Die Freiheit des Backpackers

Die Freiheit des Backpackers

Moin zusammen :)

 Heute ist wieder wundervolles Wetter und aus diesem Grund habe ich beschlossen, mich zu solch früher Stunde (8:10 Uhr) an den Laptop zu setzten und euch mal wieder mit ein paar Neuigkeiten zu versorgen.

Wie gesagt, es ist 8:10 Uhr, wir haben strahlend blauen Himmel und obwohl der Sommer noch gar nicht richtig angefangen hat, haben wir bereits jetzt gefühlte 20°C.

Soweit erstmal zur allgemeinen Lage. Ach, und übrigens befinden wir uns wieder in Clevedon...

Ja wer hätte es gedacht, aber manchmal geht es eben doch schneller als erwartet. Vor drei Tagen haben wir noch in Blenheim auf einem Vineyard gearbeitet und heute sitzen wir wieder im beschaulichen Clevedon auf der Terasse und lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen. Wie es dazu kam, will ich euch gerne erzählen. Ihr erinnert euch, dass uns die Arbeit durch die anderen Backpacker als Sklavenarbeit beschrieben wurde? Ganz so schlimm war es dann zum Glück nicht, was aber auch an unserem "Contractor", also dem, der die Arbeiter verwaltet lag. Man kann das mit einer Zeitarbeitsfirma vergleichen. Der Besitzer des Weingutes beauftragt einen Contractor damit, irgendwelche Arbeiten auf den Feldern auszuführen und der Contractor sucht sich dann irgendwo billige Arbeitskräfte die das dann erledigen. Die Contractor entscheiden auch ob man "per contract" (nach Vertrag) oder "hourly" (stündlich) bezahlt wird. Stündlich ist Mindestlohn, also $14,75/h und nach Vertrag bedeutet das für jede Pflanze eine Betrag gezahlt wird. Na jedenfalls haben zwei Contractors mit dem Hostel zusammen gearbeitet in dem wir gewohnt haben. July und Tony. July denkt offenbar, wenn man für sie arbeitet, gehört man ihr. Sie fährt wohl den ganzen Tag mit einem Quad um die Arbeiter herum und beobachtet jede Handbewegung. Gespräche sind auf ein absolutes Minimum zu beschränken und bezahlt wird auch nur die reine Arbeit, also keine Pausen, keine Fahrten zu den verschiedenen Feldern und so weiter. Die Arbeit bei July ist zur Zeit "planting", also das Setzen neuer Weinpflanzen. Sie zahlt nach Vertrag und der beinhaltet, das man für jede gepflanzte Pflanze drei bis vier Cent bekommt. Wir arbeiteten aber bei Tony, welcher deutlich lockerer ist. Wir wurden stündlich bezahlt, inklusive Pausen und Fahrten, wir durften uns unterhalten, Musik hören und wurden auch nicht die ganze Zeit bewacht. Unsere Arbeit war "bud rubbing". Das bedeutet wir haben die neuen Triebe und Knospen die unterhalb der Kniehöhe wachsen abgerubbelt. An sich ist das eine einfache Aufgabe, aber man bekommt nach spätestens fünf Reihen unheimliche Schmerzen in Rücken, Knie, Oberschenkel, Hintern, Hüfte, Schulter und eigentlich am ganzen restlichen Körper auch. Bud rubbing ist nicht um sonst auf der Liste der "Härtesten Jobs auf einem Weingut". Wie ihr euch jetzt vielleicht vorstellen könnt, hatten wir nicht all zu viel Spaß dabei. Nach zwei Tagen wurde uns dann versprochen das es nach dem Wochenende mit "Wire lifting" (Drähte heben) weiter ginge und so entschieden wir, noch bis zur nächsten Woche zu warten und zu schauen ob die Arbeit besser würde. Da am Montag Feiertag in Blenheim war und aus diesem Grund nicht auf den Weingütern gearbeitet wurde, bot uns der Hostelverwalter einen Aushilfsjob auf einem Erbsenfeld an. Aufgabe: Unkraut jäten. Da wir uns bei blauem Himmel und 23°C nichts schöneres vorstellen konnten, als auf einem Erbsenfeld Unkraut zu zupfen, willigten wir direkt ein. Der Job ging von morgens um sechs bis nachmittags um zwei, sodass wir nach der Arbeit noch etwas Zeit zum entspannen hatten.

Am Dienstag ging es dann auf dem Vineyard weiter. Als wir auf dem Feld ankamen, wurde uns mitgeteilt das wir noch etwa ein bis zwei Wochen bud rubbing machen müssen.

"Moment!- bud rubbing? Schon wieder? Noch mindestens eine Woche? Wohl eher nicht!"

In der Mittagspause hat Sophie dann gesagt das sie das auf keinen Fall für den miserablen Lohn noch länger machen möchte und auch ich hatte keine große Lust mehr auf diese Schinderei. Man muss dazu sagen, dass wir unten in Christchurch mehr Geld verdienten als auf dem Weingut und das obwohl wir dort bloß am Wochenende zusammen und Sophie unter der Woche immer nur zwei Stunden arbeiteten. Auf dem Weingut haben wir beide jeden Tag acht Stunden eine körperlich weitaus anstrengendere Arbeit gemacht und erheblich weniger Spaß dabei gehabt... Dieses Ärgernis hat uns beiden sehr im Magen gebrannt und so nahmen wir uns die Freiheit einfach damit aufzuhören. Gesagt, getan und so kündigten wir unsere Arbeit und zogen am Mittwoch aus dem Hostel aus um den Weg zurück nach Clevedon anzutreten.

Um 14 Uhr lief die Fähre von Picton nach Wellington aus und wir schipperten bei Regen und starkem Wind über die Cook Strait. Nachdem wir aus den Marlborough Sounds aufs offene Meer kamen, trennten sich die Passagiere recht schnell in zwei Gruppen. Wir waren ausnahmsweise mal nicht im gleichen Team. Ja, wie soll ich sagen, ich war dieses Mal nicht unter den Bleichgesichtern ;).

Die restliche Fahrt verlief aber dann problemlos und so kamen wir am Donnerstag um zwei Uhr Nachts in Clevedon an. Die Freude am nächsten Morgen war bei allen Beteiligten groß und heute wird das Wiedersehen mit einem BBQ gefeiert.

Ja das solls dann erstmal soweit gewesen sein.

Bis bald.

PS: Ein was Gutes hatte der Aufenthalt im Hostel allerdings doch. Wir haben ein paar sehr lustige Menschen kennen gelernt und werden uns wahrscheinlich sogar im Laufe unserer Reise wieder mit ein paar Franzosen von dort treffen. Die Völkerverständigung funktioniert also :)

PPS: Gestern Abend ist noch ein neues Pärchen mit einer sehr guten Kameraausrüstung angekommen. Mir wurden freundlicher Weise ein paar Bilder von Heute zur Verfügung gestellt.

Vielen Dank dafür ;)

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