt, die den Menschen ihre Leben retten könnten.

Vielleicht hat Donald Pleasence sie ein wenig zu doll geschüttelt, denn Danielle Harris hatte keine Lust mehr für einen weiteren Teil zum HALLOWEEN-Franchise zurück zu kehren. Erst Rob Zombie schaffte es, die Schauspielerin für seine beiden Neuauflagen in einer neuen Rolle wieder in das Umfeld von Michael Myers zu lotsen.

Unter der Regie des Schweizers Dominique Othenin-Girard schaut HALLOWEEN hier nicht mehr ganz so durchgestyled gefilmt aus, wie noch ein Jahr zuvor in HALLOWEEN 4. Es bleibt interessant, so lange wir Myers, Loomis oder Jamie folgen, die übrigen Teenager bleiben jedoch kaum in Erinnerung. Hier wird noch einmal deutlich, wie sehr wir mit Jamie Lee Curtis im ersten Teil mitfiebern konnten, während uns die meisten Figuren in späteren HALLOWEEN-Opferfiguren eher egal erscheinen.

Die Reihe befindet sich also auf einem absteigenden Ast. Ein Teil soll jedoch noch folgen, bevor auch noch der Ausstieg von Donald Pleasence dem Franchise Schaden zufügen wird. Michael Myers ist seine Rache nicht wirklich gelungen. Zwar mag er wieder Amok laufen, aber sein Ziel - ob nun Jamies Tod oder die Unterhaltung der Zuschauer - erreicht er dabei nicht.

DER ABSURDE FLUCH DES MICHAEL MYERS IN HALLOWEEN 6

Dafür dass zwischen den Teilen 4 und 5 lediglich ein Jahr lag, hat man sich mit dem sechsten Teil der HALLOWEEN-Reihe ganz schön Zeit gelassen. Nachdem 1989 das Ende so offen gelassen wurde, dauerte es bis 1996 um mit DER FLUCH DES MICHAEL MYERS die Mythologie voran zu treiben. Neben Donald Pleasence in seinem letzten Auftritt (der Film ist ihm gewidmet) und der Abwesenheit von Danielle Harris, werden hier Marianne Hagan als Kara Strode und Paul Rudd (sein Filmdebüt) als Tommy Doyle zu den Hauptfiguren ernannt.

Interessant ist vor allem, dass Rudds Tommy Doyle ein Überbleibsel - oder Überlebender-- des Original HALLOWEEN-Films von 1978 ist, damals noch von Brian Andrews verkörpert. Unter der Regie von Joe Chappelle ist einige Zeit im Myers-Universum vergangen: Dr. Loomis lebt zurückgezogen und im Ruhestand, die ursprünglich von Danielle Harris gespielte Jamie Lloyd wird nun von jemand anderen - nicht erwähnenswert und schnell tot - gespielt, von einer Sekte in den Untergrund gezerrt, wo sie und andere Frauen als Gebärmaschinen für Michael Myers herhalten müssen. So ist also klar: es existiert ein Kind von Jamie und Michael, dem er nun hinterher jagt, da er grundsätzlich sein eigen Fleisch und Blut auf der Todesliste stehen hat.

Das Neu-Publikum der Mit-90er Jahre wird durch einen Off-Kommentar noch einmal à la Serienstilmittel „Bisher bei Halloween..." über die Vergangenheit der Filme aufgeklärt, die Handlung selbst kommt nicht drum herum, sich mehr denn je mit SCREAM vergleichen zu lassen, schon allein da Wes Cravens nur halb ernst gemeinter Teenie-Horror im selben Jahr seinen Kinostart hat.

Abstrus ist die Sekte, die mit der Dornen-Rune (am Ende von Teil 5 auf dem Arm eines Mannes gezeigt) die Unsterblichkeit von Michael Myers begründen möchte (sein Fluch). Der letzte Akt des Films, der im Untergrund der Sekte spielt, zeigt eine Reihe von Myers-Zöglingen im Reagenzglas, die als Vorbild für den späteren Klon-Versuch Ellen Ripleys und der Alienkönigin in ALIEN: DIE WIEDERGEBURT gedient haben könnten.

