Vor dem Jahr 1849 ging es in der Schweiz echt chotisch zu, was den Buchmarkt betraf. Jeder macht was er wollte, so nach dem Motto: "Ich bin mir am nächsten". Da wurden Rabattschlachten ausgestanden, denn jeder wollte natürlich mehr und mehr Kunden als die anderen haben. Auch diverse Initiativen haben nicht gefruchtet dem ganzen einen geordnetten Ramen zu verpassen. Nichts war gergelt, bis anno 1848, genau am 12. September, eine neue Bundesverfassung in Kraft trat, welche zum Inhalt hatte das ab sofort jedes Buch einen Zolltarif von 25 Batzen* pro Zentner bestäuert werden muss.
Oh, das passte dann einigen nicht! C.F. Stötzner aus Schaffhausen rief dann am 26. Juni 1949 zum Protest auf. Kurz darauf, am 9. Juli lud dann der Züricher Friedrich Schulthess nach Baden ein und legte eine Petition an den Bundesrat auf den Tisch, die das lautete: Zollerleichterung – „oder wenigstens Zollfreiheit für die Remittenden des eigenen Verlages“.
Die 15 Buchhändler behandelten das Problem der Nachdrucke, sie beschlossen die Abschaffung des Rabatts, eine Skala zur „Reduktion der Bücherpreise“ und Zwangsmassregeln gegen Nichtbeitretende. Man sammelte dann die Unterschriften aller bekannten Buchändler die zustimmten und gründetetn am 6. Dezember den Schweizerischen Buchhändler-Verein SBV mit 42 von 49 Firmen.
Die eingereichte Petition war allerdings erfolglos, Luxusartikel seien zu besteuern, beschied Bern.
Damit man einen kleine Ahnung hat wie viel die 25 Batzen nun waren, hier eine Erläuterung
* 1 Batzen = 1/15 Gulden = 4 Kreuzer
1810 kostete die Mass (1.5 Liter) Weisswein im Wirtshaus 16 und Rotwein 24 Kreuzer.
Das Pfund Kuhfleisch kostete 10 und Kalbfleisch 12 Kreuzer
Ein Pfund Weissbrot 5 Kreuzer und 1 d.
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