Die Götter des Olymp

Diesmal gibt es einen großen Auszug aus „Der Meteorit“.

Die Götter des Olymp

„Ich habe euch ein paar Eindrücke sammeln lassen, Freunde. Um noch mehr hinter den Sinn des Lebens und über „Gut und Böse“ zu erfahren, befehle ich nun den Göttern des griechischen Olymps zu euch sprechen. Sie sind voll von Weisheit und Emotionen, die diese Erde ausmachen. Lauscht bitte aufmerksam. In folgender Reihenfolge werden sie nun vor euch treten:“

Das Meer und Wasser (Poseidon)

Die Geburt (Hera)

Die Erde (Demeter)

Das Licht (Apollon)

Der Mond (Artemis)

Wissenschaft, Frieden (Athene)

Krieg (Ares)

Liebe (Aphrodite)

Handel und Reisen (Hermes)

Naturgewalten (Hephaistos)

Feuer (Hestia)

Universum (Zeus)

Wie aus dem Nichts erhob sich Poseidon vor Melanie und Roland und begann ohne zu zögern zu erzählen:

„An einer alten, einsam stehenden Kapelle auf de Klippen von La Coronne an der Côte d` Azur stand Leonardo. Er blickte hinunter in die kleine Bucht. Die Sonne ging langsam auf. Er wollte heute alleine sein. Er hat vieles falsch gemacht, jedoch ist es nicht sein Ziel, die Zeit zurückzudrehen. Fehler zu begehen hat einen Sinn. Es ist ein Prozess des Reifens. Gerade er ist ein Kandidat, der das benötigt.

Leonardo spürte die frische Morgenbrise und bekam Gänsehaut. Die Wellen peitschen an den Felsvorsprung unter ihm. Die weiße Gischt bewegte sich zurück, während sich schon die nächste Woge bildete. Ein immer wiederkehrender Vorgang. Ein Auf und Ab wie im Leben.

Er dachte an seinen Großvater.

Ist er ihm im hohen Alter zu wenig beigestanden?

War ihm vor dessen Tod die turbulente Jugend wichtiger?

Sein Verstand macht sich Vorwürfe.

Das Herz schlug schneller.

Die Wellen des Meeres sind inzwischen meterhoch.

Er dachte an seine Frauengeschichten.

Hat er im Rausch oft mit den Gefühlen anderer gespielt?

Konnte er jemals wahre Liebe entwickeln?

Sein Verstand schimpfte mit ihm.

Das Herz schwelgte in Glück und erinnerte sich mit Freude.

Das Mittelmeer beruhigte sich ein wenig, da der Wind nachließ.

Er dachte an seine besten Freunde.

Hat er mehr genommen als gegeben?

Ließ er sich mit Chaoten ein und vernachlässigte die echten, ehrlichen Weggefährten?

Sein Verstand zieht eine durchschnittliche Bilanz.

Das Herz kehrt zu zwei bestimmten Menschen zurück.

Mit dem Meeresrauschen mischte sich das Kreischen der Seemöwen.

Er dachte an seine Eltern.

Wie oft hat er sie enttäuscht?

Kann man geborgener und behüteter aufwachsen?

Oder haben sie auch manches vergeigt?

Sein Verstand gibt niemandem die Schuld für irgendwas.

Das Herz lachte und weinte zur selben Zeit.

Am Strand tauchten die ersten Touristen auf und stritten.

Schon am frühen Morgen.

Das machten Leonardos Mutter und Vater selten.

Der Wasserspiegel des Meeres stieg ein bisschen an.

Als möchte es den Menschen weniger Raum lassen.

Für Neid, Missgunst und Ärger.

Er dachte an die Leute, die ihm im Laufe des Lebens begegnet sind.

Vorgesetzte, Kollegen, Mitpatienten und Lehrer.

War er immer höflich?

Hat er sich unterdrücken lassen oder reagierte er gar zu offensiv?

Sein Verstand lobte ihn.

Das Herz war unzufrieden und tobte.

Das Meer glättete sich und war ungewöhnlich ruhig.

Die Wolken zogen vorbei wie diese Begegnungen.

Er dachte an seine große Liebe.

War er von Anfang an ehrlich zu ihr?

Hätte er mehr unternehmen müssen und vor allem:

Spürte sie seine Zuneigung?

Gab er sich hin oder verletzte er sie etwa?

Sein Verstand ging in eine Testphase.

Das Herz war verwirrt wie Leonardos Seele.

Im Meer vermochte man Schaumkronen zu erkennen.

Sie verschwanden und wieder Neue entstanden.

Ist es mit Chancen und Möglichkeiten nicht genauso?

Herz und Verstand sind fast nie im Einklang.

Wie die Ozeane sind ihre Zustände abhängig.

Von der Umgebung und der Zeit.

Wunden heilen, doch die Erinnerung bleibt.

Leonardos Tag am Meer ging zur Neige.

In der Taverne wird nochmals Kaffee aufgebrüht.

Danach fährt er zurück in seine Berge.

Die bewundert er für ihre Standhaftigkeit.

Er ist felsenfest davon überzeugt, nun im Gebirge wieder Fuß zu fassen und sein Seelenleben zu reparieren.

