Eine herzerwärmende Geschichte!
Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1967 wird die zwölfjährige CeeCee Honeycutt von ihrer Großtante Tootie aufgenommen, die in Savannah, Georgia, ein wunderschönes Südstaatenhaus mit riesigem Garten bewohnt. Es duftet herrlich dort bei Tante Tootie: nach Zimtschnecken, Zuckerpfirsichen und Holundersaft, was nicht zuletzt den Künsten der wunderbaren schwarzen Köchin Oletta geschuldet ist. Umsorgt von drei warmherzigen Frauen, kann CeeCee ihre schwierige Kindheit in Ohio hinter sich lassen und blüht auf. Doch dann kommt es zu einem rassistischen Überfall, der CeeCees neu gefundenes Glück jäh in Gefahr bringt … Ein zu Herzen gehender Roman, der von den starken Banden zwischen Frauen erzählt und die Freundschaft feiert. (Klappentext)
Dieses Buch lebt von den Kleinigkeiten.Wunderschöne Anekdoten werden in wunderschönen Sätzen erzählt. Der Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen. Ich liebe schöne Sprache und die wird hier auf eine ganz besondere Weise zelebriert. Denn CeeCee erzählt in der Ich-Form und der kindliche Charme ließ mich sehr oft lächeln, manchmal staunen und manchmal auch inne halten. Das kleine Mädchen hatte einen schweren Start ins Leben. Der hilflose Vater ließ sie mit einer psychisch kranken Mutter allein und das hat CeeCee sehr geprägt.
Aber das füllt nur die ersten Seiten, denn die Mutter stirbt und im Haus ihrer warmherzigen Großtante beginnt für CeeCee ein aufregendes neues Leben. Die Erinnerungen an die Zeit mit ihrer kranken Mutter schwappen immer wieder hoch und werden in kurzen Rückblenden erzählt. Aber die neuen Eindrücke sind so mächtig, dass die Erinnerungen verblassen genau wie die Angst, so zu werden wie ihre Mutter. Ihre Großtante Tootie ist eine wunderbare ältere Dame und hinter der harten Schale von Köchin Oletta verbirgt sich ein puddingweicher Kern. CeeCee lernt zu vertrauen und sie lernt zu lieben. Manche Szenen sind so schön, dass ich schlucken musste.
Ganz am Rande werden auch die Rassenprobleme angesprochen, aber da die ganze Geschichte aus der Sicht des Kindes erzählt wird, geht es nicht in die Tiefe. Für mich war das ok, denn ich habe keine kritischen Roman erwartet. Es ist ein regelrechtes Wohlfühlbuch … über starke und manchmal ein bisschen skurrile Frauen, über bedingungslose Freundschaft. Und … es ist eine Geschichte, in der für Männer kein Platz ist.
Das Buch hat keinen besonderen ersten Satz, aber mittendrin so vieles, was ich mir am liebsten aufgeschrieben hätte. Gibt es eine schönere Liebeserklärung als „ In der Küche scheint die Sonne gar nicht, wenn du mich nicht anguckst“ (S. 280). Die Geschichte ist wie eine leichte Sommerbrise, die die Haut streichelt. Ich konnte mich fallen lassen und habe mich einfach nur wohl gefühlt.
Fazit: Leicht und wunderschön erzählt. Ich habe es mit einem Lächeln beendet.
Das Buch ist im Kiwi Verlag erschienen.
Homepage von Beth Hoffman
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