Altwerden ist nichts für Feiglinge. Das weiß man spätestens, seitdem diese Erkenntnis einmal von dem 2014 verstorbenen Joachim Fuchsberger schlagzeilenwirksam zum Besten gegeben wurde. Und in der Tat, das Leben ist hart. Das beklagen sogar schon Mitvierziger, wie der ZEIT-Journalist Tillmann Prüfer, der im jüngsten ZEITmagazin MANN davon ein Lied singt. Jedenfalls hatte sich Prüfer an einem Tag, wie er es selbst formuliert, „überschätzt und war einfach so 20 Kilometer gelaufen.“ Am nächsten Tag war sein Knie dick. Der Arzt sagte, er hätte eine Schleimbeutelentzündung, was den Journalisten fix und fertig gemacht hat. Denn seine „Sportverletzung“, die bei anderen so etwas ist, „wie es eine Kriegsverletzung einmal war“, „ein Handicap, das einen in der sozialen Achtung steigen lässt“, ja seine Sportverletzung hatte „einen so ekligen Namen, dass man niemandem davon erzählen mag.“ Das ist in der Tat tragisch, vor allem weil Prüfer den Verdacht hat, dass Sport für alternde Männer – neben der sozialen – noch eine andere Funktion hat: „Wir können den natürlichen Verfall unseres Körpers kaschieren, indem wir ihn als eine nicht endende Folge von Sportverletzungen tarnen.“ Das ist sicher ein interessanter Ansatz, der allerdings nicht ohne ein gewisses Risiko ist. Denn „Sport ist Mord“, hat es Winston Churchill auf zumindest seinen Punkt gebracht. Was soll ich sagen? Ich halte es da mehr mit Udo Jürgens, für den mit sechsundsechzig Jahren noch lange nicht Schluss war. Zwar spielte in dem gleichnamigen Song Sport auch keine Rolle, aber immerhin ging der Protagonist mit Oma in einer Diskothek rocken. Meine bessere Hälfte und ich haben es diesbezüglich besser, wir brauchen keine auswärtige Bespaßung. Wir haben unsere Enkelsöhne, die uns auf Trab halten, was ganz sicher die beste aller Alternativen ist.