Es kam alles anders. Wenn der Körper nicht so will wie der Kopf.
Insgesamt 10 Wochen vorzeitige Wehen hinterlassen ihre Spuren. Der ganze Körper schmerzte, Die Bauchdecke, der Bauchnabel (Verdacht auf Nabelbruch), die Rippenbogen etc.
Mein CTG zeigt nochmal, wie sogar das CTG-Gerät an seine Grenze kommt (Die Grenze liegt übrigens bei 127). Trotz der durchgehenden Schmerzen blieb der Muttermund dicht, der Kopf hängt im Becken. Der Puls des Babys wurde niedriger und die Schmerzen für mich unerträglich. So entschied man, Olli zu holen.
Hilfe, ein Kaiserschnitt. Wir wurden über die Risiken aufgeklärt und davon gibt es eine Menge. Aber es gab kein Zurück mehr. Raus muss er ja schließlich.
Im vollen Bewusstsein über die Risiken, entschieden wir uns nicht mehr länger zu warten. Wir mussten um 06:30 Uhr in die Klinik kommen, wichtig war hierbei, dass ich nüchtern war. Die letzte Mahlzeit sollte 12 Stunden zurückliegen. Mein Klinikkoffer wurde bereits in mein späteres Krankenzimmer gebracht und ich und Alex gingen richtung Kreißsaal. Ich war sehr ängstlich und nervös und froh ihn an meiner Seite zu wissen!
Während der Vorbereitung auf die OP durfte er allerdings nicht anwesend sein.
Mir wurde ein Blasenkatheter gelegt. Diese Prozedur empfand ich als äußerst unangenehm, jedoch nicht als übermäßig schmerzhaft! Während dieses Vorgangs lief nebenbei das CTG. Ich bekam wieder heftige Wehen. Der Puls des Babys fiel von 160 auf 75 und das Gerät schlug Alarm. Ich geriet etwas in Panik. Scheinbar wurde mein Baby durch die starke Wehen und aufgrund der Tatsache, dass ich auf dem Rücken liege nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Ärztin handelte sofort. Sie legte mich auf die Seite und ich wurde sofort in den OP Raum gefahren. Ich musste mich auf den OP Tisch setzen. Ein Bein links runter und ein Bein rechts runter, den Rücken zu einem Katzenbuckel krümmen. Mein Rücken wurde desinfiziert und der Zugang für die Narkose gelegt. Die Anästhesistin musste drei Mal Stechen. Um das Baby nicht weiter in Gefahr zu bringen wollte man mich nicht gerade in die Rückenlage legen. Der OP Tisch wurde mit einer leichten Neigung zur linken Seite eingestellt. Um mich herum standen 8 Leute die darauf warteten, dass es losging. 2 Anästhesistinnen, die Chefärztin, die Assistenzärztin, zwei OP Assistenten, eine Hebamme und der Kinderarzt. Ich verlor das Gefühl ab unterhalb des Bauchnabels. Erst zu diesem Zeitpunkt durfte mein Mann in den OP kommen. Er setzte sich links neben meinen Kopf, hielt meine Hand und streichelte mir immer wieder über den Kopf. Die Nervosität war auch ihm anzusehen. Das letzte, was ich tat, war es den Kinderarzt zu bitten, dass er gut auf mein Baby aufpasst. Dann bat ich meinen Mann darum mir irgendetwas zu erzählen.
Es ging los. Ich spürte keinen Schmerz, jedoch spürt man deutlich die Hände der Ärzte. Das Aufschneiden dauerte nur wenige Minuten, die mir trotzdem wie eine Ewigkeit vorkamen. Ich konnte es nicht erwarten die ersten Schreie meines Sohnes zu hören und ihn gesund zu wissen. Die Ärztin sagte: "gleich ist er hier" und dann ging es rund. Mein Körper wackelte heftig von rechts nach links. Sie versuchten das Kind herauszuziehen. Eine Person pumpte mir heftig auf den Oberkörper und eine andere zog unter starkem Rütteln das Kind heraus. Schreie. Ich hörte mein Baby schreien und war tierisch erleichtert. Er ist da! Der Kinderarzt zeigte ihn mir kurz und wir durften ihm einen Kuss geben. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön! Mein Baby und mein Mann verliesen den Raum und ich wurde zugenäht. Ich denke insgesamt dauerte der Kaiserschnitt ca. 45-60 Minuten.
