denn ab sofort müssen sie nicht mehr in brennenden Häusern, auf Straßen und in Autos still verrecken. Denn – man höre und staune – ab sofort dürfen auch Frauen und Mädchen gerettet werden! Von der Feuerwehr! Und vielleicht sogar darf ein Arzt eine Frau behandelt. Aber nur vielleicht. Und es darf auch kein Hardliner in der Nähe sein.
Uns im aufgeklärten Mitteleuropa mag das wie eine Geschichte aus ferner Vergangenheit vorkommen. Und es ist doch kein Märchen aus 1001 Nacht. Sondern die Realität um uns herum.
Doch gibt es kaum Jemanden, der mit dem Finger dorthin zeigt; eher greift man sich die einheimischen Muslime. Die haben ja auch kein Erdöl zu verkaufen.
Für das “schwarze Gold” kann man schon mal über gravierende Menschenrechtsverletzungen hinwegsehen. In Saudi-Arabien sowieso; in Iran ebenfalls (noch sind die Ölquellen dort nicht aufgegeben… von BP und Konsorten).
Die Zeit schreibt:
Denn um die Rechte von Frauen ist es in Saudi-Arabien nach wie vor schlecht bestellt. Behandelt werden sie wie Minderjährige. Sie dürfen nicht wählen oder Auto fahren. Mit fünf Prozent ist der weibliche Anteil auf dem Arbeitsmarkt der niedrigste der Welt. Wer als Frau reisen, heiraten, ein Konto eröffnen oder einen Arzt aufsuchen will, braucht die Genehmigung eines männlichen Familienmitglieds. Ein Vater kann seine 12-jährige Tochter sogar zur Ehe mit einem 80-Jährigen zwingen. Schulen und Universitäten sind strikt nach Geschlechtern getrennt.
Gegen die Wahabiten sind die iranischen Mullahs fast Waisenknaben. Allerdings wird – soweit ich weiß – in saudischen Gefängnissen nicht massenexekutiert, verhandlungslos gemordet und eine ganze Bevölkerung gewaltsam unterdrückt.
Aber ich kann das nicht als Fortschritt bezeichnen, wenn die iranischen Mullahs Frauen und Männer unter dem Strang gleich berechtigen.
Religion – und vor allem, wenn sie den Staat determiniert – ist immer menschenrechtsverachtend. Immer.
Nic