«Die Haare bleiben diesmal dran»

«Die Haare bleiben diesmal dran»

Sie haben sich nach dem Klassenerhalt im Mai nach einer Wette die Haare rasieren lassen. Gibt es in dieser Saison eine neue Haarwette?

Dante: (lacht) Nein, da muss ich Sie leider enttäuschen. Die Haare bleiben diesmal dran.

Warum?

Dante: Meine Frau war damals sauer. Darum habe ich sie wieder wachsen lassen. Und darüber bin ich auch selbst froh.

Spätestens wenn Gladbach das internationale Geschäft erreichen sollte, müssen Sie sich aber wieder irgendeine verrückte Aktion einfallen lassen, oder?

Dante: Warum immer ich? (lacht) Wir sind auf einem guten Weg, aber es ist noch zu früh, um über das internationale Geschäft zu sprechen. Wir haben in der vergangenen Saison den Klassenerhalt in letzter Sekunde geschafft. Das ist uns allen noch sehr bewusst und wir wissen, wie schnell es nach unten gehen kann.

Wie alle Spieler haben Sie von Trainer Lucien Favre offiziell die Erlaubnis dazu bekommen, über das Ziel Europapokal zu sprechen? Sie dürfen also ehrlich sein. Träumen Sie bereits vom Einzug nach Europa?

Dante: Als Fußballer träumt man immer. Wir dürfen jetzt aber nicht zu viel darüber sprechen, sondern müssen einfach so weitermachen. Doch eines ist klar: Ich arbeite jeden Tag dafür, dass wir da oben bleiben. Und so geht es auch allen anderen in der Mannschaft. Das sieht man in jedem Training. Die Jungs geben immer Vollgas, üben aber auch weiter Selbstkritik.

Könnte die Borussia in der «Königsklasse» oder Europa League mit dem aktuellen Kader überhaupt mithalten?

Dante: Hannover kann dort auch mithalten. Und wir haben eine ähnlich gute Qualität im Kader. Darum sage ich: Alles ist möglich. Aber ich weiß auch, wie schwer es ist, in der Bundesliga überhaupt die Klasse zu halten.

Die Borussia ist in der vergangenen Saison um ein Haar abgestiegen, jetzt ist sie Tabellendritter. Wie kann man diesen plötzlichen Höhenflug erklären? Das Gesicht der Mannschaft ist ja fast gleich geblieben.

Dante: Wir haben aus der vergangenen Saison viel gelernt. Zunächst haben wir eine ganz schwache Hinrunde und dann eine super Rückrunde gespielt. Da haben wir gemerkt, was wir zusammen erreichen können. In dieser Saison lief es nun von Beginn an optimal, wir standen sehr kompakt und sind plötzlich Dritter. Ich hoffe, dass das so bleibt.

Apropos kompakt: In der Vorsaison kassierte Ihr Team 65 Gegentore. Jetzt sind es vier nach acht Spielen. Nicht mal die Bayern trafen gegen Sie. Das ist auch Ihr Verdienst. Wieso ist Gladbach in dieser Saison hinten eine Bank?

Dante: Das liegt nicht nur an mir und der Abwehr. Es ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Jeder arbeitet mit nach hinten, das macht es für mich als Verteidiger leichter.

Seite 2: Dante über den FC Barcelona, die Seleção und Samba-Musik

Der Aufstieg hat auch mit Chefcoach Lucien Favre zu tun. Seit er da ist, geht es nach oben. Was macht er anders als die Trainer, die Sie bereits erlebt haben?

Dante: Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie und seine eigene Art zu arbeiten. Lucien Favre hat uns sehr viel im taktischen Bereich beigebracht. So konnten wir die Fehler im Abwehrverhalten abstellen. Außerdem legt er viel Wert auf das schnelle Umschalten von der Defensive auf die Offensive. Das klappt jetzt auch viel besser als vorher.

Sie haben mit Standrad Lüttich selbst schon in der Champions League gespielt und einmal gesagt, dass sie bald wieder international spielen wollen. Wenn sie sich einen aktuellen Verein aussuchen könnten, welchen würden sie auswählen?

Dante: Seit meiner Jugend bewundere ich den FC Barcelona und versuche, so oft wie möglich Spiele von Barça anzuschauen. Da macht es einfach Spaß zuzusehen.

Sie träumen auch mit fast 28 Jahren noch von der Seleção und der Heim-WM 2014. Wie realistisch schätzen Sie Ihre Chancen aufgrund der großen Konkurrenz ein?

Dante: Realistisch gesehen ist das sehr schwer zu erreichen, weil ich noch nie berufen wurde. Und mit jeder Saison wird es unwahrscheinlicher. Aber im Leben muss man immer ein Ziel haben. Und wer weiß, was in dieser Saison noch passiert? Im vergangenen Jahr wurden die Mainzer André Schürrle und Lewis Holtby auch zu Nationalspielern.

Vielleicht können Sie Brasiliens Trainer Mano Menezes mit Ihrem Einsatzwillen beeindrucken. Sie haben sich in der vergangenen Saison einmal selbst die Nase gerichtet, ist sie eigentlich wieder richtig gerade?

Dante: (lacht) Sie ist nicht ganz gerade. Aber meine Frau findet mich immer noch attraktiv.

Sie haben damals die Spitznamen «Doktor Dante» und «Rocky» erhalten. Haben sich diese Namen bis heute gehalten?

Dante: Nein. Aber ich bin immer noch ein Kämpfer. Und wenn ich Schmerzen habe, spiele ich trotzdem weiter, wenn es geht.

Sie geben nicht nur auf dem Platz den Ton an, sondern auch abseits des Feldes mit der Gitarre. Können Sie kurz schildern, wie das ungefähr aussieht? Spielen Sie zum Beispiel auch vor Spielen in der Kabine zur Einstimmung?

Dante: (lacht) In der Kabine kommt das nicht vor. Aber wenn wir vor einem Auswärtsspiel auf der Hinfahrt zum Hotel im Bus sitzen, spiele ich manchmal, um ein bisschen Stimmung zu machen.

Welche Musik spielen Sie dann?

Dante: Brasilianische Samba-Musik.

Und Ihr Mitspieler Raul Bobadilla singt dazu?

Dante: (lacht) Nein, der macht nichts. Es wird einfach nur getanzt.

Der brasilianische Abwehrspieler Dante läuft seit der Rückrunde 2008/2009 für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga auf. In 68 Ligaspielen erzielte der Mann mit der Afrofrisur acht Tore. Zuvor war der 27-Jährige in Frankreich beim OSC Lille sowie in Belgien bei Sporting Charleroi und Standard Lüttich aktiv. Profi wurde Dante in seiner Heimat beim eher unbekannten Esporte Club Juventude aus der 400.000-Einwohner-Stadt Caxias do Sul.

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Gladbach-Star Dante – «Die Haare bleiben diesmal dran»

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