Dass es auf den Malediven Graureiher gibt, wusste ich aus der Reisevorbereitung. Wie schwierig es sein würde, sie zu finden und zu fotografieren, hätte ich aber nicht gedacht…
Bei der Vorbereitung auf unsere Reise nach Gili Lankanfushi auf den Malediven hatte ich bei den Bloggerkollegen vom Niedblog entdeckt, dass es hier wohl Graureiher geben muss. Auf ihrem Schnappschuss haben sie ein ausgewachsenes Exemplar erwischt. Zwar offenbar weit weg von den Wasservillen irgendwo am Strand, aber immerhin!
Als ich dann am ersten Tag von der Sonnenterrasse unseres Wasserbungalows aus am gegenüberliegenden Strand auch einen Graureiher erspähte, war es natürlich mit der Ruhe vorbei: Ich stiefelte umgehend mit Kamera und Teleobjektiv los, um das Federvieh auch einzufangen. Fotografisch jedenfalls.
Langsam und vorsichtig durch das seichte Wasser watend, näherte ich mich so gut es ging und schaffte tatsächlich den einen oder anderen Schnappschuss!
Graureiher vor den Robinson Crusoe Wasservillen
So. Der Kerl wäre im Kasten, dachte ich. Zufrieden mit mir und der Welt stapfte ich durch Wasser und Sand zurück auf unser Sonnendeck und genoss nach gelungener Grosswildjagd den Tag.
Nicht wenig erstaunt war ich etwas später, als wir beim zurückfahren von einem Tauchgang schon wieder einen Graureiher erspähten. Diesmal begrüsste uns ein stattliches Exemplar bei der Einfahrt in die Lagune. Zuvorderst auf der “One-Palm-Island” stelzte es durch das seichte Wasser und hielt Ausschau. Nach Tauchern und wahrscheinlich noch mehr nach Fingerfood.
Ein-Palmen Insel vor Lankanfushi Island
Aber noch viel mehr erstaunter war ich am nächsten Morgen beim Frühstück am Strand, als uns schon wieder so ein Graureiher begleitete. Diesmal in recht zutraulicher Manier ganz nahe an unserem Tisch!
Wie aufregend!
Malediven-Graureiher Bob beim Frühstücksrestaurant
Als Kellner Erfan unsere grossen Augen und die in Stellung gehenden Kameras bemerkt, lässt er lachend seine schneeweissen Zähne aufblitzen und meint, das sei “Bob”, der Graureiher der Insel… Der komme jeden Tag zum Frühstück, weil ihm Touristen manchmal etwas vom Fischbuffet mitbringen.
Na super!
Kellner Erfan and Katja
Jetzt erst bemerkte ich, wie Bob jedesmal eilig zum nächsten Tisch stelzte, wenn neue Gäste zum Frühstück am Strand eintrafen. Und nun wusste ich auch, wo das “abenteuerliche” Foto des Niedblogs entstanden war: Nicht nach einer aufregenden Pirsch durch den Mangrovendschungel der Insel, sondern bequem aus dem Stuhl am Strand heraus…
Benannt wurde der Hausgraureiher übrigens nach einem Investor des Resorts, der häufig vorbeikomme.
Von da an war Bob omnipräsent: Nicht nur liess er sich jeden Tag zum Frühstück blicken, einmal besuchte er uns sogar auf unserem Sonnendeck!
Bob auf unserem Sonnendeck
Walter und Bob in Lauerstellung
Was für ein Abenteuer ;-)
Der Reisebericht Die Graureiher von Gili Lankanfushi von Walter Schärer ist erschienen bei reisememo.ch - Schweizer Reiseblog über Design- und Boutique-Hotels.