So etwas erfordert viel Zeit und Geduld. Die hatte er.

Die Berge und das Meer sind auch nicht in einer Woche entstanden.“

Die Geburt (Hera)

Die biologische Uhr tickt – seltsamerweise denke ich dabei nicht an Kinderwunsch oder Torschlusspanik. Immer wieder kommt der gesamte Kreislauf der Natur ins Spiel.

„Es liegt mir auf dem Herzen“, murmelte der Forstbeauftragte im Umland der kanadischen Metropole Vancouver, als ich bei ihm eine Blockhütte anmietete. Um mich zu 100 Prozent vom Alltag abzuschotten. Wenigstens zwei Wochen, nur um die Einsamkeit zu spüren. Vorfreude zu empfinden, Sehnsucht nach quirligem Leben zu haben, die Ziele neu zu definieren. Es gelang. Doch wider Erwarten war es das Gespräch, das wir am ersten Abend führten, bevor er mir das Haus überließ.

Sam war ein Dichter im Holzfällergewand und ich eine aufnahmefähiger, interessierter und zugleich neugieriger Zuhörer. Seine ruhige Stimme und der Akzent alleine reichten aus, um zu entspannen und das „normale“ Dasein für einige Stunden komplett auszublenden. Es ging nicht um Religion, Politik oder Beziehungen. Wir redeten über das Ganze, das Gesamtwerk. Letztendlich bin ich mir sicher, dass wir über Gott sprachen, auch wenn er in keinem einzigen Satz vorkam.

Um es zu vereinfachen: Wir philosophierten über runde und eckige Dinge. Da es deren zahlreiche gibt, werde ich nun konkreter.

Ist Ihnen eigentlich schon einmal aufgefallen, dass alles „Gottgegebene“ rund ist? Zum Einen die Erde, zum anderen alle weiteren Planeten des uns bekannten Universums. Weiterhin stellt unsere Menschheit wichtige Fakten, die das Leben betreffen, als Kreis dar.

Der Zodiac, der Kreis der Sternzeichen, er ist rund und wiederholt sich Jahr für Jahr. Unsere Errungenschaften wie beispielsweise das Rad, beschleunigen unsere Fortbewegung. Wären sie eckig, hätten wir ein massives Problem.

Hinzu kommt unsere Beschaffenheit. Die Fingerkuppen, mit denen wir fühlen und tasten, die Augen, mit denen wir sehen und auch alle anderen Sinnesorgane sind kreisrund. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre unser sogenannter sechster Sinn etwas kantig. Er beschert uns immer wieder schlechte Eingebungen. Denn Schwerter und Waffen allgemein sind spitz und abgehackt. Sie stehen für Anti-Leben und Vernichtung. Natürlich ist auch der Stachel einer Biene scharf und schmerzhaft. Doch die runden Dinge überwiegen in der Natur. Darum sollte auch die Liebe den Hass eines Tages übertrumpfen. Noch ist es aber lange nicht so weit, das waren Sam und ich uns einig.

Gott hat das Leben nicht erschaffen. Gott ist das Leben.

„Als ich Blumensamen säte, bildete sich eine Zwiebel. Jeden Frühling wächst aus dieser eine Blume mit Blüten. Sie verwelkt, doch ihre Wurzel, ihre Basis, sie bleibt. Wir Menschen wenn sterben, hinterlassen das Selbe: Das Erbgut in unseren Kindern. Sie sind die nächsten Beauftragten in der Mission Leben und führen die Kette fort.

Schon seit Menschengedenken bilden wir einen Kreis, wenn wir feiern und uns freuen. Wir tanzen und lachen. Nur ein Kreis kann sich schließen und zusammenwachsen. Ecken und Kanten haben ein abruptes Ende. Das möchten wir nicht haben.

Der biologische Kreislauf – unsere Evolution stört ihn jedoch. Doch Gottes Natur ist stärker. Sie wehrt sich, sieh´ mal. Die Kirchen und Moscheen der Gläubigen sind zu kantig, die Weltanschauung untolerant und zutiefst böse. Wir leben seit einem Jahrhundert oder länger nicht mehr im Einklang mit unserer Umwelt und nennen das zivilisiert.

Kein Lebewesen außer uns rottet seine verwandten Stämme aus. Wir schon. Jedoch war unser Thema der Kreis. In jenem bewegen wir uns und es gibt kein Entkommen. Nach dem Dezember folgt ein neuer Januar, ein weiteres Jahr. Lass los von der Angst, dass du deine Liebsten nie wieder siehst. Sie sind da. Man muss sich weiterentwickeln und lernen. Dazu sind wir Menschen mit allen Ecken und Kanten. Ein langer Kreislauf wird nötig sein, um endlich zu begreifen, dass wir nur ein Teil Gottes sind. Wichtig und unwichtig existiert nicht.

