Kulturelle Themen, Traditionen, politische Intrigen, detaillierte grausame Erzählungen von Schlachten und Kriegen – alle diese Einzelheiten garantieren fulminante Unterhaltung auf höchstem Niveau.
Nun hat Rebecca Gable sich der deutschen Epoche zugewandt. In dem Roman „Das Haupt der Welt“ spielen die Ereignisse um König Otto I., die nun im zweiten Titel: „Die fremde Königin“ fortgesetzt werden.
Wer den Stil der Autorin über die Jahre mitverfolgt hat, weiß, dass die Autorin ein Garant für Spannende Unterhaltung ist. Sprachlich einwandfrei, mit bestens sortierten Rechercheergebnissen fokussiert sich Rebecca Gable auf die historische Genauigkeit. Allerdings da manchmal die Quelllage nicht ganz eindeutig ist, nimmt sich die Autorin für ihre Unterhaltungsromane auch etwas an schriftstellerische Freiheiten heraus.
„Die fremde Königin“ ist leider atmosphärisch sehr schwach erzählt, die Charaktere zwar gut ausgearbeitet, doch fehlt ihnen diese besondere sympathische Note der „Waringhams“, die uns mitfiebern und leiden ließ. Sicherlich kann man die deutsche Geschichte nicht mit der englischen vergleichen. Vielleicht ist uns die Englische mit ihren bekannten Monarchen auch präsenter, auch wenn das traurig klingen mag.
Die Handlung gerät oftmals durch langweilige Passagen und Beschreibungen ins stocken. Die Autorin lässt Ihren unterhaltsamen Erzählungsstil vermissen. Mir haben besonders die Charaktere gefehlt, die realistisch erzählt wurden, und nicht nur eindimensional in gut und böse eingeteilt sind.
Fazit
„Die fremde Königin“ von Rebecca Gable ist bislang der schwächste der Autorin. „Das Haupt der Welt“ war ebenfalls nicht wirklich gelungen und die Fortsetzung überzeugt mich keinesfalls. Vielleicht sollte sich die Autorin auf die englische Geschichte konzentrieren – hier gilt es sie als unangefochtene Expertin.
Sollte es einen Band 3 geben, so werde ich diesen nicht lesen, da ich diesen vorliegenden Band abbrechen musste.
Michael Sterzik