Als ich meine erste Box packte, hatte ich genau zwei Brotboxen zu Verfügung. Beide zierte ein Hello Kitty Motiv und sie hatten keine Unterteilungen. Im Internet umgesehen, habe ich schnell festgestellt, daß es bezauberndes Zubehör- gerade für Kinder gibt. Damals gab es in Deutschland noch keine große Auswahl und ich habe mir ein paar Dinge im Onlineauktionshaus bestellt.
Bis in den Untiefen des Internets der Bentoshop seine Pforten eröffnete.
Also habe ich das Eine oder Andere immer mal wieder bestellt. In dieser Zeit began ich, mich intensiv mit Weichmachern in Plastik zu beschäftigen und kontaktierte die Geschäftsführerin Simone Will, welche Boxen sie empfiehlt. So entstand der erste sehr nette Austausch.
Im Rahmen meiner Blogparade habe ich Simone zu einem Interview eingeladen. Mich interessierte unter anderem, wie sie zum Bentoshop kam und wie sie ihren Beruf mit der Familie vereinbart. Aber lest selber:
Was hast Du gemacht, bevor Du den Bentoshop aufgebaut hast?
Ich war Online Marketing Managerin.
Wie kommt man auf die Idee Bentozubehör zu verkaufen?
Es fing an als mein Chef damals (2008) sagte: “Ich habe ja immer den Traum so wie in “unsere kleine Farm” eine Kasse auf den Tisch zu stellen und an der Tür das Schild “geöffnet” umzudrehen.” Und wir einigten uns darauf mal einen Onlineshop aufzumachen und zu gucken was passiert. Wir mussten aber erst herausfinden was wir verkaufen wollen. In einem Elternforum zeigte dann eine Mutter ihre Brotdose mit ausgestochenen Möhrchen und wir dachten “Bento, das wär doch was.” Wir fanden die ganze Kultur des Bento spannend, gar nicht so sehr das asiatische (ich mag gar kein Asiafood), sondern dieses Buffetgefühl. Von allem kleine Häppchen, das ist gerade für Kinder schön.
Wie alt sind Deine Kinder und bekommen sie täglich eine gefüllte Bentobox mit in die Schule/den Kindergarten?
Die sind jetzt 7 und 9 und kriegen jeden Tag eine Box mit Unterteilungen und allerlei kleinem Gefutter mit. Beide beschweren sich dass sie in der Pause belagert werden weil sie die einzigen sind die nicht nur Stulle und Apfel in der Box haben. Leider ist denen sowas wie ausgestochene Bärchen, Foodpicks oder anderer niedlicher Kram total egal.
Konntest Du in den mehr als vier Jahren, in denen Du den Shop betreibst feststellen, dass der Trend zum selbstgepackten Lunch geht? Was ist den Kunden wichtig, worauf achten sie?
Ich glaube wir haben eine Lücke gefüllt, der Bedarf war schon immer da. Besonders für Eltern ist bentoshop interessant, selbst wenn man die ganzen niedlichen Artikel links liegen lässt: Boxen mit Unterteilungen, dichte Boxen, Bosen aus Bio-Kunststoff sind alle nicht ohne Weiteres zu finden auf dem deutschen Markt. Jetzt schon. In den vier Jahren hat sich die perfekte Bentobox auch herauskristallisiert: mit einzelnen Fächern, handlich und dicht.
Wie bringst Du Beruf und Familie unter einen Hut?
Der bentoshop ist nicht allzu groß, wir sind nur zwei Mitarbeiter. Ich beantworte zwar 16 Stunden am Tag Mails, aber das geht auch mit dem IPad auf dem Spielplatz. Um 16 Uhr bin ich für die Kinder da.
Welche Tipps hätten Dir vor Beginn der Selbständigkeit geholfen?
Ich bin nicht selbständig, ich bin Angestellte. Aber nennen wir es mal “Founderin”: eine langfristige Wachstumsstrategie sollte man mit alten Hasen besprechen. Sonst tritt man auf der Stelle.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Dich? Worauf achtest Du diesbezüglich besonders?
Ich glaube an “Machen statt Kaufen”, deshalb mag ich Artikel die einem ersparen Fertigprodukte zu kaufen. Neuestes Beispiel sind die Pouches, die die “Quetschies” aus dem Supermarkt ersetzen. Kann man selber befüllen, weiss also was darin ist. Es ist günstiger und man hat viel weniger Müll. So etwas liebe ich. Darüber hinaus vermeide ich wann immer es geht Einwegprodukte anzubieten. Artikel die schnell kaputtgehen fliegen gnadenlos raus.
Wonach wählst Du die Produkte für den Shop aus. Testest Du alle Artikel vorhe?
Entweder ich oder die Kollegin testen die Produkte. Du müsstest mal unsere vollgestopften Küchen sehen! Ausgewählt werden sie nach Hübschheit, Funktionalität und Umweltfreundlichkeit.
Du unterstützt regelmäßig verschiedene Hilfsprojekte, wonach wählst Du sie aus?
Ich mag Sachen zum Anfassen die gerne klein sein dürfen, private Initiativen. Wir hatten eine Aktion für Volker Schmidts Suppenküche. Das ist ein Rentner aus Hamburg der selber Suppe kocht und damit an Plätzen in Hamburg Obdachlose und Flüchtlinge versorgt. Sowas finde ich toll und so jemand muss auch merken dass er Rückhalt hat. Die Aktion zum Wunschzettel der Frauenhäuser (Geschenke für Kinder die zu Heiligabend im Frauenhaus sind) entstand aus der Möglichkeit diese Geschenke als Händler zum Einkaufspreis beschaffen zu können. Ich gucke das ganze Jahr über auf Messen nach Sonderposten die wir zu Weihnachten dann verschenken können. Das ganze Jahr Geschenke einkaufen, das macht natürlich Spass
Liebe Simone, danke für den tollen Einblick in Deine Arbeit!
Und ihr liebe Leser solltet schnell noch bvei meinem Blogevent mitmachen. Dort gibt es nämlich etwas aus dem bentoshop zu Gewinnen!
Gruß
Suse