Ich wünsche ihnen, dass Sie bis dahin rundum beschützt sind. Denn auch die Seele ist ein Kreis. Ist sie erst einmal gebrochen, fühlt man scharfe und eckige Splitter im Herzen“

Die Erde (Demeter)

Wenn ich sprechen könnte, würde ich dir erzählen können, wie sich meine Sichtweise im Laufe der Jahrhunderte allmählich geändert hat. Bei dir, der du mich in Händen hältst, muss das auf Grund deines Menschenlebens ein wenig schneller gehen.

Nur soviel: Anfangs war ich der Mittelpunkt, eingeschlossen in einem Felsen. Einst warst du ebenso geborgen im Bauch deiner Mutter.

Doch wie der Lauf der Dinge so ist, brach der Felsen eines Tages auf und ich rollte schwungvoll in einen Bach. Ich wurde jahrzehntelang vom Wasser umspült.

Auch dir, mein Menschenfreund, bleiben seit deiner Geburt die äußeren Einflüsse nicht erspart. Genau wie ich findest du aber genau dadurch irgendwann die richtige Form, vielleicht sogar den Feinschliff.

Ich hatte mich mit meinem Bächlein bereits angefreundet, doch dann trocknete es einfach aus. Du, junger Freund, wirst im Laufe deines Lebens auch Liebgewonnenes hergeben müssen.

Sieh´ mal, trotz meiner momentanen Umwucherung von Pflanzen habe ich mich kaum verändert. Lediglich meine Oberfläche ist geprägt.

Nun, du hast mich aufgesammelt, ich habe dir wohl gefallen. Für uns beide beginnt wieder ein neuer Lebensabschnitt. Ich hoffe, du hältst mich in Ehren. Falls nicht, wird unser Weg dennoch weitergehen. Bis in alle Ewigkeit.

Das Licht (Apollon)

Wer fährt so spät noch durch Nacht und Wind? Es ist Manuel, der für eine Spedition arbeitet. Diesmal ist er in Südfrankreich unterwegs. Noch am Tag zuvor war er bei der Geburt seiner Tochter Lea gewesen. Nicht, dass er selten übermüdet seinen Dienst antrat – das geschah oft genug berufsbedingt. An jenem Abend war er besonders geschafft. Hatte er doch schon fast 1000 km zurückgelegt, es war immer noch kein Ende in Sicht.

An einer der zahlreichen Mautstationen orderte er nun zum vierten Mal einen doppelten Espresso. Ein junger Mann, keine 30 Jahre alt, kam auf ihn zu, um ihn zu fragen, ob er ein Stückchen mitfahren dürfe. Nach Marseille wollte er. Manuel´ s Route ging durch die Provence bis nach Cannes, insofern sah er kein Problem darin. Sein Fahrgast gab sich als Journalist aus Belgien aus.

„Ich heiße René und stamme aus Lüttich“, erzählte er.

Sein französisch klang tatsächlich etwas flämisch. Manuel hatte sich durch seine Fahrten durch halb Europa Grundkenntnisse in verschiedenen Sprachen angeeignet.

Wieder auf der Autobahn angelangt, begann sich trotz der Uhrzeit der Verkehr zu stauen. Der Grund war ein Unfall auf der Gegenspur, der an Heftigkeit nicht zu überbieten war. Ein LKW war über die Leitplanke in den Gegenverkehr geschossen. In Richtung Cote d` Azur wurden fünf Fahrzeuge förmlich zerquetscht.

In den Autos befanden sich drei Familien und zwei junge Ehepaare. Der Lenker des Lastfahrzeuges war am Steuer eingeschlafen. Manuel und René sahen die Einsatzkräfte mit Blinklicht.

„René blickte zu ihm herüber“:

„Du hast bestimmt Familie.“

„Ja“, entgegnete ihm Manuel.

„Deshalb kündige ich morgen. Der Druck wird nicht das Leben des Vaters meiner Tochter aufs Spiel setzen.“

René verriet ihm daraufhin, dass er kein belgischer Pressemann ist. Er wollte Manuel´ s Fahrzeit verzögern. Danach stieg er wortlos aus dem Führerhaus. Jedoch vergaß er seinen Filzhut und den Schal.

Eine Woche später kam Manuel zu Hause an. Gelöst und glücklich nahm er seine Frau und das Neugeborene in den Arm.

Aus seiner schweren schwarzen Ledertasche spitzten die Utensilien des bizarren Mitfahrers.

„Wo hast du Großvaters Mütze und Schal gefunden, Schatz? Mama und ich suchten lange danach, nachdem er verstarb. Nicht einmal im Sommer ging er ohne das aus dem Haus. Wir durchsuchten die ganze Wohnung.“

Manche Menschen hinterlassen Markenzeichen für die Ewigkeit. Manchmal dauert die Ewigkeit nur wenige Sekunden.

„Ich glaube an Schutzengel, besser gesagt an Erbgut und Halt, besonders durch die, die von uns gegangen sind“, krächzte Manuel´ s Oma aus dem Hintergrund, bevor die Tagesschau begann.

Der Mond (Artemis)

„Jetzt denke ich darüber nach, was ich denke“, redete sich Frank schon im Vorschulalter ein. Nicht nur deswegen ist er bis zum heutigen Tag ein Außenseiter geblieben. Seine Eltern stammten eben nicht wie die der anderen aus dem Dorf, sondern sind kurz vor seiner Geburt in die beschauliche Ortschaft zwischen Landesgrenze und der Kreisstadt gezogen.