Durch die Involvierung der Sekte wird der Mythos Michael Myers eher geschädigt, als dass wir diesen Mann weiterhin als den Killer sehen könnten, der er einmal war. Wie hat man es zum Beispiel geschafft, ihm bereitwillig das Sperma abzuluchsen, um die Frauen damit zu befruchten? Oder ist das auch nur eine weitere übernatürliche Begebenheit, die gar nicht weiter erklärt werden soll und muss? Und weshalb überhaupt in solche Gefilde abdriften, wenn doch der erfolgreichste Michael Myers lediglich langsam zu gruseliger Musik durch Nebelschwaden stapft, um doch immer sein Opfer zu bekommen und martialisch zu töten, während Dr. Loomis ihm verzweifelt auf den Fersen ist um in den letzten zehn Minuten des Films urplötzlich genau dort aufzutauchen, wo sein größter Widersacher sich auch aufhält.

Hier endet quasi die Reise der klassischen HALLOWEEN-Reihe, die mit Jamie Lee Curtis noch zweimal versucht wird weiter zu führen, im merkwürdig modernen Umfeld, ohne den Ur-Charme dieses Ungetüms aufweisen zu können. Also nicht nur In Memory of Donald Pleasence, sondern dann doch auch irgendwie In Memory of Michael Myers.

20 JAHRE NACH DEM ORIGINAL KOMMT HALLOWEEN H20

Ohne Donald Pleasences Dr. Loomis fehlt merklich etwas im HALLOWEEN-Universum. So beginnt HALLOWEEN: H20 lediglich mit einem Blick auf ein eingerahmtes Foto des Darstellers, wenn im ersten Michael Myers-Mord des Films, Schwester Chambers dem Massenmörder zum Opfer fällt. Nancy Stephens, die Darstellerin der Chambers, begleitete in dieser Rolle Dr. Loomis bereits im ersten HALLOWEEN-Film zu der psychiatrischen Anstalt, aus der Michael Myers entfliehen konnte. So hat man doch noch einen kleinen Rückblick auf den ersten Teil geschaffen, dadurch den eine Loomis-Vertraute zurückkehren durfte.

Ebenso kehrt nun Scream Queen Jamie Lee Curtis zurück, die nach den ersten beiden Teilen nicht mehr zu sehen war. Und hier setzt H20 neue Akzente. Die HALLOWEEN-Reihe, die zwischendurch stattgefunden hat, wird für Null und Nichtig erklärt. HALLOWEEN H20 arbeitet mit einer alternativen Erzählung, die diesen Teil quasi zu Teil 3 werden lässt. Damit dürfte auch die fehlende Sieben in der Betitelung des Films erklärt sein.

Unter der Regie von Steve Miner avanciert HALLOWEEN H20 fast zur Talentschmiede für zukünftige Stars: Zur Eröffnung sehen wir Joseph Gordon-Levitt in einer Art Jason Voorhees (der Killer aus der FREITAG, DER 13.-Reihe) Halloween-Verkleidung, LL Cool J spielt einen Polizisten, Josh Hartnett ist der 17jährige Sohn von Laurie Strode (Curtis) und Michelle Williams dessen Freundin. Auffällig daran ist, dass der Film unheimlich viele Überlebende behält. Wo in der Vergangenheit oftmals lediglich das Dreieck von Loomis, Laurie und Myers am Ende noch Aufrecht standen, erfährt Myers hier fast eine Schwächung seiner bisherigen Leistungen.

Dazu zählt auch, dass sich Laurie Strode zwar anfänglich als paranoid, als verängstigt und verunsichert mit sichtlichen Alkoholproblemen bezüglich ihrer Vergangenheit zeigt, am Ende aber erkennt, dass sie sich diesem Monster stellen muss. Michael Myers wird selbst von Sohnemann Josh Hartnett per Faustschlag zu Boden geschickt, am Ende stellt sich Jamie Lee Curtis mit Axt dem Killer entgegen. Die Spät-90er Jahre scheinen uns mitteilen zu wollen, dass wir keine Angst mehr vor den Massenmördern der Horrorfilmreihen haben zu brauchen. Nichts was den Film stärken würde.
Ohnehin scheint sich HALLOWEEN H20 irgendwie darauf auszuruhen, Jamie Lee Curtis zurückgewonnen zu haben. Wir erleben mehr von ihrem Alltag nach den Ereignissen vor 20 Jahren, als dass wir Michael Myers zu Gesicht bekommen. Er ist eine bloße Erscheinung die Laurie immer wieder heimsucht - als pure Wahnvorstellung. Der Film benötigt fast eine ganze Stunde um in Gang zu kommen. Erst dann nimmt Myers seine Arbeit wieder auf - dann aber eben wenig erfolgreich. Einige Effekt erhaschende Morde, dann geht er fast schon in die Defensive und nur wenige Minuten später war es das dann auch schon wieder.