Meine Hebamme fuhr mich in meinem Krankenbett zu meinem Mann und meinem Kind. Wenn ich nicht gelegen wäre, hätte der Anblick mich umgehauen! Mein Mann oben ohne, mein nacktes süßes kleines Wunder auf ihm drauf, mit einer wärmenden Decke ummantelt. Er schrie nicht. Beide genossen das erste Kuscheln. Die Hebamme nahm mein kleinen Sohn Olli vom Papa weg und legte ihn mir an die Brust. Sein Saugreflex funktionierte und ich stillte das erste Mal mein Baby. Ich kann es nicht beschreiben. Ein einzigartiges Gefühl. Mein perfektes, gesundes Baby saugte an meiner Brust und ich konnte nichts sagen. Ich genoss es wahnsinnig und war überglücklich. Der Körper funktionierte trotz der ganzen Komplikationen und bescherte mir einen gesunden kleinen Menschen. Mein kleinen Menschen. Wir kuschelten Stundenlang.
Die darauffolgenden Tage wurden für mich sehr anstrengend. Die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt sind nicht zu unterschätzen. Wir blieben 4 Nächte, also 5 Tage im Krankenhaus.
Tag 1. Kuscheln im Bett, Besuch der Eltern. Richtig Stillen lernen.
Tag 2. Aufstehen! Der Blasenkatheter wurde gezogen und ich somit gezwungen mein Bett unter starken Schmerzen zu verlassen. Wickeln lernen, stillen und jede Menge Besucher. Ein Krankenhaus ist scheinbar kein Ort zum Erholen. ;)
Tag 3. Selbstständig duschen. Was für ein Meilenstein! Gelbsucht Baby Olli. Sein Bilirubin Wert ist zu hoch, mein Baby hat sich verfärbt. Olli war sehr schlapp, beim Stillen schlief er meist nach wenigen Minuten ein. Für Kinder mit Gelbsucht ist es sehr wichtig, ausrechend zu essen. Daher musste ich, bis der richtige Milcheinschuss kam, zufüttern.
Tag 4. Der Milcheinschuss kam und ich pumpte meine Milch für Olli ab. Damit er möglichst viel trank bevor er einschlief. Das Saugen an der Brust war für ihn zu anstrengend.
Tag 5. Ollis Gelbsuchtwerte wurden erheblich besser, Olli fitter und ich durfte ihn endlich wieder anlegen, so wie sich die Natur das ausgedacht hat. :) Gelb ist er allerdings nach wie vor, bis die Haut die Stoffe abbaut, dauert es noch ein paar Tage.
Entlassung aus dem Krankenhaus. Endlich Zuhause mit meiner Familie!
Die Zeit im Krankenhaus war sehr stressig und ein Kaiserschnitt kein Spaziergang. Ich hoffe, ich erhole mich daheim schnell.
Mein Mann hat ab dem Geburtstag des kleinen 14 Tage Urlaub und hilft mir wo er kann. Ich habe mit meinem Sohn sehr viel Glück, er ist ein sehr braves, entspanntes Baby. Im Moment sieht sein Tag so aus. Schlafen, Essen, Wickeln, Schlafen. :) Er schreit so gut wie überhaupt nicht. Das kann sich allerdings laut meiner Hebamme noch ganz schnell ändern.
Jetzt heißt es erstmal daheim ankommen, sich kennenlernen und die erste Zeit genießen!
Insgesamt 10 Wochen vorzeitige Wehen hinterlassen ihre Spuren. Der ganze Körper schmerzte, Die Bauchdecke, der Bauchnabel (Verdacht auf Nabelbruch), die Rippenbogen etc.