Nichtsdestotrotz konnte die Kindheit nicht unbeschwerter erlebt werden als genau dort. Noch heute fährt Frank an freien Tagen bis zum Parkplatz an der Bushaltestelle, geht in den Wald hinauf und sieht nach, ob seine 20 Jahre alten Kerben noch an der alten Birke zu sehen sind. Oft entdeckt er noch Mulden unter dem Reisig, wo einst „Lager“ und „Burgen“ aus Brettern und Zweigen von ihm und seiner Bande errichtet wurden. Meist aber spaziert der junge Mann aber einfach nur über die Felder und genießt die Ruhe. Denn am Rande des Fuchswalds entstehen keine Spannungen. Vielmehr fielen ihm dort Dinge ein, die ihm in den letzten Jahren bei aller Problematik sehr nützlich waren. Man kann es sogar noch steigern: Sie halfen ihm gezielt weiter bei Entscheidungen und dem Umgang mit seiner gesamten Umwelt.

Wenn der Vollmond über den Dächern der Siedlung stand und Nebelschwaden über den kleinen Gebirgsbach am Ortsrand zogen, erinnerte sich Frank oft an seine schlaflosen Nächte und die schon damals unbegründeten Ängste. Dieser Mann dachte zuviel nach und tut es immer noch. Heutzutage findet er aber elegante Wege, um die Intensivität der Gedanken zu verringern und sich auf Geistesblitze zu konzentrieren.

Frank befindet sich mittlerweile an einem Punkt, eine der wichtigsten Fragen gelöst zu haben, die er sich immer und immer wieder gestellt hatte: Warum wird seit Menschendenken Krieg geführt. Seine Antwort ist simpel, für den ein oder anderen vielleicht etwas makaber.

Die Theorie des Mondsüchtigen lautet folgendermaßen: Kriege bringen seit jeher die Entwicklung der Gattung Mensch voran. Jede einzelne Schlacht, jedes auch noch so grausame Blutvergießen und die teils perverse Unterjochung anderer Stämme hat für Frank einen Sinn. Wenn man die Geschichtsbücher aufschlägt, gibt diese These absolut einen Sinn. Alle Völker der Erde haben nämlich durch ihre Verbrechen und die der anderen dazugelernt. Wäre dieser Planet von jeher friedlich gewesen, hätte niemand den Antrieb verspürt, etwas zu verbessern. Wozu wäre Forschung nötig gewesen ohne Konkurrenz? Man hätte brüderlich geteilt und jeder hätte jeden mit Nahrung, Kleidung und Behausungen gefördert.

Frank geht sogar noch einen Schritt weiter: Kriege sind ein Zeichen der Intelligenz, die den Menschen einem Tier überlegen macht. Der in der Zwischenzeit nicht mehr ganz so junge Grübler, der das Leben so liebt, ist sich sicher: Wenn seine Artgenossen an einem Punkt ankommen, dass die gesamte Gesellschaft im Einklang mit interkultureller Akzeptanz und Traditionsbewusstsein ist, dann wird es keinen Hunger mehr geben. Kein Neid, kein Rassenhass und keine Unterdrückung. Frank weiß jedoch, dass dafür noch sehr, sehr viel Wasser durch das dunkle Bächlein fließen wird. Manchmal hat er Angst, dass es versiegt, ehe das soweit ist. Diesmal ist seine Furcht wohl aus gutem Grund.

Vor einigen Wochen jedoch, als er sah, dass sein Heimatland aufopferungsvoll hilft, anstatt nur Anteil zu nehmen an der Katastrophe in Japan – als er bemerkte, dass sich Menschen in der arabischen Welt von ihren Tyrannen befreien – als ein Afroamerikaner Präsident der vereinigten Staaten wurde – als er festgestellt hat, dass ihn nicht nur seine Familie lieben kann, sondern auch die Frau seines Lebens – da machte er endlich die Feststellung:

Die Erde und ihre Bewohner ist nicht so schlecht, wie viele denken. Es gab und gibt eine massive Weiterentwicklung, ohne dass technische Errungenschaften der Computerwelt oder Toleranzbewegungen berücksichtigt werden müssen.

Ein wenig schlecht schläft Frank bei Vollmond immer noch. Seine Mondsucht wird aber schwächer. Mondsüchtige sehnen sich nach Ruhe und Frieden. Man darf aber nicht vergessen, dass die Mondoberfläche ein lebloses Brachland ist ohne jegliche positive oder negative Entwicklung. Gut oder schlecht, das ist ohnehin Ansichtssache. Zu guter Letzt bleibt nur noch anzumerken, dass der Bach neben den Grenzsteinen von schier unendlichen Alpenquellen versorgt wird. Bestimmt ist Frank auch deswegen nach all den Jahren entspannt und ausgeglichen wie nie zuvor.