Schön sind lediglich die ehrerbietenden Momente: Gordon-Levitts Auftritt als Jason Voorhees und die damit einhergehende Verneigung vor dem FREITAG, DER 13.-Franchise. Ein Moment der Aufmerksamkeit für Wes Cravens SCREAM, der in einer Szene des Films im Fernsehen gezeigt wird. Oder aber Schauspielerin Janet Leigh - Hitchcocks Blondchen aus PSYCHO - die mit ihrer Tochter des wirklichen Lebens, Jamie Lee Curtis, nun endlich wieder gemeinsam spielen darf (wie bereits 1980 in John Carpenters THE FOG - NEBEL DES GRAUENS).

MIT HALLOWEEN RESURRECTION WIRD EIN MYTHOS BEGRABEN

Nachdem schon Donald Pleasence in HALLOWEEN H20 nicht mehr dabei sein konnte, bekommen wir nun auch Jamie Lee Curtis nur noch wenige Minuten zu Gesicht, bevor sie On-Screen aus der HALLOWEEN-Reihe ausscheidet. Dabei hätte es so viel Potential gehabt, dieser Laurie Strode zu folgen, die nun selbst in einer Anstalt sitzt und wie einst Dr. Loomis manisch darauf wartet, von ihrem Bruder Michael Myers besucht zu werden, um ihn endgültig zur Strecke zu bringen. Daraus hätte sich ein fanatisches Katz-und-Maus-Spiel entwickeln können, bei dem die Rollen immer und immer wieder vertauscht hätten werden können.

Stattdessen gibt es nur die starke Eröffnung zwischen Curtis und ihrem langjährigen Verfolger. Danach versucht HALLOWEEN RESURRECTION den Michael Myers-Mythos in die Moderne zu tragen und wird dabei noch abgedreht unsinniger als einst die Sekte, die Frauen dazu gezwungen hat, Kinder von Myers zur Welt zu bringen. Busta Rhymes wird hier zum Produzenten einer Dangertainment-Realityshow, in der eine Gruppe von Jugendlichen in das Original Myers-Haus gesperrt wird um dort auf Schnitzeljagd zu gehen, während all das Live im Netz übertragen wird - mitsamt einem Fake Michael Myers, um dem Mythos auch im Internet-Zeitalter gerecht zu werden und der Big Brother-Schaulust des Publikums zu entsprechen.

Natürlich befindet sich auch der wirkliche Myers im Haus, der jetzt auf einmal nicht mehr auf der Jagd nach seinem eigenen Blut ist - die Familie wurde auch erheblich zusammen geschrumpft, wobei kein Wort über Josh Hartnetts H20-Sohn von Curtis fällt - sondern sein Haus und Heim vor diesen jugendlichen Übermut beschützen muss.

Gerade an HALLOWEEN RESURRECTION merkt man, wie immens wichtig die von John Carpenter und Laura Hill erschaffenden Figuren sind. Zwar existiert noch ein Michael Myers, der aber wurde bereits in H20 in seine Schranken verwiesen und trägt inzwischen nichts mehr zum Horror bei. Hier muss er sich von einem Bruce Lee begeisterten Busta Rhymes mit irren Karatekicks bearbeiten lassen, mit unfassbar-unnötigen Komik-Potential. Auf der Seite des Guten haben wir niemanden mehr, mit dem wir sympathisieren könnten. So stellen wir uns unweigerlich auf die Seite von Michael Myers, der einzig Vertraute der uns noch geblieben ist.

Der Horror geht nun also viel weniger von Myers aus, als von den obligatorischen Jump Scares. Dadurch entsteht niemals Atmosphäre wie einst 1978. Der erste HALLOWEEN mag aus heutiger Sicht altbacken und langsam wirken, damit hat er allerdings weitaus mehr für ein ganzes Genre geschafft, als es dieser, eigentlich nicht mehr Michael Myers, in der Lage wäre zu tun.

HALLOWEEN (2007) ERSTRAHLT UNTER ROB ZOMBIE IM NEUEN GEWAND

In 2007 wurde die HALLOWEEN-Reihe einer neuen Generation zugänglich gemacht, die sich letztendlich bisher eher darüber amüsierte, wie schlicht und einfallslos sich der Killer Michael Myers durch diese „altertümlichen" Filme bewegt, die sich überhaupt nicht mit den State of the Art-Horrorfilmen vergleichen lassen. So sehr ich auch von Rob Zombie als Filmemacher abgeneigt bin, muss ich doch anerkennen, dass er mit seinem HALLOWEEN-Reboot eine gerechte Ehrerbietung vor Michael Myers geschaffen hat.