Mein CTG zeigt nochmal, wie sogar das CTG-Gerät an seine Grenze kommt (Die Grenze liegt übrigens bei 127). Trotz der durchgehenden Schmerzen blieb der Muttermund dicht, der Kopf hängt im Becken. Der Puls des Babys wurde niedriger und die Schmerzen für mich unerträglich. So entschied man, Olli zu holen.
Hilfe, ein Kaiserschnitt. Wir wurden über die Risiken aufgeklärt und davon gibt es eine Menge. Aber es gab kein Zurück mehr. Raus muss er ja schließlich.
Risiken bei einem Kaiserschnitt:
Infektionsrisiko
Risiko, dass sich die Wunde mit Bakterien infiziert und entzündetGewebeverletzungen
Verletzungen an Blase, Darm, Gebärmutter oder Blutgefäßen. Mögliche Folgen sind Narbenbildung, Verwachsungen, bis hin zur Entfernung der GebärmutterWundheilungsstörungen
Wenn die Wundnähte (vor allem die Außennaht) schlecht verheilt, können sich schmerzende und ästhetisch störende Narben bilden.Komplikationen durch das Narkosemittel
Bei Allergien auf Medikamente können Reaktionen wie Übelkeit oder Hautausschläge auftreten.Thromboserisiko
Wie bei jeder Operation erhöhen die unvermeidliche Verletzung von Blutgefäßen und die anschließende Bettruhe die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bildenIm vollen Bewusstsein über die Risiken, entschieden wir uns nicht mehr länger zu warten. Wir mussten um 06:30 Uhr in die Klinik kommen, wichtig war hierbei, dass ich nüchtern war. Die letzte Mahlzeit sollte 12 Stunden zurückliegen. Mein Klinikkoffer wurde bereits in mein späteres Krankenzimmer gebracht und ich und Alex gingen richtung Kreißsaal. Ich war sehr ängstlich und nervös und froh ihn an meiner Seite zu wissen!
Während der Vorbereitung auf die OP durfte er allerdings nicht anwesend sein.
Mir wurde ein Blasenkatheter gelegt. Diese Prozedur empfand ich als äußerst unangenehm, jedoch nicht als übermäßig schmerzhaft! Während dieses Vorgangs lief nebenbei das CTG. Ich bekam wieder heftige Wehen. Der Puls des Babys fiel von 160 auf 75 und das Gerät schlug Alarm. Ich geriet etwas in Panik. Scheinbar wurde mein Baby durch die starke Wehen und aufgrund der Tatsache, dass ich auf dem Rücken liege nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Ärztin handelte sofort. Sie legte mich auf die Seite und ich wurde sofort in den OP Raum gefahren. Ich musste mich auf den OP Tisch setzen. Ein Bein links runter und ein Bein rechts runter, den Rücken zu einem Katzenbuckel krümmen. Mein Rücken wurde desinfiziert und der Zugang für die Narkose gelegt. Die Anästhesistin musste drei Mal Stechen. Um das Baby nicht weiter in Gefahr zu bringen wollte man mich nicht gerade in die Rückenlage legen. Der OP Tisch wurde mit einer leichten Neigung zur linken Seite eingestellt. Um mich herum standen 8 Leute die darauf warteten, dass es losging. 2 Anästhesistinnen, die Chefärztin, die Assistenzärztin, zwei OP Assistenten, eine Hebamme und der Kinderarzt. Ich verlor das Gefühl ab unterhalb des Bauchnabels. Erst zu diesem Zeitpunkt durfte mein Mann in den OP kommen. Er setzte sich links neben meinen Kopf, hielt meine Hand und streichelte mir immer wieder über den Kopf. Die Nervosität war auch ihm anzusehen. Das letzte, was ich tat, war es den Kinderarzt zu bitten, dass er gut auf mein Baby aufpasst. Dann bat ich meinen Mann darum mir irgendetwas zu erzählen.