Wissenschaft, Frieden (Athene)

Alexander hat schon als Kind gerne Computer gespielt. Wenn er sein Taschengeld bekam, kaufte er sich immer ein neues „Game“ für seine Konsole. Da er nebenbei Zeitungen austrug, konnte er sich das auch gönnen. Nach der Schule ging er sofort zur US – Armee. Diese hatte ihm viel versprochen und auch eingehalten. Nach diversen Auslandseinsätzen ließ er sich, wieder zurück in den USA, zum IT – Spezialisten ausbilden.

Heute sitzt er in einem Navigationszentrum in Nevada – und darf wieder Computer spielen. Alexander startet und steuert Drohnen. Das sind unbemannte Flugzeuge, mit schweren Raketen bestückt. Auf Knopfdruck werden die tödlichen Geschosse abgeworfen. Durch zentimetergenaue Bilder auf seinem „Screen“ treffen die Drohnen ihr Ziel meist haargenau.

Aus tausenden Kilometern Entfernung, Kaffee schlürfend, tötet Alexander mit dem Joystick in der Hand Menschen.

Leider handelt es sich dabei um die Realität und nicht um ein Spiel. Er verdient sehr gut dabei und benötigt auch keinen Nebenjob mehr. Die Medien im Westen sorgen dafür, dass seine Nachfahren schon für das Gleiche üben.

Krieg (Ares)

Jeffrey ist nicht glücklich. Sein Erschaffer, Dr. Ringham hatte nur das beste Holz verwendet, als er ihn schuf.

„Die schönste Marionette westlich von New York“, tauften ihn einige alte Damen, die regelmäßig in Ringhams Geschäft kamen. Der alte Herr hatte aber auch tolle Gegenstände – Liebhaberstücke. Alles handgemacht. Uhren aus Mahagoni, Silber- und Goldkettchen und alte Stadtpläne aus der Zeit des wilden Westens, teilweise auf Pergament.

Als er die Puppe „Jeffrey“ anfertigte, hätte er auf die Fäden und das Holzkreuz, um ihn tanzen zu lassen, verzichten sollen. Jeffrey wäre viel freier in seinen Bewegungen und Entscheidungen. Bis heute wird er immer von anderen gesteuert. Dennoch hat er es, vielleicht sogar deshalb, weit gebracht. Er studierte Kunstgeschichte und Politik im Puppenmuseum. Von Vornherein wollte er immer etwas verändern in Amerika und der ganzen Welt.

Da er auch sehr gute Reden halten konnte und die Fähigkeit hatte, Schwache aufzumuntern, wurde er gewählt. Jeden Tag hat er eine Schere in der Hand, um seine Fäden durchzuschneiden. Schließlich ist er jetzt Präsident der U.S.A.

Liebe (Aphrodite)

Los Angeles hatte schon immer sehr viel zu Bieten. Ich kann auch wirklich nicht behaupten, in einer schlechten Umgebung aufgewachsen zu sein. Ich konnte vielen Betrieben dabei zusehen, wie sie wuchsen und gediehen. Aufbruchsstimmung. Amerika in den 50ern. Von Anfang an durfte ich mit dabei sein. Mehrmals wurde mir das gegönnt und mein Fleiß wurde belohnt. Ich muss sagen, ich hatte auch einen wirklich guten Rückhalt. Ich spreche damit meine Eltern an, aber in erster Linie meine ich natürlich meine Frau.

Unsere Stadt besaß das erste Autokino überhaupt. Ich führte Angela dorthin aus, denn jeden Samstag liefen romantische Filme. Unser erstes Date endete gewöhnlich. Ein erster Kuss, eine erneute Verabredung. Als wir uns nach einer Weile besser kannten, wurde die Zuneigung immer stärker. Niemals werde ich den Satz vergessen, den sie damals zu mir gesagt hatte:

„Eigentlich möchte ich nicht in einem anderen Bundesstaat studieren. Mein Vater bietet mir einen Job in seinem Labor an. Chemie war immer ein interessantes Themengebiet für mich. Ich könnte somit gleich Geld verdienen.“

Durch die Blume verriet Angela mir, dass sie ihr Leben mit mir verbringen mochte. Das Autokino war längst leer. Keiner sah, wie wir uns innig küssten.

„Du solltest doch auch deine Träume verwirklichen, bevor du dich an mich bindest“, antwortete ich. Ich wusste damals, was Liebe bedeutet, hatte jedoch kein Gespür dafür, mich richtig zu äußern. Ein Mensch war bereit, mir sein Leben zu schenken.

Ins Autokino gingen wir nach der Hochzeit nur noch aus Tradition ab und an. Dieser Ort zog uns einfach magisch an. Unsere Eltern hatten erkannt, dass wir nicht ohneeinander sein wollten. Ich bekam meinen ersten Job und sie mich, einen einfachen, netten Kerl. Meine Frau war glücklich.

„Eigentlich wäre es schlimm, im Alter einsam zu sein“, sagte Angela nach einigen Jahren unserer noch jungen Ehe. Erneut hatte sie durch die Blume angedeutet, dass sie sich sehnlich Kinder wünschte. Dieser Traum wurde ebenso wahr wie der Hausbau am Stadtrand.

Mit etwa 50 Jahren zeichnete sich eine kleine Lebenskrise bei mir ab.