Er versetzt uns in ein zeitloses Haddonfield, wo nur das Datum des 31. Oktobers eine Bedeutung hat, keine Jahreszahl eingeblendet wird. Die Teenager, die hier leben, hören Musik die gestern wie heute aktuell ist, kleiden sich so unzeitlich allgemein, dass man höchstens ausmachen kann, dass man sich nicht in tiefster Vergangenheit oder fiktionaler Zukunft befindet. Es ist ein Durchschnitts-Amerika, wie es ein Rob Zombie wohl gerne verteufeln würde. Indem er seinen Michael Myers hierher schickt, macht er das dann auch irgendwie.

Dieses HALLOWEEN darf aber nicht allein als Remake des 1978er Klassikers von John Carpenter gesehen werden, sondern zugleich auch als Prequel. Denn mit seiner Laufzeit von zwei Stunden, packt Rob Zombie viel mehr in diesen Film hinein, als es in der Urfassung der Fall war. Und auch hier überrascht Zombie, der nicht etwa den Schlächter Myers noch mehr Morde begehen lässt und martialische Gore-Einlagen bietet. Vielmehr beschäftigt er sich in der ersten Stunde des Films mit dem Jungen Michael, der sich hinter einer Clownsmaske versteckt, da die wirkliche Welt ihn so sehr peinigt. Das Elternhaus ist nicht intakt, in der Schule wird er gehänselt, an HALLOWEEN - welch markantes Datum für den kleinen Jungen - wird er geradezu verstoßen. Niemand geht mit Michael auf Süßigkeiten-Jagd: der Vater liegt versoffen schlafend im Sessel, die Schwester Judith macht in ihrem Zimmer mit ihrem Freund rum und die Mutter muss in einer Stripbar das Geld verdienen gehen.
Nun mag der geneigte Horrorfilm-Fan unweigerlich auf den großen Auftritt des bekannten Michael Myers warten, der mit zerschlissen-weißer Maske die Kehlen anderer Leute aufschlitzt. Doch gerade diese erste Stunde hebt den 2007er HALLOWEEN so sehr vom Normal-Horrorfilm ab. Rob Zombie schafft es dem Massenmörder eine begründete psychische Störung anzuhängen, die darüber hinaus dadurch angetrieben wird, dass Klein-Myers in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wird, wo ein gewisser Dr. Loomis die Arbeit mit und an dem Jungen aufnimmt. Weggesperrt und für abnormal erklärt, entfaltet sich hier nicht unbedingt die beste Umgebung für Michael, um seinen psychisch labilen Zustand zu verbessern.

Dr. Loomis wird hier von Malcolm McDowell gespielt, ein kongenialer Schachzug Zombies, der damit die Stärke eines Donald Pleasence ebenbürtig auf die Leinwand bringt. McDowell mimt einen Loomis, der nicht nur wild mit der Waffe umher wedelnd durch die Straßen Haddonfields hetzt um einen Mörder zur Strecke zu bringen, sondern einen Mann, der Michael Myers schon seit frühester Kindheit kennt und behandelt, ihn zugleich aber in seiner Eigenschaft als Wissenschaftler auch erforscht. Die Augen als Tor zur Seele spielen dabei immer wieder eine immens wichtige Rolle. Malcolm McDowells Dr. Loomis kaufen wir seine Doktorwürde viel eher ab als dem manisch-spielenden Donald Pleasence, schon allein durch eingestreuten wissenschaftlichen Fachvorträge, die dieser Dr. Loomis halten darf. Die Figur wirkt ausgefeilter, tiefgründiger. Damit fügt sich das filmische Bild zu einer Konstante zusammen. Die Kindheit von Myers, die Arbeit von Loomis, Rob Zombie zeigt hier nichts, was er nicht auch erklären und begründen könnte.

Nach der ersten Stunde macht der Film dann seinen Zeitsprung und befördert uns fünfzehn Jahre weiter. Hier entfernt sich das bisherige Prequel und wird zum entsprechenden Remake des HALLOWEEN-Originals. Scout Taylor-Compten wird für Rob Zombie zu Laurie Strode, jene Rolle die Jamie Lee Curtis zur Scream Queen erhob. Taylor-Compton gelingt eine solch ikonenhafte Darstellung nicht, dennoch erfüllt sie ihren Zweck als Hauptopfer für Michael Myers. Sie schlägt sich mit dem Mörder durch wackelige Actionszenen, etwas ästhetisierter als die Urfassung, es zeigt sich zugleich mehr Gore, mehr Blut und lauteres Geschrei der Opfer. Vielleicht eher unabsichtlich führt dieses extreme Gebrüll und die vorherige Mitleidsnummer der schweren Kindheit von Michael Myers dazu, dass wir gar nicht so sehr um die Tode der jeweiligen Teenies trauern, sondern viel mehr für Myers jubeln, wenn dieser seinem Ziel immer näher kommt.

