Man kann eine Angststörung nicht loswerden – man muss lernen, damit zu leben. Immer wieder werde ich mit dieser Aussage konfrontiert. Ich halte diese Aussage für FALSCH. Gäbe es eine Steigerung von „falsch“ so ist das nicht nur die „falscheste“, sondern auch eine der gefährlichsten Aussagen.
Warum das so ist und was Dir wirklich helfen kann, um eine Angststörung zu überwinden – darum soll es in diesem Beitrag gehen.
Warum kann ich mit Gewissheit sagen, dass das nicht stimmt?
Weil ich die Angststörung selbst hinter mir gelassen habe und mittlerweile auch dem einen oder anderen dabei geholfen habe, eine Angststörung vollkommen zu überwinden.
Was mich auf die Palme bringt…
Immer wieder erzählt man mir, dass ein Therapeut gesagt hat, man könne nur lernen mit der Angststörung zu leben, diese aber nicht überwinden und das treibt mich zur Weißglut.
Ich habe das nicht selbst erlebt. Keiner meiner Therapeuten, die ich kennengelernt habe (vor allem während meines Kuraufenthalts waren das einige) hat so etwas gesagt.
Wäre dem so gewesen, hätte ich wohl noch am selben Tag meine Koffer gepackt.
Für den Therapeuten ist das doch angenehm, kann er doch nicht am Erfolg bzw. Misserfolg gemessen werden. Er sagt durch die Blume: „Eigentlich kann ich Dir nicht wirklich helfen. Also sei nicht enttäuscht, dass die Therapiestunden Zeitverschwendung sind.“
So jedenfalls würde ich eine solche Aussage deuten und das bringt mich auf die Palme.
Man kann die Betroffenen verstehen…
Wenn Betroffene diese Aussage tätigen, man könne nur lernen, mit einer Angststörung (besser) zu leben, ist das verständlich. Vielleicht leidet man schon jahrelang an einer Angststörung und hat auch schon einiges versucht, möglicherweise auch eine Therapie ohne Erfolg hinter sich gebracht.
Kein Wunder also, dass man dann verzweifelt ist und zu dem (Trug-)Schluss gelangt, man kann nur lernen, mit dieser übertriebenen Angst zu leben.
Wenn man allerdings zu dieser Überzeugung gelangt, ist es schwer bis unmöglich, eine Angststörung zu überwinden.
Warum? Weil man kaum bereit für die notwendigen Schritte sein wird. Wozu auch, wenn man davon ausgeht, dass doch nichts helfen kann?
Warum hat bisher nichts geholfen?
Möglicherweise wurde diese Überzeugung Dir von einem Therapeuten eingeflüstert. Vielleicht hast Du das eine oder andere versucht und wurdest dafür nicht belohnt. Das habe ich bereits erwähnt.
Aber warum hat bislang nichts geholfen?
„Die Gefahr der Ablenkung“ – so lautet die Überschrift dieses Artikels und das gilt für zweierlei Dinge.
Zum einen gehen viele Betroffene immer wieder zum Arzt, weil sie trotz aller ärztlicher Entwarnungen eine körperliche Ursache befürchten.
Dadurch wird man vom eigentlich Problem – der Angststörung – abgelenkt. So lange man eine körperliche Erkrankung als Ursache in Erwägung zieht, ist man nicht bereit für die notwendigen Schritte.
Und wenn man dann davon überzeugt ist, dass man an einer Angststörung leidet, legt man den Fokus oft allein auf die Angst an sich und das ist ein riesengroßer Fehler.
Es ist die Angst, die man loswerden will. Es sind die Symptome, die Angst machen, die man nicht mehr haben will.
Und so konzentriert man sich darauf, die Angst und die Symptome nach Möglichkeit zu reduzieren.
Dabei ist die Angststörung oftmals selbst nur ein Symptom und für jedes Symptom gibt es eine (oder mehrere) Ursachen.
Es ist wie bei einer Erkältung: Du kannst die Symptome wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen unterdrücken, indem Du eine Aspirin einwirfst. Damit fühlst Du Dich ein wenig besser.
Die Ursache besteht jedoch in Viren oder Bakterien und letztlich wirst Du die Erkältung los, weil Dein Immunsystem diese Erreger bekämpft, nicht wegen der Tablette.
Wir können lernen, die Angst zu reduzieren, schneller aus einer Panikattacke herauszukommen und besser mit der Angst umzugehen. Sicherlich steigert das die Lebensqualität.
Aber die Angststörung wird nicht überwunden. Wie das Aspirin, das nur die Erkältungssymptome unterdrückt, wird die Angststörung (zeitweise) gedämpft.
Die Ursache für die Angststörung ist nicht die Angststörung
Um eine Krankheit zu überwinden, muss die Ursache behandelt werden. Und eine Angststörung ist auch nichts anderes als eine psychische Erkrankung.
Die Ursache für eine Wirkung kann wohl kaum die Wirkung selbst sein. Oder anders ausgedrückt: Die Ursache für die Angststörung ist nicht die Angststörung selbst.
Legt man den Fokus nur auf die Angst an sich, ist man auf dem Holzweg. Du wirst vom eigentlichen Problem, von den wahren Ursachen abgelenkt.
Und das ist der Grund, weshalb so viele Betroffene irgendwann der Meinung sind, man könne eine Angststörung nicht vollständig überwinden.
Nun willst Du sicher wissen, was als mögliche Ursachen in Frage kommen. Die Antwort darauf bekommst Du in diesem Artikel. Klicke hier, um weiterzulesen.