Sie gehören zu den renommiertesten “Entsendeorganisationen” für Ärzte weltweit, in Deutschland auf jeden Fall: Die “German Doctors” (ehemals “Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors”). Seit 1983 unterstützt die Gemeinschaft medizinische Projekte in Krisenregionen der Welt, aktuell in Kenia, Sierra Leone, Nicaragua, Philippinen, Bangladesh und Indien, frühere Einsätze führten nach Kolumbien, El Salvador oder Venezuela.
Ich hatte die Gelegenheit, am vergangenen Wochenende in die baden-württembergische Hauptstadt zu reisen, wo alljährlich das Forum der German Doctors stattfindet. Hier gibt es Austausch unter den Erfahrenen, aber es ist auch ein gute Informationsquelle für Novizen. So konnte ich mich mit Interessierten wie gestandenen German Doctors unterhalten.
In den Vorträgen ging es um Medizinisches (die Ebola-Epidemie in Sierra Leone, die das dortige Projekt beinahe zum Scheitern brachte oder die Ausführungen zur Behandlung von Epilepsie unter einfachen Bedingungen), aber auch um die kritische Auseinandersetzung mit uns Ärzten aus anderen Kulturen (Eurozentrismus und die interkulturelle Sensibilität in der Arbeit von Entsendeorganisationen) oder dem Rassismus in der Spendenwerbung. Es waren über hundert Ärzte und Ärztinnen anwesend, die Kommunikation herzlich und familiär. Viele ältere Kolleginnen und Kollegen sind hier anwesend, aber das tut dem Engagement und der Professionalität keinen Abbruch: Während viele Niedergelassene am Ende ihrer Laufbahn Müdigkeit und Resignation zeigen, scheint hier eine neue Aufgabe gefunden, nach der Arbeit in der eigenen Praxis oder Klinik nun wiederholter Einsatz in Afrika oder Asien.
Bei den German Doctors arbeiten übrigens viele Kinderärzte, das fällt auf, die Podiumsdiskussion durfte gleich zwei pädiatrische Kollegen aus Bonn und Bad Vilbel begrüßen, und auch die Vortragenden waren teils Pädiater. Gut für die Arbeit in den Regionen, denn die Kleinsten sind die Gefährdetsten unter den Armen.
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