„Femmes Lumière“… die Frauen des Lichts. So haben die französischen Journalisten Cyril Le Tourneur d‘Ison und Vincent Bonnemazou die Frauen genannt, denen sie auf ihrer Reise nach Madagaskar, Bangladesch, Haiti, Kambodscha und der Elfenbeinküste begegnet sind. Sie wollten einer Idee auf den Grund gehen, die seit inzwischen über 20 Jahren ein Erfolgsmodell ist:
Kleinspargruppen. Erfunden hat das Modell des gemeinsamen Sparens und Investierens vor über 20 Jahren eine junge CARE-Mitarbeiterin im westafrikanischen Niger. Heute gibt es weltweit über 136.000 dieser Gruppen, viele werden von Hilfsorganisationen wie CARE unterstützt und trainiert. Was macht Dich reich? Das haben wir Kinder und Jugendliche von elf bis 20 Jahren gefragt und dazu aufgerufen, Geschichten und Fotos einzureichen. Die Resonanz auf den mittlerweile zweiten CARE-Schreibwettbewerb war toll, uns erreichten viele kreative Einsendungen. Der Jury um Schriftstellerin Kerstin Gier fiel die Auswahl nicht leicht. Aber um es in Anlehnung an James Bond zu sagen: Deutschland ist nicht genug.
Was ist Kindern in anderen Ländern wichtig? Und welche Reichtümer wünschen sie sich? CARE hat dort nachgefragt, wo Hoffnung auf Frieden der größte Luxus ist: im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia, wo rund 380.000 Menschen größtenteils aus Somalia seit mittlerweile mehr als 20 Jahren leben. Und in Jordanien, wo syrische Flüchtlinge Schutz suchen vor dem Krieg in ihrem Land. Wir haben lange überlegt, wie die Frage gestellt werden kann. Aber die jugendlichen Flüchtlinge wussten schon genau, was sie beitragen wollten und wie.
0,7 Prozent – das ist ja weniger als ein Hundertstel. Genau, aber um diesen scheinbar minimalen Betrag gibt es seit Jahren große Diskussionen. Denn die entwickelten, reichen Staaten haben sich verpflichtet, den ärmeren zu helfen – und zwar mit einem jährlichen Betrag, der 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes entspricht. Daran hielten sich im Jahr 2013 nur Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen und Großbritannien. Deutschland liegt aktuell bei 0,38 Prozent.
Es sind ungewohnte Bilder der Hilfe, die uns aus den Nachbarländern Syriens erreichen, wo inzwischen über drei Millionen syrische Flüchtlinge leben. In ihrem Land herrscht Krieg, inzwischen im vierten Jahr. Wie kann man Menschen helfen, die alles verloren haben? Mit Kreditkarten. Ernsthaft? Ja. Denn wer im städtischen Raum unterkommt, dem fehlt es nicht an Märkten und Geschäften, um das Lebensnotwendigste zu kaufen. Es fehlt schlicht an Geld, um sich all diese Dinge leisten zu können die Miete, die Nahrungsmittel, die Schulbücher.
Kann man von 1,25 Euro am Tag leben? René Schirmer arbeitet im Finanzsektor, wo die Summen natürlich viel größer sind. Aber René engagiert sich auch bei CARE, als Mitglied des Spenderbeirats, der die Organisation in Sachen Spenderkommunikation ehrenamtlich berät. Er liest viel über Armut und wollte ein Experiment wagen:
Wie lange würde er durchhalten, wenn er nur so viel zum Leben hätte wie die Ärmsten der Armen?
Kein Geld zu haben, das ist furchtbar. Oder? Raphael Fellmer hat sich bewusst dafür entschieden, ohne Euros und Cents, ohne Überweisungen, EC-Karten und Daueraufträge zu leben. Mit seiner Frau und seinen Kindern wohnt er in Berlin. Wann wird der Tölpel zum Herren? Wir haben Sprichwörter rund ums Geld aus der ganzen Welt gesammelt. Da ist einiges dabei, was ziemlich lustig ist. Anderes stimmt nachdenklich. Auch in Uganda wird fleißig gespart. Im Norden des Landes, das jahrelang unter einem blutigen Bürgerkrieg litt, traf die Journalistin Kirsten Milhahn geschäftstüchtige Frauen und Männer, die mit ihrem Ersparten eine Kochnische an der Straßenecke, eine Kuh oder ein Stückchen Land erwerben konnten. Und damit die dunklen Schatten der Vergangenheit Schritt für
Schritt hinter sich lassen.
Es hat lange genug gedauert, aber inzwischen ist die Gefahr endlich in aller Munde – und nicht selten auf den Titelseiten der Zeitungen: Der Klimawandel bedroht unseren Planeten und zerstört die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen, besonders der Ärmsten. Das Klima erwärmt sich, weil wir zu viel CO2 ausstoßen. Und einer der Hauptverursacher dafür ist Kohle als Energieträger.
Text von Sabine Wilke
Aus: care_affair / care.de