Wer sucht, der findet!
Verity Grey ist eine 28-jährige Archäologin und auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch ins schottische Dörfchen Eyemouth. Unterwegs lernt sie den Schotten David kennen, der, wie sich herausstellt, am gleichen Projekt, wie sie, arbeiten wird. Der ehemals hoch angesehene, mittlerweile als Spinner verschriene Archäologe Peter Quinnell lädt Verity ein, mit ihm und seiner kleinen Gruppe, zu der auch Veritys Exfreund Adrian gehört, ein Marschlager der verschollenen römischen neunten Legion auszugraben. Verity nimmt natürlich an, doch bald merkt sie, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht, denn der Geist eines römischen Legionärs scheint im Lager umherzugehen. Außerdem fühlt sie sich stark zu David hingezogen, was Adrian ziemlich sauer aufzustoßen scheint…
Ich muss sagen, dass ich in „Die Geister von Rosehill“ mein Wohlfühlbuch 2011 gefunden habe. Die Geschichte legt sich beim Lesen wie eine wohlig warme Decke um einen herum, man meint die Vöglein zwitschern zu hören und eine schöne Portion Liebe gibt’s auch noch dazu. Und, nein, ich fand diese schottische Lovestory ganz und gar nicht kitschig! Ich fand sie total schön und es gibt in diesem Buch noch so viel mehr außenherum zu entdecken, dass die Liebesgeschichte nur eine Nebenrolle zu spielen scheint. Es wird viel über Archäologie erzählt, wer das mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen! Dazu gibt’s ein bisschen Geistergruseln und Geschichtsunterricht in Sachen römische neunte Legion. Alles Dinge, die das Buch insgesamt für mich zu etwas Besonderem machen.
Der Schreibstil war für mich einfach super zu lesen und ich bin darin versunken. Dabei war er nicht mal sonderlich spannend zu lesen, sondern einfach interessant und sehr bilderreich, so dass ich jeden Grashalm vor Augen hatte, als wäre ich live dabei. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt und Verity führt unglaublich unterhaltsam durch die Vorbereitungen zu den eigentlichen Ausgrabungen, zu denen es erst relativ spät im Buch kommt.
Die Charaktere sind sehr einprägsam und ich konnte sofort jede Person von der Anderen unterscheiden. Verity ist mir total schnell ans Herz gewachsen, denn sie ist ein sympathisches Mädchen, das sich nicht zu schade ist, auch mal im Dreck herumzuwühlen. Nur mit ihrem Slogan „Keine Liebschaften unter Kollegen“ ging sie mir ein wenig auf den Keks. Peter Quinnell ist ein schrulliger alter Professor, den man sofort mögen muss, sobald er seinen ersten Auftritt im Buch gehabt hat. David war mir manchmal zu brav, hat aber dennoch alle Eigenschaften, die mir an einem Mann gefallen könnten. Adrian und Fabia waren ein passendes Paar und sorgten für allerhand Aufmerksamkeit und Abwechslung.
Ich habe mir die etwas günstigere Nivea Sun Sommeredition dieses Buches zugelegt, da es durch das Großteils hellblaue Cover einfach ein Sommerfeeling versprüht hat, das ich gerne mitnehmen wollte. Im unteren Bereich des Covers sieht mein ein schottisches Anwesen am dunkelblauen Meer, welche Stimmung und Thema der Geschichte sehr schön wiederspiegeln.
Wer sich, wie ich, für die Themen Archäologie und Schottland begeistern kann, gerne etwas über historische Fakten lernt und auch mit Geistern in Frauenromanen klar kommt, dem sei „Die Geister von Rosehill“ wärmstens empfohlen!
Die Geister von Rosehill
von Susanna Kearsley Taschenbuch: 432 Seiten Verlag: Piper Taschenbuch (Juni 2011) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3492272347 ISBN-13: 978-3492272346 Originaltitel: The Shadowy Horses
Rezension vom 04.10.2011