Rob Zombie ist damit eine mehr als gerechte Neuausrichtung des HALLOWEEN-Stoffes und des Mythos um Michael Myers gelungen, mit dem die heutige Generation von Horrorfilm-Fans getrost zufrieden sein darf. Von den drei „großen" Horrorikonen Michael Myers, Freddy Krueger und Jason Voorhees, die allesamt bereits in das 21. Jahrhundert überführt wurden, darf HALLOWEEN sich ohne zu blamieren vorzeigen, während die anderen beiden Neu-Verfilmungen sich besser weiterhin verstecken sollten.

HALLOWEEN 2 ODER DAS ZWEITE BEGRÄBNIS DES MICHAEL MYERS

Nach dem Erfolg des HALLOWEEN-Remakes von 2007 war schnell klar, dass es eine Fortsetzung geben wird. Wieder nahm Regisseur und Produzent Rob Zombie auf dem Regiestuhl Platz und lies seiner Phantasie freien Lauf. Leider vergaß der eigentlich äußerst kreative Kopf, dass es nicht reicht, extrem brutale und verstörende Bilder auf die Leinwand zu werfen, wenn man einen abendfüllenden Spielfilm machen will. Denn im Gegensatz zum wirklich guten Vorgängerfilm, besteht HALLOWEEN 2 nur aus einer Aneinanderreihung von extrem gewalttätigen und nervigen Sequenzen. Diese werden von einem dünnen Handlungsgerüst und kitschigen Traumsequenzen zusammengehalten. Die Erdung, die im ersten HALLOWEEN die Filmreihe wieder auf den Boden der Tatsachen holte - in den Vorgängern wurde Meyers immer weiter in die „Unsterbliches, mystisches Monster"-Ecke gedrängt - ist nun auch wieder verschwunden. Schade eigentlich, denn die Grundidee taugt und Regisseur Zombie verfügt über Talent. HALLOWEEN 2 macht jedoch einen uninspirierten und amateurhaften Eindruck, der von jedem x-beliebigen Filmemacher stammen könnte.

Laurie (Scout Taylor-Compton) hat Michael Meyers (Tyler Mane) vermeintlich getötet und kommt in psychiatrische Behandlung. Nach dem Gemetzel in Teil 1 kein Wunder. Doch der Krankenwagen, der den Leichnam Michaels wegbringen soll, hat einen Unfall und Michael verschwindet spurlos. Ein Jahr später ist Dr. Loomis (Malcom McDowell) ein arroganter Geschäftsmann, der Michael Meyers und dessen Morde für sein Buch ausschlachtet. Natürlich taucht Killer-Michael wieder auf und zieht mordend durch Haddonfield.

Man wird den Eindruck nicht los, dass das Drehbuch und der Film selbst unter größerem Zeitdruck entstanden sind. Vieles wirkt dahin geschludert und auf den Effekt abzielend. Mit HALLOWEEN 2 degradiert sich der Filmemacher zum puren Styler, dessen Handeln wahllos erscheint. Abgedroschene Klischees reihen sich ohne jegliche Ironie an Vorhersehbares und unfreiwillig Komisches.

Zu HALLOWEEN einmal die Reihe durchschauen, ganz gleich der mangelnden Qualität mancher Teile der Reihe, ist irgendwie ein Pflichtprogramm, wenn man sich mal für längere Zeit vor dem Fernseher verkriechen möchte. Die Doppelstory der ersten beiden Teile und auch Rob Zombies Überarbeitung und Neustart der Reihe sind mir persönlich die liebsten Vertreter des HALLOWEEN-Franchises. Aber wie schaut das bei euch aus? Kennt ihr alle HALLOWEEN-Filme, habt ihr sie gesehen, schaut ihr sie immer wieder und welcher Film oder welche Teile der Reihe sind eure Lieblinge? Bevorzugt ihr Michael Myers vor Jason Voorhees und Freddy Krueger? Packt eure Gedanken zu HALLOWEEN in die Kommentare. Ich bin gespannt was ihr zu erzählen habt.