„Wenn du möchtest, machen wir mit den Ersparnissen eine tolle Weltreise“, schlug Angela vor. Die beiden Jungs waren längst ausgezogen. Durch die Blume gesprochen fühlte ich, dass ihr nichts wichtiger war, sowohl auf meine Wünsche und Bedürfnisse als auch auf meine Probleme einzugehen. Sie wollte mich glücklich sehen.

Angela starb leider recht früh an Krebs. Ihre letzten Worte an mich waren:

„Dieser Flirt im Autokino war der Beginn meines Lebens. Ich bin nicht traurig. Wir treffen uns wieder. Hast du Lust?“

Selbst am Sterbebett sprach meine Frau durch die Blume. Ihr Anliegen war, mir zu verstehen zu geben, dass sie mich immer geliebt hat. Viel mehr noch, nämlich bis über den Tod hinaus.

Daher kümmere ich mich jeden Tag um ihre Pflanzen im Garten. Blumen, die Natur und das einfache Leben, das mochte Angela am Liebsten.

Handel und Reisen (Hermes)

Bernhard ist nicht anders wie die Anderen. Genau wie sie will auch er viel erreichen in seinem Leben. Was sollte er denn auch sonst als Ziel haben.

Jemandem unentgeltlich zu helfen, die Ärmsten der Armen unterstützen, Schwachen unter die Arme greifen? Wofür? Dadurch findet er keine Befriedigung, keine Bestätigung und damit finanziert sich sein momentaner Lebensstandard garantiert nicht.

Vom ewigen Dank kann man sich eben nicht kaufen, von Charityauszeichnungen auch nicht. Bernhard liebt gutes Essen, Autos und Multimedia, nicht zuletzt auch die Frauen. Die jungen Damen, denen er zumeist begegnet, interessieren sich gewissermaßen auch exakt für solche Dinge (ausgenommen den Frauen)

Dass sie seine Person weniger schätzen als das, was er hat, verdrängt er geschickt. Schließlich hat er all das erreicht. Manchmal fällt es ihm aber in letzter Zeit auf, dass sich die Gesprächsthemen in seiner Welt immer wieder wiederholen. Kann ganz schön öde sein. Seinen Bruder hat er lange Zeit belächelt. Der arbeitet als Entwicklungshelfer. Neulich hat er ihn auf einem Familientreffen gesehen.

Die beiden haben sich das erste Mal wieder seit Langem intensiver unterhalten. Markus, sein Bruder lebt anders. Er hat nicht viel Eigenkapital. Er schreibt neben seiner Arbeit an einem Buch, macht Musik und gibt sein Wissen weiter. Seine Lebensgefährtin beteiligt sich an der Sache. Markus ist innerlich ruhig und scheint sehr zufrieden zu sein.

Beide Brüder sind abgehoben. Bernhard in die Welt des Sehen und Gesehen werden. Markus hingegen in ein fernes Land mit anderer Kultur und Menschen, die sehr gewöhnliche Dinge zu schätzen wissen. Dort hat man mehr zu besprechen, dort muss man sich noch organisieren, dort bleibt noch Zeit, seine eigene Kreativität ins Spiel zu bringen.

Wenn Markus morgens aufsteht, sieht er den Sonnenaufgang am Horizont und er weiß, dass es viel Nützliches zu tun gibt.

Bernhard steht in der Früh am Balkon seines Hotelzimmers und ehe die Sonne aufgeht, klingelt sein Mobiltelefon. Er erfährt sogleich, wem er es heute alles Recht zu machen hat. Wofür?

Naturgewalten (Hephaistos)

In unserer Generation war es immer angesagt, gegen das System zu sein. Dennoch schwammen wir immer mit und profitierten davon. Wir benutzen Handys und das Internet, alle Medien, die uns angeboten werden.

Immer schnelllebiger, moderner, teurer.

„Gegen den Strom, lautete die Devise. Unsere Musiker, die Propaganda standen aber bei Sony unter Vertrag. Internetanbieter und millionenschwere Unternehmen unterstützen die (Waffen)industrie. Ist es eigentlich keine Heuchelei, sich hierzulande “Pazifist” zu nennen? – Sich für Greenpeace und Umweltschutz zu engagieren, aber für jeden Meter das Auto zu nehmen?

Neulich fiel der Strom durch ein schweres  Gewitter für eine Weile aus. Es wurde dunkel. Kerzen brannten und man verbrachte einen Abend mit Gesprächen. Das Miteinander – Gefühl nenne ich nun “System“. Das allein mach die Welt aus. Das und die Liebe. Wie bei Allem – mit oder ohne Strom – ist der Mittelweg der Beste. Denn das Leben ist ein geiles Geschenk.

Feuer (Hestia)

Andreas war stundenlang damit beschäftigt, Filme aus dem Dritten Reich zu analysieren, dem schlimmsten Feuer, das der Menschheit je widerfahren ist. Der Brandherd der unendlichen Bosheit. Auf jedem Infokanal, den er finden konnte, fernab von seinen schulischen Verpflichtungen, beispielsweise für das aktuelle Thema im Fach Geschichte zu studieren.