Es ging los. Ich spürte keinen Schmerz, jedoch spürt man deutlich die Hände der Ärzte. Das Aufschneiden dauerte nur wenige Minuten, die mir trotzdem wie eine Ewigkeit vorkamen. Ich konnte es nicht erwarten die ersten Schreie meines Sohnes zu hören und ihn gesund zu wissen. Die Ärztin sagte: "gleich ist er hier" und dann ging es rund. Mein Körper wackelte heftig von rechts nach links. Sie versuchten das Kind herauszuziehen. Eine Person pumpte mir heftig auf den Oberkörper und eine andere zog unter starkem Rütteln das Kind heraus. Schreie. Ich hörte mein Baby schreien und war tierisch erleichtert. Er ist da! Der Kinderarzt zeigte ihn mir kurz und wir durften ihm einen Kuss geben. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön! Mein Baby und mein Mann verliesen den Raum und ich wurde zugenäht. Ich denke insgesamt dauerte der Kaiserschnitt ca. 45-60 Minuten.
Meine Hebamme fuhr mich in meinem Krankenbett zu meinem Mann und meinem Kind. Wenn ich nicht gelegen wäre, hätte der Anblick mich umgehauen! Mein Mann oben ohne, mein nacktes süßes kleines Wunder auf ihm drauf, mit einer wärmenden Decke ummantelt. Er schrie nicht. Beide genossen das erste Kuscheln. Die Hebamme nahm mein kleinen Sohn Olli vom Papa weg und legte ihn mir an die Brust. Sein Saugreflex funktionierte und ich stillte das erste Mal mein Baby. Ich kann es nicht beschreiben. Ein einzigartiges Gefühl. Mein perfektes, gesundes Baby saugte an meiner Brust und ich konnte nichts sagen. Ich genoss es wahnsinnig und war überglücklich. Der Körper funktionierte trotz der ganzen Komplikationen und bescherte mir einen gesunden kleinen Menschen. Mein kleinen Menschen. Wir kuschelten Stundenlang.
Die darauffolgenden Tage wurden für mich sehr anstrengend. Die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt sind nicht zu unterschätzen. Wir blieben 4 Nächte, also 5 Tage im Krankenhaus.
Tag 1. Kuscheln im Bett, Besuch der Eltern. Richtig Stillen lernen.
Tag 2. Aufstehen! Der Blasenkatheter wurde gezogen und ich somit gezwungen mein Bett unter starken Schmerzen zu verlassen. Wickeln lernen, stillen und jede Menge Besucher. Ein Krankenhaus ist scheinbar kein Ort zum Erholen. ;)
Tag 3. Selbstständig duschen. Was für ein Meilenstein! Gelbsucht Baby Olli. Sein Bilirubin Wert ist zu hoch, mein Baby hat sich verfärbt. Olli war sehr schlapp, beim Stillen schlief er meist nach wenigen Minuten ein. Für Kinder mit Gelbsucht ist es sehr wichtig, ausrechend zu essen. Daher musste ich, bis der richtige Milcheinschuss kam, zufüttern.
Tag 4. Der Milcheinschuss kam und ich pumpte meine Milch für Olli ab. Damit er möglichst viel trank bevor er einschlief. Das Saugen an der Brust war für ihn zu anstrengend.
Tag 5. Ollis Gelbsuchtwerte wurden erheblich besser, Olli fitter und ich durfte ihn endlich wieder anlegen, so wie sich die Natur das ausgedacht hat. :) Gelb ist er allerdings nach wie vor, bis die Haut die Stoffe abbaut, dauert es noch ein paar Tage.
Entlassung aus dem Krankenhaus. Endlich Zuhause mit meiner Familie!
Die Zeit im Krankenhaus war sehr stressig und ein Kaiserschnitt kein Spaziergang. Ich hoffe, ich erhole mich daheim schnell.
Mein Mann hat ab dem Geburtstag des kleinen 14 Tage Urlaub und hilft mir wo er kann. Ich habe mit meinem Sohn sehr viel Glück, er ist ein sehr braves, entspanntes Baby. Im Moment sieht sein Tag so aus. Schlafen, Essen, Wickeln, Schlafen. :) Er schreit so gut wie überhaupt nicht. Das kann sich allerdings laut meiner Hebamme noch ganz schnell ändern.
Jetzt heißt es erstmal daheim ankommen, sich kennenlernen und die erste Zeit genießen!