Mit lautem Hallo und oftmals noch mit lauterem Feuerwerk wurde das neue Jahr begrüßt, freudig und Gläser schwenkend gingen die Menschen aufeinander zu und ließen gute Wünsche auf den anderen nieder rieseln; also alles in allem eine großartige Feier und jeder nach seinem Geschmack. Neben all den guten Wünschen, gab es auch Vorhaben für das neue Jahr, die im Brustton der Überzeugung dargebracht wurden, denn nun sollte alles besser oder vor allen Dingen anders werden. Der Überschwang der Sektlaunen ist verweht, der Alltag fasst wieder Fuß und auch die wirklich gut gemeinten Änderungsvorhaben wurden bereits vom inneren Schweinehund angefressen, wenn nicht sogar schon aufgefressen. Nüchternheit ist eingekehrt und was von all dem Neubeginn übrig geblieben ist, ist die Änderung der Jahreszahl im Datum, über die man beim Schreiben so am Jahresanfang noch ein wenig stolpert; doch auch das ist eher sekundär, da einem diese Stolpersteine der Computer auch noch abnimmt. Tja, und wenn man sich so den Alltag genau anschaut, so bemerkt man, dass der euphorische Schwung verpufft ist; es geht weiter im Hamsterrad der ‚Normalität’. Doch noch hallt, wenn vielleicht auch verhalten, die Euphorie, die Freude in uns nach und wir könnten die Aufbruchstimmung für uns nutzen, nutzen unsere Sinne zu schärfen um wohlbekanntes auch wieder neu zu entdecken. Den Partner oder die Partnerin nicht als gegeben zu sehen, bei den Kindern genau hinzuhören und hinzuschauen, aber vor allen Dingen uns selbst mal wieder gut hinzuschauen. Um unseren Träumen ein wenig näher zu kommen, diese auf den Weg zur Realisierung zu bringen. Aber uns auch von unnötig gewordenem Ballast zu befreien. Alles keine leichte Aufgabe, nichts was man so mit links bewerkstelligen kann, doch vielleicht ein Weg auf den man sich so mal machen kann. Man muss nicht auf den Lottogewinn warten, wenn er denn überhaupt kommt, nein, man kann seine eigenen Gewinne einfahren; nur klopfen die nicht mal so an die Haustür, nein, dafür muss man selbst aktiv werden. Und vielleicht ist es gerade die eigene Kreativität, die gerade jetzt gefragt ist, um an so manchem Weg des Lebens etwas zu justieren. Es sind nicht die großen Vorhaben, die so nötig sind, um sich Gefühle des Glücks, der Zufriedenheit zu holen; nein, oftmals sind es die kleinen Dinge, die einem das Gefühl geben, ‚HALLO’, das war doch klasse. Solche selbst geschaffenen Hochs bereichern uns, stärken uns bei so manchem Tief, und stärken auch unser Umfeld. Natürlich können wir uns auch den ganzen Tag beklagen, das Wetter ist mies, die Wirtschaftslage nicht besser und der Arbeitsmarkt ist eine Katastrophe, na, und da gibt es bestimmt noch so diverse Dinge, die zu beklagen sind; doch letztendlich machen uns all diese Klagen und heruntergezogenen Mundwinkel, eher trübsinnig und dazu noch völlig inaktiv. Tja, und eine Veränderung findet so auch nicht statt. Also sollten wir uns auf die Strümpfe machen …
„Aber was soll ich denn machen“, höre ich da schon wieder recht resigniert. Nun, wenn schon viele Pfade ausgetreten sind, wie wär’s dann mal mit ganz neuen? So, könnte die Hundertste Bewerbung mal ganz anders aussehen wie: „Sie wollen den Erfolg ihres Unternehmens steigern?, nun, mit mir als Mitarbeiter könnte es in diesem Jahr klappen … .“ Oder man will den quengligen Nachbarn von seiner Nerv-Liste streichen, so könnte man einfach mal beschließen, sich nicht auf den Streit einzulassen, sondern ihm mit ausgesuchter Höflichkeit zu begegnen. Das spart vielleicht Nerven und kann auch noch Spaß machen. Tja, und wenn man wirklich was bewegen will, nun, dann sollte man genau dorthin gehen, wo man mit anderen was bewegen kann, das bringt vielleicht die Sache selbst in Schwung und stärkt das Selbstbewusstsein. Es gibt so viele Dinge, die anzufangen wären, natürlich kann man nicht alles in die Tat umsetzen, doch was einem so dringend auf der Seele liegt, nun, dem könnte man doch mit Kreativität und Ausdauer entgegentreten und wenn man sich einen langen Atem zu billigt, dann, ja dann, stellt sich bestimmt auch ein Erfolg ein. Vielleicht sieht dieser Erfolg dann nicht so aus wie man sich das am Anfang so dachte, aber auch Erfolgsbilder verändern sich.
Auf welchem Feld man auch immer sich weiterentwickeln will, ohne den ersten Schritt durch uns selbst wird es nicht gelingen. So ist doch der Schwung, der uns ins neue Jahr gebracht hat, durchaus dazu angetan, ihn zu weiteren Aktionen zu nutzen. Also machen wir uns auf den Weg unserer Entwicklung, immer im Gepäck die Neugier auf uns selbst und das was so uns begegnet.
Bild 1: Mit Schwung – Quelle: diepresse.com · Bild 2: In Schwung kommen – Quelle: pfarre-gfoehl.at