Der junge Mann beschäftigt sich aus reinem Interesse schon seit Jahren mit den Texten aus jener Zeit. Oft hatte er stundenlang seinem Großvater zugehört, wenn dieser aus der russischen Gefangenschaft erzählte. Er fragt sich oft, warum sich junge Leute heutzutage nicht frei fühlen.

„Eingeschlossen sein ist relativ“, denkt er sich dann. Eingesperrt in einem Straflager zum Einen, gefangen in der Welt mit enormem Druck in dieser Zeit zum Anderen. Die Suche nach vollkommener Freiheit für einen Menschen beschäftigt Andreas. Mitläufer auf seiner Schule sehen Anarchie als Lösung an. Über so etwas kann er höchstens noch lachen.

„Frei sein bedeutet, an Gott zu glauben“, sagen strenger erzogene Mitschüler. Ein weiteres Problem stellen für ihn junge Leute dar, die behaupten, dass einem Drogen dazu verhelfen, völlig loszulassen.

Vor Kurzem hat Andreas mit seiner Freundin Schluss gemacht. Er konnte es nicht mehr ertragen, nicht einmal mit anderen Frauen sprechen zu dürfen, ohne von ihrer Eifersucht geplagt zu werden.

Mehr oder weniger hat er auch seine Hoffnungen in die Politik aufgegeben. An der Korkpinnwand seines Appartements hat er Schlagwörter aufgehängt:

„Bereicherung, Betrug, Religionsfreiheit, Demonstrationen, Eurokrise, Überwachungsstaat.“

Er sieht in allen Bereichen Parallelen. „Der Stärkere überlebt“, antwortete er seiner Lehrerin in jeder Unterrichtsstunde bei Allem, mit dem sie ihm kam.

Andreas möchte gerne intensiver leben. Wenn er die deutsche Nationalhymne hört, kann er sich nicht damit identifizieren. Vor dem Einschlafen trifft ihn der Text oft wie ein Blitz.

Einigkeit – Wessis und Ossis werden immer noch getrennt angesehen, das fängt bei Gehältern an und endet des Öfteren in Fußballstadien. „Wie soll man mit dieser Basis ein funktionierendes, vereintes Europa erschaffen?“

Recht – „Ämter verheimlichen wirklich Bedürftigen Leistungen, weil diese nicht alle Gesetzestexte kennen. Menschen in harten Dienstleistungsberufen verdienen Mindestlöhne, haben schwache Gewerkschaften und Überstunden fallen unter den Tisch. Teenager träumen vermehrt von einer Karriere als „Star““, als sich Gedanken über eine solide Berufsausbildung zu machen.“

Freiheit – Andreas´ Lieblingsthema.

„Ich habe jetzt als junger Mensch ein Buch geschrieben“ , sagt er zu einer Journalistin der Lokalzeitung.

„Es steht in den Regalen und dort wird es wohl bleiben!“, fügt er hinzu.

„Wenn du hier in Oberbayern dein Kind nicht katholisch taufen lässt, wirst du auf dem Dorf schief angeschaut. Wer redet da von Religionsfreiheit? Im krassen Gegensatz dazu entstehen in den großen Städten Moscheen. In arabischen Staaten dürfen Frauen verbrannt werden, nicht aber ein Buch namens Koran. Wo sind die Prioritäten?

„Warum sind so viele gegeneinander und predigen miteinander?“, fragt er sich.

Frei sein – „Es bedeutet loslassen, oftmals auch von Gewohnheiten, Süchten und Überzeugungen. Anderen zuhören, die schönen Dinge intensivieren, das Ganze zu verbinden und zur Kenntnis nehmen, dass sich die meisten damit schwer tun. Freiheit bedeutet für Andreas:

„Endlich aufhören, sich so viele Gedanken zu machen, andere Meinungen zu akzeptieren und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Die Menschen sind niemals komplett frei, denn es gibt immer wieder Gegenwind. Egal ob in Europa, Afrika oder Asien. Die Ziele sind auf Grund der Lebensumstände nur anders gesteckt. Für mich ist Freiheit grenzenlos. Wir sind Menschen und durch die Instinkte Essen, Schlafen und Vermehrung nicht mehr befriedigt. Wir brauchen mehr! Wir haben ein Sprachzentrum für ein anderes, erweitertes Denken entwickelt. Wir lieben unseren Ursprung, die Eltern, wir testen das andere Geschlecht teilweise wahllos aus. Die Triebe beeinflussen evolutionär begründet unser Sexleben, das leider nicht mehr oft von Liebe geprägt ist“

Andreas ist jetzt an einem Punkt angelangt, seine persönliche Gelassenheit zu finden. Er hat erkannt, dass er in einer Epoche lebt, in der er sich im Gegensatz zu seinen Vorfahren selbst verwirklichen kann. Er darf hier sagen, was er denkt, auch wenn es teilweise auf negative Resonanz stößt. Er beobachtet das Leben der Anderen und den Trubel. Danach setzt er sich in die Natur  und schreibt sich alle Sorgen vom Leib. Ein anderer würde es eventuell in einem selbstgemachten Lied verarbeiten, ein Dritter ein aussagekräftiges Bild zeichnen. Sein Rezept lautet also:

Kreativität, mach was du willst, nur mache es. Passe dich nicht an und falle durch Extravaganz auf. Denn deine Gedanken sind frei, spiegeln sie sich in deiner Erschaffung wider, gibst du deiner Freiheit Ausdruck. Dieses Land gibt mir die Möglichkeit, in einigen anderen käme ich in Haft. Doch hinter verschlossenen Türen wäre immer noch mein freier Gedanke, meine Kraft.“

Einigkeit und Recht und Freiheit, es gibt nirgends auf der Welt eine  aussagekräftigere Hymne. Doch viele Menschen  leben es nicht aus, obwohl sie es könnten. Bleibe dir selbst treu und überwinde den Schmerz, den jeder Mensch kennt. Ansonsten würden nicht so viele zu Hilfsmitteln greifen. Ein glücklicher Moment löscht oft hunderte Schlechte einfach aus.

Wir sind auch nur Tiere, die den Moment auskosten und nur angriffslustig werden, wenn es um die Existenz geht. Wer sein Gehirn des Homo sapiens mit den Urtrieben unserer Affen vereinbaren kann, wird frei sein. Für einen Weltfrieden ist es zu spät. Die sogenannte Intelligenz hat uns das Gefühl des Hasses beschert. Die Religion hat ihren Rest dazu gegeben. Religion ist das Mittel,  um den Menschen zu vergiften. Ungefragt leiden die meisten unter dieser Qual, dieser Unfreiheit.

Ein Aufbürden von veralterten Ansichten, Auslöser der meisten Kriege.. Diese Leute sind nicht frei, sie sind eingesperrt erzogen und eingepfercht in ihre Denkensweise.

Andreas sagt: „Nur der Atheismus und der Versuch, gut zu sein wird die Gemeinschaft der Erde, den Frieden und die Freiheit noch retten können.“

Denn der Spruch „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ findet auf keinem Kontinent eine Bestätigung.  „Leben und leben lassen“ ebenso wenig.

Universum (Zeus)

Ich habe das Universum erschaffen und sehe eine Karte dieser Erde. Die Menschen haben darin Grenzen eingezeichnet, künstliche Barrieren. Die einzelnen Länder haben eine eigene Farbe, dass man sie voneinander unterscheiden soll. Politische Linien, geographische Trennungen durch Flüsse und Gebirge. Wahrscheinlich haben sie jenseits davon noch nie mit einem dortigen Bewohner richtig gesprochen. Sie halten sich an Erzählungen und Klischees der Medien und anderer Zeitgenossen.

Wer nicht verreist, ohne die Gegend in ihrem Ursprung und der Einheimischen kennenlernen zu wollen, sollte am Besten zu Hause bleiben und so weitermachen und denken, wie er es bisher getan hat. Die Erde ist ein wunderschöner und vielseitiger Planet. Im Grunde genommen auch die Menschen, die darauf leben. Ich freue mich, dass durch die Zuwanderung bei uns das Land ein bisschen bunter wird und wir uns vermischen. Einige denken, dass Multi Kulti nicht funktioniert auf Grund von Religionen oder sonstigen Weltanschauungen. Seltsamer Weiße sind das immer diejenigen, die sich mit Asylbewerbern und Flüchtlingen gar nicht unterhalten, weil sie nicht einmal ein paar Brocken Englisch beherrschen. Sie bleiben unter sich, unterstellen das aber in Form von Ghettoisierung denen, die ihnen fremd sind.

Sie scheren alles über einen Kamm und werden wütend, wenn sich vom Krieg gezeichnete Leute hierzulande mit Fleiß etwas aufbauen wollen. Der Neid steht ihnen ins Gesicht geschrieben, das sie auf Grund ihrer eigenen Dummheit nichts zu Stande gebracht haben. Daher schüren sie immer weiter Hass. Selbst aber erwarten sie, dass sie im Urlaub willkommen geheißen werden und die Gastgeber womöglich ihre unwichtige Sprache auch noch verstehen und sprechen sollen.

Wir stammen alle von denselben Vorfahren ab, die durch Evolution entstanden sind. Der Mensch ist immer gewandert, von Ort zu Ort, ansonsten hätte er sich nicht weiterentwickeln können. Diese Spießbürger, die nicht vom Fleck kommen sind im Geiste nie vorangekommen, das merkt man schon, wenn man ihnen in die Augen sieht. Nationalisten, Konservative und Patrioten sind der eigentliche Abschaum der Gesellschaft, nicht die um Hilfe bittenden.

Ich habe auf der Weltkarte gerade die Grenzen wegradiert. Was ist geblieben? Weltmeere, Seen, Flüsse, Gebirge und Kontinente. Die Natur. Was ist weggefallen? Ein paar Striche. Ich bin sehr froh, dass ich nicht in Deutschland eingesperrt bin. Die Erde gehört uns nicht und wenn wir so weitermachen wie bisher, stößt sie uns irgendwann weg. Sie hat momentan allen Grund dazu. Was Besseres könnte diesem Planeten in der heutigen Situation ohnehin nicht passieren.


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