Es gibt die Generation Golf, die Generation Praktikum und die Generation Y. Die erste ist unpolitisch und materiell ohne Sorgen. Die zweite ist gefrustet und arbeitstechnisch ohne Perspektive. Und die dritte ist gebildet, aber politisch ohne Vertrauen.
Ich meine, noch eine weitere Generation entdeckt zu haben. Die Generation der offenen Tür. Dabei handelt es sich um die heute etwa 20 bis 39-jährigen, die sich einfach nicht mehr festlegen wollen; sich also ständig alle Türen offen halten.
Sie sind weder bereit, sich an einen Partner zu binden, noch an einen Verein, eine Weltanschauung oder einfach nur eine Meinung. „Freiwillige Feuerwehr? Find’ ich klasse. Aber was, wenn ich mal spontan für zwei Monate nach Australien will?“ „Das Jobangebot klingt schon verlockend. Aber Hamburg würde mich auch reizen...“ „Kinder? Können wir doch auch in zwei, drei Jahren noch haben.“
Ich hab das Gefühl, wir befinden uns in einem ständigen Übergangsmodus. Wir warten auf das Leben, während es an uns vorbeizieht. Flexibilität ist unsere Religion. Und das erste Gebot lautet: Warte mal ab, vielleicht kommt ja noch was Besseres.
Aber ich befürchte: Das ist ein Trugschluss. Wir sollten wieder den Mut finden, Türen zu schließen. Denn irgendwo öffnet sich immer eine neue.